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in der Nähe des Rapidan, Toffen Geisterbären-Dominium
2. April 3062

Angela beobachtete den Kampf mit hämmerndem Herzen aus ihrem Cockpit. Die Biegung des Flusses deutete auf die hohen Felsklippen, auf deren Gipfeln sie und der Rest des BefehlsSterns warteten. Tief unter ihnen, am gegenüberliegenden Ufer, schleuderten Gregori und Bethany, ihnen den Rücken zugekehrt, den langsam den Hang herabkommenden Wölfen eine vernichtende Geschützsalve entgegen. Die Gegner rückten in einer weit gefächerten Schlachtreihe vor, und das Feuer ihrer MechKrieger galt vor allem einem Warhawk und einem Executioner, die sich sehr langsam zu beiden Seiten des Hangs talwärts schoben und dabei nahezu gegenüberliegende Flankenpositionen einnahmen.

Lange würden ihre beiden Krieger das nicht durchstehen können. Schlimmer noch, die Art, wie die beiden Wolf-Mechs Gregoris Maschine attackierten, zeigte offensichtlich, daß im Verlauf des Kampfes irgendwie die überlieferten Regeln des Kampfes verletzt worden waren. Gregoris wuchtiger Grizzly wurde geradezu in Explosionen gebadet und schien sich zu drehen, als wolle er den Angriff abschütteln, aber in Wahrheit schüttelte er mehr als eine Tonne seines Panzerschutzes ab. Die Zeit, die den beiden noch blieb, lief rapide aus. Sie mußte handeln. Sie hatte gehofft, die Wölfe wären vorgeprescht und etwas näher an den Fluß gekommen, aber Dirk Radick war vorsichtiger geworden. Er hatte dazugelernt.

»Befehl Zwo und Kampf Zwo, Rückzug«, bellte sie.
Normalerweise wäre jeder Rückzug so dicht am Ufer des reißenden Rapidan unmöglich gewesen, selbst für den besten Krieger ein selbstmörderisches Wagnis. Dann sah Angela das Zangenmanöver des Wolf-Hellbringer, der den Hang entlang kam und eine mörderische Salve auf Bethanys Nova abfeuerte, die bereits viel zu viel Rüstung verloren hatte, um den Kampf weiterzuführen.
»BefehlsStern, Angriff auf weite Distanz, sobald sie zünden«, befahl sie. Plötzlich aktivierten die scheinbar in der Falle sitzenden Mechs ihre Sprungdüsen und erhoben sich in die Lüfte, drehten ab und sprangen über die tosenden Fluten, während die Raketen und Laserbahnen der Wölfe nur die Luft hinter ihnen zerteilten.
Angela hatte Gregori und Bethany weniger auf Grund ihrer kämpferischen Fähigkeiten für diese Aktion ausgesucht als wegen der Möglichkeiten ihrer BattleMechs, ebenso wie sie diesen Schauplatz für das Gefecht ausgewählt hatte, weil sie wußte, daß Dirk Radicks Executioner der einzige sprungfähige Mech im Aufgebot der Blutsäufer war, und sie bezweifelte, daß selbst Dirk Radick allein über den Fluß springen würde, um die beiden Krieger zu verfolgen.
Als die beiden das andere Ufer erreichten, brachte Angela ihren Executioner hinter dem Felsvorsprung vor, der ihr Deckung geboten hatte, und senkte das Fadenkreuz auf den Wolf-Hellbringer, der den Hang herab ans Flußufer rannte, um Bethany noch eine Salve hinterherzuschicken. Der Rest ihres Sterns trat ebenfalls aus den Verstecken, wählte sich Ziele und eröffnete mit den Langstreckenwaffen das Feuer auf die Blutsäufer.
