Hans im Glück
Dieses Grimmsche
Märchen hat insofern wassermännische Motive, als der Märchenheld
Hans scheinbar immer den schlechteren Tausch macht, sich
letztendlich jedoch dadurch die Freiheit einhandelt. Am Anfang
bekommt er einen Goldklumpen von seinem Herrn, den er dann für ein
Pferd eintauscht, dieses für eine Kuh, die Kuh für ein Schwein und
das Schwein für eine Gans, die Gans schließlich für zwei
gewöhnliche Steine. So richtig zufrieden ist er allerdings erst,
als ihm die zwei schweren Steine in einen Brunnen fallen und er
endlich ganz frei ist. Das ist ein wassermännischer
Entwicklungsweg: die Befreiung von allem Ballast, von allem, was
bindet und verpflichtet. Dazu gehört auch Besitz. Wer besitzlos
ist, mag in den Augen anderer arm sein, aber er hat auch nicht die
Verpflichtung, die eine Burg mit sich bringt. Armut kann die
Rückseite von Freiheit sein und dadurch eine andere Form von
Reichtum. Dieses Märchen wäre perfekt wassermännisch, wenn Hans im
Glück zum Schluss nicht zu seiner Mutter zurückkehrte. Das
entspricht nicht unbedingt der Gesinnung dieses
Zeichens.
Die Experten streiten
sich über die Beurteilung des Hans im
Glück: Ist er nun ein Gewinner oder ein Verlierer? Ist er
ein weiser Narr auf dem Weg des Loslassens oder ein
lebensuntüchtiger Dummkopf? Der Rabbi aus der Zwillinge-Geschichte
würde antworten: »Ja.«