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Landungsschiff General Gordon, im Abflug von Gillfillan's Gold Randgemeinschaft, Peripherie

29. Mai 3059

Die gelbe Warnlampe über ihren Köpfen wurde dunkel, als die General Gordon mit donnernden Schubtriebwerken aus der Atmosphäre von Gillfillan's Gold ins All stieg. Das Schiff bog in eine niedrige Umlaufbahn ein, und Harleys Magen überschlug sich, als die Schwerkraft nachließ. Er fragte sich, ob er sich jemals an den Raumflug gewöhnen würde, als er sich die Schweißperlen von der Stirn wischte und langsam tief durchatmete, um die letzte Welle der Übelkeit niederzuzwingen.

Die drei Union-Klasse-Landungsschiffe der Aces waren gleichzeitig von Gillfillan's Gold gestartet und hatten den größten Teil des Söldnerhauptquartiers mitgenommen. Sie würden dessen Möglichkeiten brauchen, um ihren neuen Kontrakt mit der Lyranischen Allianz auszuführen, aber es war schon ein paar Jährchen her, seit Able's Aces ihr HQ mobilisiert hatten.

Technisches Hilfspersonal aller Art drängte sich zum Transit zum Sprungpunkt des Systems in die Landungsschiffe, wo sie an das Sprungschiff ankoppeln würden, das sie auf die Reise zu ihrem neuen Auftraggeber mitnehmen sollte. Kurz vor dem Start hatte Harley sogar kurz Oberleutnant Hershorn, den Analyseoffizier der Einheit, an Bord kommen sehen.

Er schlug auf die Schloßplatte in der Mitte des Gurtharnischs und zog sich die Gurte über den Kopf. Bix sah fast so schlecht aus, wie sich Harley fühlte: weiß wie ein Laken, das T-Shirt am Kragen naß von Schweiß.

Obwohl er aussah, als würde er jeden Augenblick seinem Frühstück wiederbegegnen, schaffte Bixby Finch es, Harley mit nach oben gerichtetem Daumen zu signalisieren, daß er in Ordnung war. Sie hatten beide inzwischen genug Erfahrung mit der Schwerelosigkeit, um sich nur langsam und vorsichtig zu bewegen. Harley beugte sich nach unten und band seine Deckschuhe fester, deren Metallsohlen magnetisch waren und ihn auf dem Schiffsdeck hielten, so daß er nicht hilflos durch die Kabine trieb. Dann machte er sich mit den anderer auf den Weg zur Luke.

Drei Stunden später standen sie im riesigen Mechhangar des Schiffes vor ihren Kampfkolossen, eine lange Checkliste in der Hand. Die meisten Punkte auf der Liste behandelten die Überprüfung der Ausrüstung und Vertäuung. Harley sah stolz an seinem Enforcer hoch Noch vier Monate zuvor hätte er sich nicht träumen lassen, jemals sein Brot als Mechpilot zu verdienen. Ben war derjenige von ihnen gewesen, der davon geträumt hatte, immer schnellere und tödlichere BattleMechs zu steuern. Jetzt war Harley in die Fußstapfen seines toten Bruders getreten.

Er kletterte das neben der Kampfmaschine aufragende Gerüst hoch und vergewisserte sich unterwegs, daß verschiedene Wartungsluken geschlossen waren. Ringsum hörte er das Scheppern und Klirren von Metall, als der Rest der Einserkompanie es ihm gleichtat.

Er sah eine Handvoll Techs um Judith Glancys Sentinel stehen, während die Mechpilotin ihren auf dem Rumpf der Maschine herumkletternden Kollegen laute Anweisungen zurief. Die Austauschplatten der Mechpanzerung hatten noch die mattgraue Farbe der Rostschutzgrundierung. Im Moment beaufsichtigte sie die Arbeiten am Knieaktivator. Harley hatte Respekt vor ihrer Maschine, seit er in deren Cockpit für seinen Vater und seiner Bruder Ben sein Kampftalent unter Beweis gestellt hatte.

