Rent-Seeking und der angebliche Zielkonflikt zwischen Gleichheit und Effizienz
Eine zentrale These dieses Buches lautet, dass Rent-Seeking in der US-Wirtschaft weit verbreitet ist und die gesamtwirtschaftliche Effizienz beeinträchtigt. Die große Kluft zwischen privater Entlohnung und sozialer Rendite, die eine Rentenökonomie auszeichnet, bedeutet, dass die Anreize, die Individuen geboten werden, oftmals zu Fehlverhalten führen und dass diejenigen, die hohe Gehälter einstreichen, nicht unbedingt diejenigen sind, die die größten Beiträge zum Allgemeinwohl geleistet haben. In den Fällen, in denen die privaten Erträge der Spitzenverdiener ihren sozialen Grenzbeitrag deutlich übertreffen, könnte eine Umverteilung das Maß an Ungleichheit reduzieren und zugleich die Effizienz steigern.52
Wenn man die Funktionsweise von Märkten dadurch verbesserte, dass man private und soziale Renditen zur Deckung bringt, den Spielraum für Rent-Seeking einschränkt und zugleich andere Formen von Marktversagen korrigiert, unter deren Folgen vor allem die Armen und die Mittelschicht zu leiden haben, würde man der Ungleichheit zu Leibe rücken und gleichzeitig die Effizienz steigern – also genau das Gegenteil dessen bewirken, was die Rechte behauptet.