[190; Anschrift: Ohlsdorf]
Frankfurt am Main
27. April 1972
Lieber Thomas Bernhard,
schönen Dank für Ihren Brief vom 24. April. Das ist ein herrliches Gefühl, von Ihnen »mit offenen Armen« erwartet zu werden. Wie und wo wollen wir uns treffen? Könnten Sie mir einen Salzburger Ort nennen, an dem wir uns nach Ihrem Belieben um 10, 11 oder 12 h treffen könnten? Mein Flugzeug geht dann um 15 h von Salzburg nach Frankfurt, falls die Glücksgötter es zulassen.
Wenn sich Ihre Mitteilungen in der Tat auf die beiden Punkte, die Sie genannt haben, beschränken, so werden Sie ein ziemlich schweigsamer Partner sein. Ich weiß ja, wieviel Sie von zukünftigen opera so zu erzählen pflegen, aber vielleicht kann ich Ihnen dann das Neueste von Wien und Alpbach berichten.
Frau Zeeh wird Ihre suhrkamp taschenbuch-Fortsetzung notieren, wir hatten das nicht erfahren. Also: von Band 11 an erhalten Sie alles und von nun an regelmäßig.1
»Le Monde« vom 14. April habe ich nicht gelesen, doch damals den »Observateur«.
Wieso gibt es keine Weltreise mehr?
Herzlich
Ihr
Siegfried U.
1 Am 8. Mai weist Burgel Zeeh die Verlagsauslieferung an, die Bände 11 bis 49 der suhrkamp taschenbücher an Th. B. nach Ohlsdorf zu senden.