Auch die streifige grünbraune Tarnbemalung seines Enforcer wies einzelne Spuren vergangener Kämpfe auf, aber der Mech war unbeschädigt. Als er das Cockpit erreichte, sah er, daß jemand einen bösartig grinsenden Dämonenkopf über den in roten Lettern neben der Luke prangenden Namen »Teufelskerl« gemalt hatte. Er konnte sich ein Lachen nicht verkeifen. Das mußte entweder Bixby oder Jord gewesen sein, wenn sie es nicht sogar gemeinsam verbrochen hatten.

Im Innern der Kanzel ließ er sich auf die Pilotenliege sinken und dachte daran, wie oft der Sitz im langen Leben dieses Mechs wohl schon hatte ausgetauscht werden müssen. Dieses Exemplar sah aus, als habe es schon mindestens dreißig Jahre Benutzung hinter sich. Es roch auch reichlich muffig, aber Harley gefiel es, wie die Polster sich an seinen Körper schmiegten, fast, als seien sie für ihn maßgeschneidert.

Er ging die restlichen Punkte auf seiner Checkliste durch, um sicherzugehen, daß der Kampfkoloß einsatzbereit war. Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme, aber er hatte sich während der Ausbildung genug Warnungen über beim Landungsschiffstart ausgefallene Reaktoren und Gyroskope anhören müssen, durch die ein MechKrieger später, wenn es Zeit wurde, die Systeme hochzufahren, an Bord festsaß. Sicher war sicher.

Als er sich in die Polster sinken ließ, veränderte sich das Gewicht seines Körpers. Er wußte, daß ein gewisser Andruck beim Flug zum Sprungpunkt normal war, weil die zyklopenhaften Fusionstriebwerke das Schiff konstant beschleunigten, aber wenn der auf das Schiff wirkende Andruck aus einer anderen Richtung kam, konnte das nur eine Kursänderung bedeuten. Harley war sofort klar, daß irgend etwas vorgefallen war. Nicht notwendigerweise irgend etwas Bedrohliches, aber es lief nicht alles so, wie es zu erwarten gewesen wäre.

Einen Moment fühlte er sich, als wäre er zurück auf Slewis, irgendwo im Wald, wo er sich bei der Jagd jeder noch so kleinen Bewegung in seiner Umgebung bewußt gewesen war. Er hatte den Wind gespürt, die Bäume, die Tiere, einfach alles. Die kleinste Störung hatte ihn aufmerksam werden lassen. Jetzt erlebte er dasselbe, aber in einer völlig anderen Umgebung.

Er verdrängte das Gefühl, aber er konnte nicht verhindern, daß sich ihm die Härchen im Nacken aufstellten. Harley wendete sich wieder der Checkliste zu und arbeitete die restlichen Systemchecks und Relaisüberprüfungen ab. Vom Hangardeck konnte er durch das Kanzeldach des Enforcer nicht viel erkennen, aber zwischendurch sah er immer wieder einmal nach draußen. Er fragte sich immer noch, warum die General Gordon plötzlich den Kurs gewechselt hatte.

Als er fertig war, stieg er aus dem Cockpit und kletterte an den im Rumpf des Mechs eingelassenen Leitersprossen zum tief unter ihm gelegenen Deck hinab. Als er den Metallboden des Hangars erreichte, hörte er ein tiefes, metallisches Wummern, und das Schiff zitterte kurz. Jord kam auf ihn zu, schien das Geräusch aber nicht einmal zu bemerken.

»Was war das?« fragte Harley.

Jord zuckte die Achseln. »Nichts besonderes. Wir haben entweder einen Jäger gestartet, oder es ist einer im Hangar gelandet. Könnte aber auch eine Raumfähre gewesen sein. Der Kommandanthauptmann hat mehrere davon und benutzt sie gerne, um im Flug zwischen den Schiffen zu pendeln. Mit der Zeit gewöhnt man sich an das Geräusch.« Er deutete zum anderen Ende der Halle, in Richtung des Jägerhangars.
Harley spürte, wie die durch den Andruck der Beschleunigung erzeugte geringe künstliche Schwerkraft im Innern des Landungsschiffes nachließ, als das Schiff langsamer wurde. Ohne die dünnen Magnetsohlen seiner Deckschuhe hätte er vom Hangarboden abgehoben.

Irgend etwas stimmte hier nicht. Er konnte es fühlen. Sein Pulsschlag beschleunigte sich, aber soweit er das erkennen konnte, schien er der einzige zu sein, der sich Gedanken darüber machte, was geschah.

