Dank

In den fast fünfzig Jahren, in denen ich mich mit den Ursachen und Folgen von Ungleichheit befasse, habe ich von so vielen Menschen intellektuell profitiert, dass ich sie hier nicht alle im Einzelnen auflisten kann. Robert Solow, einer meiner Doktorväter, mit dem ich gemeinsam einen Aufsatz über Verteilung und makroökonomisches Verhalten schrieb, hatte seine eigene Dissertation über das Thema Ungleichheit geschrieben. Der Einfluss von Paul Samuelson, eines weiteren Doktorvaters, wird in der Diskussion über die Globalisierung in Kapitel 3 deutlich durchscheinen. Die ersten Aufsätze, die ich über dieses Thema publizierte, schrieb ich mit meinem Kommilitonen George Akerlof, mit dem ich mir im Jahr 2001 den Nobelpreis teilte.

Als ich 1965/66 als Fulbright-Stipendiat an der Cambridge University studierte, drehten sich viele Diskussionen um die Einkommensverteilung, und ich schulde den verstorbenen Nicholas Kaldor, David Champernowne und Michael Farrell, insbesondere Sir James Meade und Frank Hahn großen Dank. Dort begann auch meine Zusammenarbeit mit Tony Atkinson, der später eine der weltweit führenden Autoritäten auf dem Gebiet der Ungleichheit werden sollte. Damals glaubte man noch immer, dass es erhebliche Zielkonflikte zwischen Ungleichheit und Wachstum gebe und Jim Mirrlees begann damals gerade erst mit seinen Forschungen über Steuern mit optimaler Umverteilungswirkung (für die er später den Nobelpreis erhielt). Ein weiterer meiner Lehrer am MIT (der dann 1969/70 gemeinsam mit mir als Gastwissenschaftler in Cambridge weilte) war Kenneth Arrow, dessen Beiträge zur Informationsökonomik mein eigenes Denken nachhaltig beeinflusst haben. Später konzentrierte sich seine Arbeit – parallel zu meiner eigenen – auf die Folgen von Diskriminierung, auf die Frage, wie sich zum Beispiel Informationen über relative Fähigkeiten auf Ungleichheit auswirken, und auf den Einfluss der Bildung in dem gesamten Prozess. Ein zentrales Problem, das ich in diesem Band nur streife, ist die Messung von Ungleichheit. Wie sich zeigt, wirft dies die gleichen theoretischen Probleme auf, wie sie bei der Messung von Risiken auftreten, und meine frühen Beiträge dazu verfasste ich vor vierzig Jahren gemeinsam mit Michael Rothschild. Später arbeitete ich mit einem meiner ehemaligen Studenten, Ravi Kanbur, an der Frage, wie sich sozioökonomische Mobilität messen lässt.

Der Einfluss der Verhaltensökonomik auf mein Denken sollte in dieser Arbeit deutlich zu spüren sein. Vor etwa vierzig Jahren machte mich der verstorbene Amos Tversky, ein Pionier dieses Fachgebiets, mit diesen Ideen vertraut, und später beeinflussten Richard Thaler und Danny Kahneman meine eigenen Überlegungen stark. (Als ich Mitte der achtziger Jahre das Journal of Economic Perspectives gründete, bat ich Richard, regelmäßig eine Kolumne über das Thema zu schreiben.)

Von den Diskussionen mit Edward Stiglitz über einige der juristischen Fragen, die in Kapitel 7 behandelt werden, habe ich enorm profitiert; das Gleiche gilt für die Gespräche mit Robert Perkinson über die Probleme, die mit der hohen Inhaftierungsrate in den USA verbunden sind.

Die Diskussion meiner Ideen im direkten Austausch mit meinen Studenten war immer sehr bereichernd, und ich möchte hier nur zwei von ihnen herausgreifen: Miguel Morin und Anton Korinek.

Ich hatte außerdem das Glück, für die Clinton-Regierung zu arbeiten. Ungleichheit und Armut standen im Mittelpunkt unserer Debatten. Wir erörterten zum Beispiel, wie wir im Rahmen der Sozialreform die Armut bekämpfen (Diskussionen, bei denen David Ellwood von der Harvard University eine zentrale Rolle spielte) und wie durch eine Steuerreform den Auswüchsen der Ungleichheit an der Spitze beikommen könnten. (Nicht jeder unserer Schritte ging wie erwähnt in die richtige Richtung.) Der Einfluss Alan Kruegers (der heute den Wirtschaftswissenschaftlichen Beirat des Präsidenten leitet) mit seinen Erkenntnissen über Arbeitsmärkte einschließlich der Rolle von Mindestlöhnen sollte offensichtlich sein. Weiter hinten im Buch beziehe ich mich auf gemeinsame Arbeiten mit Jason Furman und Peter Orszag. Alicia Munnell, die gleichzeitig mit mir dem Sachverständigenrat angehörte, half mir, die Funktion von Sozialversicherungsprogrammen und von Gesetzen zu verstehen, die dafür sorgen sollten, dass Kreditangebote nicht auf wohlhabende Wohngegenden beschränkt werden. (Zu den vielen anderen, die mein Denken in dieser Zeit stark beeinflussten, siehe die Danksagung in »Die Roaring Nineties«, Berlin 2004.)

