[232; Anschrift: Ohlsdorf]
Frankfurt am Main
23. Februar 1973
Lieber Thomas Bernhard,
Rudolf Rach wird Sie in München sehen und mit Ihnen auch über diesen Brief sprechen können. Ich habe unseren »Vertragsbrief« wohl vor Augen. Sie sahen in ihm eine »gute Grundlage für den weiteren Weg«, und ich meine, daran sollten wir uns halten.
Dieser Vertrag sieht vor, daß wir Ihnen bei der Aushandlung eines Sonderhonorars Ihren Honoraranteil (also 75%) »sogleich nach der Regelung ausbezahlen«. Ich bestätige Ihnen, daß wir Ihnen den Betrag von DM 22.500.— sogleich überweisen, sobald der Vertrag mit der Burg unterschrieben ist.
Mit Berlin werden wir eine Lösung erkämpfen, die das Garantiehonorar von DM 10.000.— erbringt. Das wären dann abermals DM 7.500.—; ich bin bereit, Ihnen diese DM 7.500.— sofort auszuzahlen, sobald der Vertrag mit Berlin perfekt ist. Bitte, bedenken Sie bei diesen Zahlungsangeboten, daß wir hier deutlich in Vorlage treten. Wir werden das Geld von den Theatern erst viel später erhalten. Eine frühere Zahlung von seiten der Theater ist unzumutbar, aber, wie gesagt, wir treten in Vorlage, und Sie erhalten dann diese Summen, sobald die Verträge perfekt sind.
Was die DM 20.000.— für die »Korrektur« betrifft, so haben wir vereinbart, daß Sie diesen Betrag sofort nach Eingang des Manuskripts erhalten. Daran wollen wir doch festhalten. Ich sichere Ihnen zu, daß Sie die DM 20.000.— fünf Tage nach Eingang des Manuskripts erhalten.
Im übrigen wird dieser Brief Ihnen Garantie und Sicherheit gegenüber einer Bank geben. Ich bin fest überzeugt, daß Sie auf der Basis dieses Briefes jederzeit DM 50.000.— von einer Bank geliehen bekommen.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Unseld