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Ohlsdorf
30. 5. 74
Lieber Doktor Unseld,
ich habe noch heute den unterschriebenen Vertrag an Herrn Zbinden nach Zürich geschickt; es nicht zu tun, besteht keine Veranlassung.1
Unser Telefonat war mehr oder weniger das unerfreulichste, aber wahrscheinlich müssen solche Telefonate sein.
Wir missverstehen uns gründlich.
Was die »Korrektur« betrifft, so treffe ich jetzt keine Entscheidung. Es ist richtig, dass ich sozusagen bestimmt habe, dass das Buch also jetzt erscheint, aber ich empfinde es jetzt nicht richtig, dass es erscheint.
Zuerst will ich die Überweisung aus der Schweiz abwarten und dann vierzehn Tage das Inland mit dem Ausland wechseln und in der Zwischenzeit wird es sich zeigen, was geschieht.
Ich bin gut in dem neuen Stück und weit entfernt von den alten, aber wenn ich mit Ihnen telefoniere, zwingen Sie mich auf den längst verlassenen Ort.
Meine Unabhängigkeit ist die grösste, daraus erklärt sich meine Gleichgültigkeit, die alltäglichen Lebensmittel betreffend.
Ich könnte durchaus meinen Weg vollkommen allein gehen.2
Herzlich Ihr
Thomas B.