Gleichgewichtsfiktionen
Die psychologische Forschung erbrachte eine zweite wichtige Erkenntnis: Menschen verarbeiten Informationen, die mit ihren bestehenden Überzeugungen in Einklang stehen, anders als Informationen, die dies nicht tun.13 Erstgenannte Informationen werden im Gedächtnis gespeichert, gelten als relevant und verstärken Überzeugungen. Nicht zu vorgefassten Überzeugungen passende Informationen werden dagegen eher ignoriert, bagatellisiert oder vergessen. Diese kognitive Verzerrung wird »Bestätigungsfehler« genannt.14
Die »Gleichgewichtsfiktionen«, die aus diesem Prozess resultieren können, sind Überzeugungen, die nachdrücklich vertreten werden, weil die »Belege« – so wie sie wahrgenommen und verarbeitet werden – voll und ganz mit diesen Überzeugungen in Einklang stehen.15