Alle Schauspieler und Bühnenarbeiter sind im Foyer versammelt. Wir sehen sie schon durch die Fenster, als wir ankommen. Wir sind spät dran, mein Vater hat neue Filter für die Scheinwerfer und neue Glühbirnen gekauft.
Die Schauspieler sehen krank aus, mein Vater meint, sie hätten wohl die ganze Nacht getrunken. Sogar Margrethe kann es nur schwer unter vielen Schichten Schminke verbergen. Alle warten auf den Direktor, wie wir erfahren.
Kim beugt sich zu meinem Vater: »Wenn wir den Laden dichtmachen müssen, ist das wohl der beste Zeitpunkt.«
Draußen auf der Straße bleiben die Leute stehen und schauen neugierig zu uns herein.
Der Direktor eilt herbei.
»Ich möchte es gern selbst sagen, um Missverständnisse zu vermeiden.«
»Lauter!«, ruft jemand.
Der Direktor hustet in die Hand.
»Die Vorstellung muss heute Abend leider ausfallen. Es ist nichts Ernstes, aber wir haben einen Wasserschaden im Keller. In einer Garderobe ist eine Leitung gebrochen.«
»Glück im Unglück« und »Böser Blick« höre ich die Leute sagen.
»Die gute Nachricht ist, dass keines der Kostüme Schaden erlitten hat. In ein paar Tagen sollten wir wieder spielen können. Der Vorverkauf läuft fantastisch.«
Die Leute teilen sich in kleine Grüppchen auf.
Kim fragt: »Bin ich hier der Einzige, der Durst hat?«
Heute Abend wollen Sara und mein Vater zusammen essen gehen.
Sara geht vor mir in die Hocke und sagt, ich dürfe das Restaurant auswählen. Und dass ich mitkommen müsse, weil der Abend sonst nicht schön sei.
Ich antworte, dass ich lieber zu Hause bleiben und zeichnen möchte. Ich gehe mit ihnen bis zur Ecke, wo wir ein halbes Hähnchen mit Pommes für mich kaufen. Ich winke dem Taxi hinterher, als die zwei davonfahren.