In meiner Zeit als Chefvolkswirt der Weltbank, einer Institution, die sich unter anderem die Bekämpfung der Armut auf die Fahnen geschrieben hat, war jeder Arbeitstag, jede Begegnung eine Gelegenheit, Neues über Armut und Ungleichheit zu erfahren, sich Ansichten über die Ursachen und Folgen von Ungleichheit zu bilden und zu korrigieren, um besser zu verstehen, weshalb sie sich von Land zu Land unterscheidet. Ich zögere, eine bestimmte Person herauszugreifen, möchte aber meine beiden Nachfolger im Amt erwähnen, Nick Stern (den ich 1969 in Kenia kennenlernte) und François Bourguignon.

In Kapitel 1 und an anderer Stelle weise ich darauf hin, dass das BIP pro Kopf (der Bevölkerung) oder auch andere Einkommensmaße keine aussagekräftigen Kenngrößen des gesellschaftlichen Wohlergehens liefern. Meine eigenen Überlegungen in dieser Frage wurden nachdrücklich durch die Arbeit in der 21-köpfigen Commission on the Measurement of Economic Performance and Social Progress beeinflusst, die ich gemeinsam mit Amartya Sen und Jean-Paul Fitoussi leitete. In Kapitel 4 erkläre ich den Zusammenhang zwischen Instabilität und Wachstum, und hier habe ich in hohem Maße von einer anderen Kommission profitiert, an deren Spitze ich stand, dem Sachverständigenausschuss des Vorsitzenden der UN-Generalversammlung über Reformen des Internationalen Währungs- und Finanzsystems. Insbesondere möchte ich meinen Kollegen am Roosevelt Institute, darunter Bo Cutter, Mike Konczal, Arjun Jayadev und Jeff Madrick, danken. (Andere, die mit dem Roosevelt Institute zusammengearbeitet haben, wie etwa Robert Kuttner und Jamie Galbraith, schließt dieser Dank mit ein.) Paul Krugman ist eine anregende Stimme für all jene unter uns, die sich eine gerechtere und funktionstüchtigere Wirtschaft wünschen.

In den letzten Jahren haben die Ökonomen leider der Ungleichheit nicht genügend Beachtung geschenkt – so wie sie den anderen Problemen, die jene Art von Instabilität verursachen können, die die Vereinigten Staaten erlebt haben, nicht die gebührende Aufmerksamkeit widmeten. Das Institute for New Economic Thinking wurde in der Absicht gegründet, diese und andere Mängel zu korrigieren, und ich möchte die Gelegenheit nicht versäumen, dem INET und insbesondere dessen Leiter, Rob Johnson (auch ein Kollege am Roosevelt Institute und ein Mitglied der UN-Kommission) für ausführliche Diskussionen über die Fragestellungen dieses Buches zu danken.

Wie immer gilt mein Dank auch der Columbia University, die mir ein intellektuelles Umfeld bietet, in dem Ideen ausgebrütet, hinterfragt und weiterentwickelt werden können. Mein Dank richtet sich insbesondere an José Antonio Ocampo und meinen langjährigen Kollegen und Mitarbeiter Bruce Greenwald.

Sind damit sozusagen meine allgemeinen intellektuellen (Sparrings-) Partner und Inspirationsquellen benannt, so schulde ich denjenigen, die mir in der einen oder anderen Weise bei der Arbeit an diesem Buch halfen, einen besonderen Dank. Hervorgegangen ist es aus einem Artikel in Vanity Fair, der den Titel »Of the 1 %, for the 1 %, by the 1 %« trug. Cullen Murphy erteilte mir dazu den Auftrag und hat den Text hervorragend bearbeitet. Von Graydon Carter stammt der Titelvorschlag. Drake McFeely, der Verlagsleiter von Norton und mein langjähriger Freund und Verleger, bat mich, diese Ideen zu einem Buch zu erweitern, das Brendan Curry wieder einmal ausgezeichnet lektorierte. Stuart Proffitt, mein Verleger bei Penguin/Allen Lane, hat einmal mehr eindrucksvolle Arbeit geleistet – ich verdanke ihm wichtige Anregungen für die Schärfung der Argumentation sowie ausführliche Textkommentare.

Karla Hoff las das Buch von der ersten bis zur letzten Seite und verbesserte sowohl die sprachliche Ausdrucksweise als auch die Argumentation. Schon bevor ich mit der Niederschrift des Textes begann, haben sich unsere Gespräche über die zentralen Ideen dieses Buches deutlich auf meine eigenen Überlegungen ausgewirkt.

Ein Team von Forschungsassistenten unter Leitung von Laurence Wilse-Samson, dem auch An Li und Ritam Chaurey angehörten, ging weit über seine eigentliche Aufgabe der Faktenüberprüfung hinaus. Die Beteiligten wiesen auf Stellen hin, an denen die Analyse erweitert beziehungsweise präziser gefasst werden sollte, und schienen von dem Projekt genauso begeistert zu sein wie ich selbst. Julia Cunico und Hannah Assadi begleiteten den gesamten Schreibprozess mit äußerst nützlichen Kommentaren und Anregungen. Eamon Kircher-Allen managte nicht nur die Manuskripterstellung, sondern fungierte auch als Lektor und Kritiker. Ich stehe tief in seiner Schuld.

Aber am meisten habe ich, wie immer, Anya zu danken, die mich ermunterte, das Buch zu schreiben, wiederholt mit mir über die Ideen, die ihm zugrunde liegen, diskutierte und mir half, es in seine endgültige Form zu bringen.

Ihnen allen – und ihrer Begeisterung für das Buch, die sie ständig mit mir teilten – schulde ich großen Dank. Für Fehler und Auslassungen bin natürlich ich allein verantwortlich.

Der Preis der Ungleichheit: Wie die Spaltung der Gesellschaft unsere Zukunft bedroht
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