Ihr Gaussgeschütz schoß die polierte Kanonenkugel mit Überschallgeschwindigkeit ab, und die schweren Extremreichweitenlaser bereiteten sich auf den Schuß vor und pumpten ein Megajoule Energie in die Vorheizsequenz. Sie hatte gut gezielt. Die fünfzig Zentimeter durchmessende Titankugel schlug in den linken Arm des Hellbringer ein. Der Mecharm wurde nach hinten gebogen, als sei er gebrochen, und riß den ganzen Kampfkoloß mit herum. Der Arm hing noch am Rumpf, aber er hatte die gesamte Panzerung verloren, und aus dem beschädigten Schulteraktivator sprühten Funken.
Geschützfeuer hallte von den Klippen hoch über dem Fluß und dem langen Hangufer auf der anderen Seite wider. Sprange hatte den Timber Wolf für dieses Gefecht umkonfiguriert, so daß er ebenfalls für einen Langstreckeneinsatz gerüstet war. Sein Gaussschuß verfehlte den Dire Wolf, der vom Fuß des Berghangs aus auf Bethanys Nova am gegenüberliegenden Ufer feuerte. Der schwere Impulslaser zog eine Serie von Einschlägen über die Brustpartie der Wolf-Maschine, während die Langstreckenraketen sich auf die Beine des titanischen OmniMechs stürzten und deren Schutz aufrissen und zerbeulten. Angelas schwere Laser verfehlten ihr Ziel nur um einen Meter, aber ihre Leute erzielten reichlich Treffer bei den gegnerischen Einheiten. Netas Extremreichweiten-PPKs brachten den Vormarsch des Warhawk zum Stehen. Ein Schuß verfehlte sein Ziel und verbrannte das Gras vor dem Mech zu einem tief schwarzen Kreis, der andere grellblaue Blitzschlag explodierte auf dem linken Kniegelenk des Blutsäufer-Mechs.
Der Wolf-Executioner am gegenüberliegenden Flußufer feuerte auf Gregoris Grizzly, als der sich langsam die Klippen hinaufbewegte, und zertrümmerte dessen Beinpanzerung schwer genug, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Gregori stürzte mit einem Donnerschlag, unter dem der Boden erzitterte, vornüber auf den schlammigen Felshang. Breedfelts Kodiak hielt sich nahe der Kuppe von Angelas Berg und griff mit seiner einzigen Fernwaffe, einem schweren Laser, den Hellbringer an, den sie bereits unter Beschuß genommen hatte.
Einem Instinkt folgend legte sie das Gaussgeschütz und die schweren Laser auf denselben Feuerleitkreis und zielte auf den Dire Wolf, der auf dem gegenüberliegenden Berghang in Stellung gegangen war. Dessen Pilot feuerte eine Geschützsalve ab, die an ihrer Maschine vorbeizuckte und weiter zu Breedfelt auf dem Kamm der Klippe. Sie visierte die Torsomitte des überschweren Blutsäufer-Mechs an und feuerte mit allen drei Waffen. Eine Hitzewelle schlug durch ihr Cockpit, als die Waffen ihre tödliche Ladung auf die Reise schicken. Ein Laser schoß vorbei, aber der andere bohrte sich ins Herz des Dire Wolf, knapp unterhalb der Bresche, die das Gaussgeschütz geschlagen hatte. Der Hellbringer hatte sich unter der Wucht ihres Angriffs gekrümmt, aber dieser Koloß schien ihn unbeeindruckt abzuschütteln. Seine Frontalpanzerung wurde zusätzlich von Bethany beschädigt, die auf dem Rückzug den Berg hinauf ihre mittelschweren Laser noch einmal einsetzte, bevor die Wölfe außer Reichweite waren.
Der Hellbringer zog sich trotz der Verwüstung seines linken Waffenmoduls, um das immer noch ein wilder Funkenregen tanzte, nicht aus dem Kampf zurück. Er hob den unbeschädigten rechten Arm in eine Linie mit Breedfelts Kodiak und schoß. Der Blitzschlag zuckte die Klippe herauf, und Angela sah auf dem Sichtschirm, wie der riesige GeisterbärenMech einen tief ins Innere des rechten Beins durchschlagenden Treffer einsteckte.