Er sah mehrere Infanteristen aus der Luftschleuse zum Jägerhangar kommen. Als die Irisblende der Schleuse sich öffnete, erkannte er den vordersten augenblicklich als Kommandanthauptmann Able. Er trug einen ausgebleichten grauen Overall und bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die sein Alter Lügen strafte.

Hinter ihm trat Livia Hawke in den Saal.
Harleys Nacken kitzelte noch stärker als zuvor, als er sie sah, und bei ihrem Anblick wurden seine Wangen heiß. Das war unmöglich. Hawke war von Kommandanthauptmann Able verbannt worden. Aber das war sie ganz eindeutig, und sie marschierte über das Deck, als wäre sie noch immer in ihrer alten Position. Auch sie trug einen grauen Overall mit ihrem Rangabzeichen.
Harley und Jord beobachteten, wie Coombs zu den beiden hinüberging. Die drei redeten kurz miteinander und nickten sich gegenseitig zu. Gunney lächelte sogar dünn, während sie sich unterhielten.
Dann bellte er den beiden Infanteristen an der Luke Befehle zu, die sie an andere weitergaben. Kommandanthauptmann Able trat an eines der Interkomgeräte des Schiffes und sprach ins Mikrofon. Vermutlich unterhielt er sich mit der Brücke.
»Sieht aus, als käme die Hawke zurück ins Nest«, kommentierte Jord, als Bixby zu seinen Freunden trat.
»Ich dachte, Able hätte sie weggeschickt«, sagte Bix.
»Ich hatte recht, oder? Ich habe euch gleich gesagt, es ist alles ein Irrtum«, stellte Jord zufrieden fest. »Ich habe immer gewußt, daß Hawke in Ordnung ist.«
Sekunden später lief der gesamte Infanteriezug der Einserkompanie durch das Schiff und jeden einzelner seiner Gänge. Harley beobachtete das Geschehen starr vor Verwunderung. »Ist das normal?« fragte er den erfahreneren MacAuld.
Jord schüttelte den Kopf. »Irgendwas geht hier vor.«
Die Offiziere drehten sich zu den über den Hangar verteilten Truppen um. Der größte Teil von Kompanie 1 war hier versammelt, mit Ausnahme der Infanterie, die in der Schwerelosigkeit wie ein aufgescheuchtes Rudel Ratten durch das Schiff hetzte. Able winkte die Aces näher. Selbst die Techs, die üblicherweise ignorierten was MechKrieger und Schlammstampfer trieben, hörten auf zu arbeiten und ließen sich von den Gerüsten in Hörweite treiben.
»Ich möchte mich für das Täuschungsmanöver entschuldigen, dem Sie alle aufgesessen sind«, begann Kommandanthauptmann Able seine Erklärung. Er lächelte, aber sein Tonfall war ernst. »Ich befürchte, es war notwendig. Einige von Ihnen werden bereits bemerkt haben, daß wir abbremsen und nicht mehr auf Kurs zum Sprungpunkt sind. Statt dessen fliegen wir zum Bhidegürtel, wo wir zum Rest der Aces stoßen werden.«
Harley erinnerte sich, daß bei der Information über das Sonnensystem von Gillfillan's Gold auch ein Asteroidengürtel erwähnt worden war, aber er hatte sich nicht weiter dafür interessiert und kaum zugehört. Jetzt schien das alles Jahre zurückzuliegen statt nur wenige Wochen. Die Vorstellung, daß sich die gesamte Einher an einem Ort versammelte, war zugleich erregend und ungewöhnlich. Er beobachtete Livia Hawke, die dem Kommandanthauptmann in gelassener Ruhehaltung die Arme hinter dem Rücken, ebenfalls zuhörte.
