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Ohlsdorf
27. 12. 73
Lieber Siegfried Unseld,
während ich eine gute Musik höre, um sechs Uhr früh, denke ich, dass wir nicht voneinander zu trennen sind und etwas machen, was andere nicht machen können.
Wir sollten nicht vergessen, dass es sich um einen Glücksfall handelt und gibt es Schwierigkeiten, Voraussetzung immer wieder für eine solche erstaunliche Kunstgeschichte, die durch ein Gespräch, das in nicht zu langen Abständen sich regelmässig zu wiederholen hätte, aus dem Kopf drängen. Das Jahr geht zuende, das ist ein Grund, diesen einen Brief zu schreiben. Ein paar Zeilen des Inhalts: mit größter Aufmerksamkeit, mit allen Möglichkeiten, gehe ich gern mit Ihnen.
Ihr
Thomas Bernhard
P. S.: Ich warte auf den Umbruch der »Jagdgesellschaft«.