Die PPK-Blitze erhellten den Berghang, als auch der Warhawk einstimmte und Neta attackierte. Deren Kingfisher fiel dicht neben Angela zurück, als einer der Schüsse eine beachtliche Menge Panzerung von seiner Brustpartie schälte. Der zweite Schuß fiel zu kurz und schleuderte einen Schauer von Steinen, Erdbrocken und Baumwurzeln die Klippe hinab auf Gregori, der sich immer noch abmühte, seinen Mech wiederaufzurichten.
Dirk Radicks Exexutioner feuerte seine schweren Laser ab und spießte Bethanys Nova mit den blutroten Lichtlanzen auf. Angela konnte Bethanys Maschine nicht sehen, aber auf der Ortungsanzeige sah sie, daß der Mech die gesamte Panzerung verloren hatte. Außerdem war eines ihrer Waffenmodule komplett unbrauchbar. Möglicherweise war es abgerissen worden, aber vielleicht war es auch explodiert, brannte oder hing nutzlos herab. Die beträchtliche Hitze, die von der Nova ausging, ließ darauf schließen, daß entweder die Abschirmung ihres Fusionsreaktors beschädigt war oder sie mehrere Wärmetauscher verloren hatte. So oder so sagte Angela ein untrügliches Gefühl in der Magengrube, daß Bethanys Zeit in diesem Kampf abgelaufen war.
Und die Blutsäufer sorgten dafür, daß dieses Gefühl sich bewahrheitete.
Der Warhawk feuerte eine seiner PPKs auf Bethany ab. Der elektrischblaue Energiestrahl traf die ohnehin geschwächten Beine des Mechs. Obwohl die Felsen und der Qualm des Gefechts ihre Sicht behinderten, sah Angela eine Serie von Explosionen aufblitzen, wo die Nova sich befunden hatte. Sie überprüfte die taktische Anzeige und stellte fest, daß der Fusionsreaktor der Nova nicht mehr arbeitete. Sie biß sich auf die Unterlippe und rückte ein Stück weiter vor. Die Entfernung und der Fluß, den sie zu ihrer eigenen Verteidigung zwischen sich und ihre Gegner gesetzt hatte, hinderten sie daran, zurückzuschlagen. Du darfst nicht sterben, Bethany. Ich will sehen, wie du dich an diesen Wölfen rächst.
Gregori kämpfte sich gegen Schlamm und Schwerkraft hoch, brachte den Grizzly auf die Knie und schließlich auf die Beine, während rings um ihn her die Raketen des Wolf-Executioner tiefe Krater in den Berg schlugen. Angela wandte sich zum Angriff auf den Mech, in vollem Bewußtsein, wer an seinen Kontrollen saß. Dann wendete der Executioner plötzlich und ohne Vorwarnung militärisch präzise auf der Stelle und marschierte den Hang wieder hinauf.
Sie feuerte, aber als sie den Auslöser des Feuerleitkreises auf dem Steuerknüppel durchdrückte, waren nur die schweren Laser wieder aufgeladen und feuerbereit. Nur eines der beiden Geschütze traf sein Ziel und schälte die Panzerung von Radicks Mechbein, so daß zerschmolzene Metallpfützen in den tiefen Fußstapfen zurückblieben. Er drehte den Mechtorso zu ihr herum, lange genug, um eine Raketensalve in ihre Richtung abzufeuern. Sie sah die Geschosse kommen, konnte aber nichts dagegen unternehmen. Die meisten schlugen auf der rechten Seite der Maschine an Bein und Torso ein, und ihr Executioner stöhnte leise unter den Treffern. Danach drehte sich Dirk Radick einfach um und ging weiter, um die Bergkuppe und außer Sicht.