»Bis jetzt hat außer Präsident Moroney und einer sehr kleinen Zahl ausgewählter Offiziere jeder geglaubt daß wir uns auf Standardkurs zum Sprungpunkt befinden, um in die Lyranische Allianz aufzubrechen. Tja, Leute, den Kontrakt mit der Lyranischen Allianz gibt es nicht. Wir haben das Ganze nur gespielt, um Morrisons Ausbeuter anzulocken. Die Chancen stehen gut, daß sie genau wie beim letzten Mal an einem Piratensprungpunkt hier im System erscheinen werden. Sie werden sich einbilden, Gillfillan's Gold sei schutzlos. Das ist ein Irrtum. Ein tödlicher Irrtum. Sobald sie auftauchen, werden wir in Aktion treten. Unsere Schiffe werden uns über ihnen abwerfen. Und sobald wir sie hier besiegt haben, habe ich noch ein paar Überraschungen für Hopper Morrison.« Er sah zu Oberleutnant Hawke hinüber, die ihm schmunzelnd zunickte. Dann setzte der Kommandanthauptmann seine Rede fort.
»Wir mußten diese Sache geheimhalten, weil sich, wie viele von Ihnen schon vermutet haben, ein Verräter unter uns befindet Wir haben dieses Täuschungsmanöver auch dazu benutzt, ihn aufzuspüren. Deshalb habe ich Oberleutnant Hawke öffentlich fallen lassen. Sie war damit einverstanden, obwohl es hart für sie war. Alle Welt sollte glauben, daß wir unseren Verräter gefunden hatten, während der wahre Verräter Morrison mit von uns fabrizierten Fehlinformationen nach Gillfillan's Gold lockte.«
Zum ersten Mal seit ihrer Ankunft schien Hawke Harley unter den Zuschauern zu bemerken. Er war sich nicht sicher, aber bei dem Gedanken stieg eine Mischung aus Verlegenheit, Scham und Verärgerung über seine Dummheit in ihm auf.
»Oberleutnant Hawke ist keine Verräterin. Sie hat uns geholfen, diese kleine Scharade aufzuführen. Sie übernimmt mit sofortiger Wirkung wieder den Befehl über Kompanie Eins. Gunney, Sie kehren zum Rang eines Geschützfeldwebels mit Befehl über den Infanteriezug zurück.«
Gunney reagierte auf diese Eröffnung, indem er das Oberleutnantsabzeichen von seiner Uniform riß und auf das Hangardeck warf, wo es abprallte und sich in der Schwerelosigkeit langsam überschlagend durch die Luft trieb. »Kein Problem, Sir. Es hat sowieso nicht zu meiner Uniform gepaßt.« Dann sah er zu Hawke hinüber »Ich bin froh, daß Sie die Einheit wieder übernehmen und ich endlich wieder meine eigentliche Arbeit machen kann.«
Kommandanthauptmann Able nickte Hawke zu. und sie trat vor. Ihr Blick wanderte über die Gesichter der Kompaniemitglieder. »Wie der Kommandanthauptmann bereits sagte: Es tut uns leid, daß wir euch hinters Licht führen mußten, aber diese Operation ist von entscheidender Bedeutung für uns. Hopper Morrison und seine Ausbeuter haben den Aces und der Randgemeinschaft in der letzten Zeit eine Menge Schaden zugefügt. Ihre gesamten Anstrengungen waren darauf gerichtet, unsere Regierung und unser Militär zu schwächen. Aber damit ist jetzt Schluß. Von jetzt an gehen wir in die Offensive. Wir werden die Initiative übernehmen und sie behalten, und wir werden die Ausbeuter dafür bezahlen lassen, was sie getan haben.«
Harley sah viele der Acer um ihn herum zustimmend nicken, als sie das hörten, und er merkte, daß er selbst ebenso reagierte. Aber wenn Hawke nicht die Verräterin war, wer hatte Ben und die anderen dann in den Tod geschickt? Panik schlug durch seine Gedanken als er herauszufinden versuchte, wer die Gelegenheit und die Möglichkeiten gehabt hatte, zu tun, was er für Hawkes Werk gehalten hatte.
Er brauchte nicht lange auf die Antwort zu warten, aber zunächst erkannte Harley sie nicht. Erst hörte er, wie sich die Luke zum Jägerhangar mit einem Zischen luftdicht schloß. Mehrere Infanteristen sprangen an den Eingang und versuchten, die Verriegelung zu lösen, aber der einzige Lohn für ihre Bemühungen war ein dunkelrotes Warnlicht und ein Abbruchsignal. Plötzlich spürte Harley ein tiefes Wummern durch den Hangar ziehen, den unverwechselbaren Klang eines Jägerstarts. Rote Warnlichter blinkten auf dem ganzen Deck auf, und eine Sirene gellte durch den Mechhangar.
