[156; Anschrift: Ohlsdorf; per Eilboten]
Frankfurt am Main
18. Juni 1971
Lieber Thomas Bernhard,
das Haus hier ist wirklich glücklich über unsere Entscheidung, unsere Entscheidung im Hinblick auf die Taschenbücher.1 Nur die Herstellung jammert wegen des Termins. Wäre es nicht doch möglich, daß Sie das Manuskript früher, als wir es großzügig vereinbart hatten (30. Juni), uns zuschicken könnten? Dies auch deshalb, weil wir doch einen Ankündigungstext schreiben müssen und das wohl kaum tun können ohne Lektüre.
Und noch eine Bitte: gibt es von Ihnen ein Bild, auf dem Sie gehen? Das wäre besonders angenehm.
Dies nur kurz für heute, demnächst dann wieder mehr.
Schöne Grüße
Ihr
Siegfried Unseld
1 Beim Treffen am 11. Juni 1971 macht Th. B. S. U. offenbar zum Vorwurf, er sei mit keinem Buch unter den ersten vierzig Bänden der im Oktober 1971 startenden neuen Taschenbuchreihe des Verlags, der suhrkamp taschenbücher, vertreten. Die 40 ersten Titel der Taschenbuchreihe sind am 4. Juni 1971 in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt worden, die Medien – etwa am 7. Juni Der Spiegel – berichteten ausführlich darüber. Th. B. und S. U. vereinbaren, Gehen als Band 5 der suhrkamp taschenbücher zu publizieren. Der in der Programmvorschau mit dieser Nummer versehene Band von Jürgen Becker, Eine Zeit ohne Wörter, erhält die Reihennummer 20.