Der Pilot des Dire Wolf hatte den Kampf allerdings noch nicht aufgegeben, und als echter ClanKrieger brachte er sich Angela schlagkräftig in Erinnerung. Der Mech erfaßte Sprange mit seinen drei schweren Impulslasern und dem Gaussgeschütz und überschüttete den Geisterbär mit einem vernichtenden Feuerschlag. Die Gausskugel schlug mit einem donnernden Krachen in den Torso des Timber Wolf ein, das Angela selbst Dutzende Meter entfernt im Cockpit ihres Executioner noch hörte. Das Knirschen und Stöhnen des Metalls erinnerte an brechende Knochen, und sie zuckte mitfühlend zusammen. Die Laser zuckten über die Klippe. Einige der Energiebolzen verfehlten die Maschine ihres alten Freundes, aber andere schlugen in die Mechbeine und verwandelten schützende Panzerplatten in kleine, wertlose metallene Souvenirs.
Der Hellbringer stand zu dicht an Angelas Pirschenden Bären, um eine Chance auf einen geordneten Rückzug zu haben, so sehr sich der Warhawk auch bemühte, das Feuer auf sich zu ziehen. Sprange zielte und löste sein Gaussgeschütz und die Langstreckenraketen aus. Diesmal war das Glück auf seiner Seite. Die im Flug kaum sichtbare Gausskugel traf den Torso der Wolf-Maschine zentral, und deren Brustpartie fiel in sich zusammen. Eine Sekunde später trafen die Raketen ins Ziel. Ihre dünnen Rauch- und Kondensstreifen verwoben sich zu einem komplexen, tödlichen Muster. Der Hellbringer hob gerade die Waffen zum Gegenschlag, als die Sprengköpfe auf dem Kanzeldach und im Innern der klaffenden Panzerbresche detonierten, die das Gaussgeschütz geschlagen hatte. Eine Serie interner Explosionen schüttelte den fünfundsechzig Tonnen schweren Kampfkoloß, und Flammenzungen schossen aus dem Loch in seiner Brustpartie zu den Wolken hoch, als er zur Seite kippte und halb im Fluß, halb im Ufersand liegenblieb.
Neta feuerte den letzten Schuß des Gefechts auf den Dire Wolf ab. Als läge ein Fluch über ihren Waffen, verfehlte wieder eine der PPKs das Ziel, aber der zweite künstliche Blitzschlag krachte in den gewaltigen rechten Oberschenkel des Metallmonstrums und sprengte einiges an Panzerung ab, während er sein Ziel mit sonnenheißen Lichtbogenentladungen zeichnete. Dann verschwand der überschwere Stahlriese schweigend aus der Feuerlinie, zusammen mit dem Rest der Wölfe.
Angela betrachtete die Ortungsanzeige auf dem Hilfsbildschirm, um den Zustand ihrer Einheit zu überprüfen. Die Datenübertragung von Gregoris Mech zeigte, daß er schwer beschädigt, aber immerhin noch einsatzfähig war. Bethanys Nova war erledigt, und Angela war sicher, daß in diesem Moment bereits mindestens einer ihrer Krieger mit dem Versuch beschäftigt war, Bethany aus dem Wrack ihrer Maschine zu zerren. Spranges Timber Wolf sah noch viel stärker mitgenommen aus als die Datenübertragung anzeigte. Obwohl er hauptsächlich kleinere Panzerungsschäden erlitten hatte, machte der schwere Mech den Eindruck, gerade quer durch die Hölle marschiert zu sein. Breedfelts Schäden waren minimal. Ihr eigener Executioner hatte einen gewissen Schaden einstecken müssen, aber sie wäre bereit gewesen, dem Feind nachzusetzen, wenn die Planung das vorgesehen hätte.
Aber dem war nicht so.
Der Plan war von Beginn an derselbe wie immer gewesen. Sie wollten die Wölfe treffen, sie schädigen und sich zurückziehen. Sie hatte diesen Platz speziell deshalb ausgewählt, weil sie wußte, daß nur ein einziger Feindmech in der Lage war, ihrer sprungfähigen Vorausabteilung über den Fluß zu folgen. Sie und ihr Team hatten gemeinsam mit ChefTech Luray dafür gesorgt, daß all ihre Mechs auf ein Distanzgefecht eingestellt waren, mit Ausnahme des Köders: Bethany und Gregori.