»Verdammt!« fluchte Able, als MechKrieger und Techs auseinander liefen. Harley drängte sich durch das Getümmel nach vorne, auf Oberleutnant Hawke zu.
»Was ist los?« rief er, als Able und Coombs zum Interkom an der Hangarwand rannten.
»Oberleutnant Hershorn«, spie sie ihm die Antwort entgegen. »Diese verdammte Ratte hat unsere Fähre gestohlen.«
Vor Harleys inneres Auge trat das Bild des kleinen Mannes mit der Glatze, der ihm geholfen hatte ... geholfen hatte zu glauben, daß Hawke das Stück Dreck gewesen war, auf dessen Konto der Tod seines Bruders ging. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
Sie sah ihn mit galliger Miene an. »Er ist der Verräter, Rassor. Er hat uns zweimal verkauft«
Inzwischen war Kommandanthauptmann Able zurück. »Ich weiß nicht, wie es ihm gelungen ist, an unserer Infanterie vorbeizukommen. Er muß sich in dem Moment zur Flucht entschlossen haben, in dem er erkannte, daß wir nicht zum Sprungpunkt unterwegs sind. Was für ein widerlicher kleiner Bastard.«
»Können wir ihn nicht abschießen?« fragte Harley. Die Waffen in den Geschütztürmen des Landungsschiffes hätten keine Schwierigkeiten haben dürfen, die Fähre zu atomisieren.
»Leider nein«, antwortete der Kommandanthauptmann. »Er hat einen Vorsprung und etwas mehr Schub als wir. Aber Kapitän Edelstein ist kein Dummkopf. Er hat augenblicklich den Funkverkehr stören lassen, sobald er den ungenehmigten Start bemerkte. Wir können ihm dicht auf den Fersen bleiben und verhindern, daß er irgend jemanden warnt, aber wir werden ihn nicht in Schußweite bekommen, bis wir wieder Kurs auf den Planeten haben.« Er wandte sich an Hawke. »Nur für alle Fälle werden wir sämtliche Sicherheitscodes ändern. Übrigens hat der Kapitän mir gerade mitgeteilt daß wir die EM-Signatur eines aus dem Sprungraum kommenden Schiffes an dem Piratenpunkt geortet haben, den die Ausbeuter bei ihrem letzten Besuch hier benutzt haben. Scheint, daß Hershorn ein paar Freunde eingeladen hat.«
Piratensprungpunkte waren nur schwer genau zu lokalisierende »Löcher« in der Schwerkraftsenke eine« Sonnensystems. Es war riskant, sie anzuspringen, aber bei einem Erfolg gestatteten sie einem Sprungschiff, weit näher an einer bewohnten Welt ins normale Raum-Zeit-Gefüge zurückzukehren als an einem der Standardsprungpunkte.
»Die anderen Aces?« fragte Hawke.
»Hauptmann Chou bringt den Rest der Einsatzgruppe aus dem Asteroidengürtel ins Systeminnere. Wenn die ersten Berechnungen stimmen, werden wir etwa anderthalb Stunden nach den Ausbeutern eintreffen, es sei denn, wir erhöhen den Schub. Stell dir ihre Überraschung vor, wenn sie herausfinden, daß Gillfillan's Gold nicht verlassen ist, wie sie es erwarten, sondern daß sich der größte Teil des Regiments hier im System aufhält.«
Hawke wandte den Kopf vom Kommandanthauptmann zu Harley um, und ihr Blick loderte, als sie sprach »Gut. Schütze Rassor und ich haben mit dem Gespenst noch eine Rechnung zu begleichen.«
Kommandanthauptmann Able legte ihr die Hand auf die Schulter. »Wir sollten ihn lebend stellen, wenn es irgendwie geht. Ich möchte nicht, daß sich das zu einer Vendetta entwickelt. Vergeßt nicht, ihr beide seid nicht die einzigen, die es diesem Bastard heimzahlen wollen. Wir wollen ihn vor Gericht stellen. Das heißt aber nicht, daß ich irgend jemand anderen Verlierer möchte, nur damit Hershorn bis zum Gerichtstermin überlebt. So oder so wird er teuer bezahlen ... Verstanden?«
Er wird teuer bezahlen, sagte Harley sich. Teuer bezahlen.

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
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