[308; handschriftlich auf Papier des Hotel BelvédÉre, St. Moritz]
St. Moritz
12. 2. 75
Lieber S. U.,
es war für mich ein ganz u. gar herrlicher Aufenthalt u. ich danke Ihnen für Idee u. Einladung – auf meinen Geist hat der Tag seine beste Wirkung getan. Ich bin überzeugt, daß unsere Zukunft gut ist, sie ist ganz klar u. folgerichtig die unseren Motiven entsprechende beste!1
Ihnen eine glück- u. [freudebringende] SCHI-WOCHE
Th. B.
1 S. U. notiert in seinem Reisebericht Zürich—St. Moritz—Poschiavo, 9.-16. Februar 1975:
»In Chur traf ich Montagabend Thomas Bernhard, der mit mir nach St. Moritz fuhr und zwei Tage blieb. Es war insgesamt ein sehr produktives Gespräch. Gegenüber weiteren finanziellen Zusicherungen erhielten wir die Möglichkeit, den ›Präsidenten‹ nach unserem Urteil zu disponieren, und er hat uns versprochen, Ende April das Manuskript des Romans ›Korrektur‹ abzugeben; dies definitiv.«
S. U. hält in der Chronik unter dem Datum des 7. Februar 1975 fest, wie es zu diesem gemeinsamen Urlaub kam: »Telefonat mit Thomas Bernhard. Er rebelliert dagegen, daß ich in Urlaub gehe, während jetzt die Entscheidungen für den ›Präsidenten‹ in Wien fielen. Er verlangte mein Kommen nach Salzburg, das lehnte ich ab. Ich regte an, er solle nach St. Moritz kommen, das lehnte er ab. Minuten später rief er an, daß er mich doch in St. Moritz besuchen würde.«