Ein Geräusch weckt mich auf. Wie ein Tier, das sich zum Sterben in unsere Küche gelegt hat. Ich weiß, was es ist, und dass es noch weitergehen wird. Vielleicht zehn Minuten, vielleicht bis die Sonne aufgeht.
Mein Vater liegt zusammengekrümmt auf der Pritsche. Sein T-Shirt ist nass vor Schweiß. Er krallt sich fest in die Decke, es wäre nicht das erste Mal, dass er einen Bezug zerreißt.
Ich streichle ihm über die Haare, die langen, verschwitzten Strähnen kleben auf seiner Haut. Ich hole einen sauberen Lappen und trockne ihm Hals und Stirn.
Jedes Mal, wenn wir umziehen, hoffe ich, dass die Albträume nicht mitkommen.
Obwohl ich es kaum glaube.
Wir ziehen um, und eine Zeit lang sind wir sie los. Für eine Woche oder ein paar Monate, je nachdem.
Ich lege mich neben ihn. Die Pritsche ist schmal, ich liege auf der Kante, spüre das harte Holz an der Seite. Ich lege die Arme um seinen Hals, streichle ihm über die Stirn, meine Finger bleiben in seinen Haaren hängen, aber er wacht nicht auf. Er wacht nie auf. Ich könnte ihn anschreien, ohne dass er die Augen öffnet.
Mein Vater schluchzt im Schlaf. Aber es lässt schon nach, er spürt, dass er nicht allein ist.
Wir schaffen das schon, flüstere ich. Das sagt er immer zu mir, wenn wir in der Klemme sitzen. Wir schaffen das schon, wir beide.