[336; Anschrift: Ohlsdorf]
Frankfurt am Main
8. April 1976
Lieber Thomas Bernhard,
ich könnte am 10. Mai 1976 um 13.35 Uhr, von Zürich kommend,1 am Salzburger Flughafen eintreffen. Werden wir uns dann sehen? Ich würde am Abend, um 18.43 Uhr, nach München zurückfahren. Ich hoffe, daß Ihnen das konveniert.
Herzliche Grüße,
Ihr
[Siegfried Unseld]
|Nach Wien (Festwochen-Büro) wurden heute Vertrag, Texte und ein Brief von mir gesandt.|2
1 Am 9. Mai besucht S. U. in Zürich Max Frisch, dem er die zu dessen 65. Geburtstag am 15. Mai erschienenen Gesammelten Werke überreicht. Nach dem Aufenthalt in Salzburg fährt er weiter nach München, wo er sich u. a. mit Ernst Augustin und Herbert Achternbusch trifft.
2 Den handschriftlichen Zusatz notiert Burgel Zeeh auf dem Durchschlag.
Mit dem Datum vom 8. April 1976 schreibt S. U. an den Intendanten der Wiener Festwochen, Ulrich Baumgartner, in Sachen Die Berühmten: »[. . .] Wir müssen dringlich den Aufführungsvertrag zwischen uns regeln. Nach unserer letzten Kommunikation in Wien war ich der Meinung, daß sich das Stück nicht mehr realisieren ließe, und ich habe dies dem Autor auch so mitgeteilt. Dank Ihrer Intensität scheint jedoch die Uraufführung im Rahmen der Wiener Festwochen möglich. Wir müssen Sie freilich dringlichst bitten, die durch die Kürze der verbleibenden Zeit noch möglichen Vorbereitungen mit größter künstlerischer Aufmerksamkeit zu betreiben.« Im folgenden geht S. U. außerdem auf den dem Brief beiliegenden Vertrag und die bereits getroffenen Vereinbarungen zu Regie und Besetzung des Stücks ein. Zur Aufführungsgeschichte siehe außerdem den Kommentar zu Die Berühmten in Th. B.: Werke 16, S. 390-405.