Mehrere Aspekte der Schlacht waren nicht wie geplant verlaufen, aber damit mußte man in einer Kampfsituation immer rechnen. Sie hatte gehofft, Dirk Radicks Truppen würden aggressiver vorpreschen und ihrem Langstreckenbeschuß mehr Zeit geben, Schaden anzurichten. Sie war auch nicht darauf vorbereitet gewesen, daß Dirk Radick seine Leute zurückzog. Aber so gut er sich auch geschlagen hatte, zwei seiner BattleMechs waren vernichtet, und die anderen hatten Schäden erlitten, die sich mit den Mitteln der Wölfe nicht reparieren ließen.
Sie wollte gerade den Sendeknopf drücken und ihrem Stern neue Befehle erteilen, als eine Sendung über Breitband hereinkam. Sie sah die Frequenzanzeige und wußte, daß alle ihre Geisterbären mithören konnten, was nun folgte. Und sie wußte, wer sie anfunkte, noch bevor sie seine Stimme hörte.
»Sterncaptain Angela Bekker von den Geisterbären, hier spricht Sterncolonel Dirk Radick von den Wölfen. -
»Ich höre dich, Sterncolonel. Ich nehme an, du willst diesen Test beenden?«
Es folgte eine kurze Pause. »Ja, Sterncaptain, das will ich. Gerechte, bei denen ihr euch hinter Flußläufen und derartigen Geländemerkmalen versteckt, sind der Ehre nicht würdig, für die Geisterbären bekannt sind. Statt wie Abschaum der Inneren Sphäre zu kämpfen, sollten wir diese Kraftprobe zu einem Ende bringen. Nenne mir einen Austragungsort, und ich werde mit meinen Kräften antreten. Du wirst deine Truppen zum Kampf führen, und innerhalb von Minuten wird das Leid deiner Einheit ein Ende haben.«
Angela war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Entweder waren die Wölfe schwerer angeschlagen als sie ahnte, oder Radick versuchte, sie hinters Licht zu führen. So oder so blieb ihre Antwort die gleiche. »Ich weiß deine Besorgnis um meine Ehre zu schätzen, aber ich habe bei der Wahl des Austragungsortes für unseren Kampf keine Ehre eingebüßt. Du hingegen hast heute viel verloren.«
Sie betrachtete das zertrümmerte Wrack des Hellbringer, und die hinter dem Berg in den Himmel steigende Rauchsäule zeigte ihr, daß auch die Stormcrow, die sie nie zu Gesicht bekommen hatte, an keinem Kampf mehr teilnehmen würde.
»Du unterschätzt unsere Möglichkeiten, Bärin«, stellte Radick eisig fest.
Jetzt war sich Angela sicher, daß er bluffte und versuchte, sie glauben zu machen, seine Einheit sei stärker als es in Wirklichkeit der Fall war. »Und du unterschätzt unsere Entschlossenheit, Wolf.«
»Neg. Aber soviel weiß ich: Wenn ich hier fertig bin, wirst du meine Leibeigene sein, und die Wahrgeborenen in deiner Einheit werden aus der Kriegerkaste verstoßen und den Rest ihrer Tage als dreckige Banditen fristen. Du hast meinen Kodax gesehen, und weißt, was mit deinen Freigeburten geschehen wird. Tue ihnen allen und auch dir selbst einen Gefallen, Sterncaptain.
Mach den Nächten ein Ende, in denen ihr in den Wäldern schlafen und euch wie Ungeziefer verstekken müßt. Stelle dich zum Kampf wie eine echte Kriegerin.«
Sie fand seine Beleidigungen sehr aufschlußreich. »Neg, Sterncolonel Dirk Radick. Krieche zurück zu deiner Basis, aber halte die Augen offen. Ich habe noch immer Kräfte dort draußen, die den Rückweg unangenehmer für dich machen könnten, als du dir vorstellst.« Sie unterbrach die Verbindung und beendete ihre öffentliche Unterhaltung. In gewissem Maße hatte sie diesmal selbst geblufft. Nur der JagdStern hielt sich im betreffenden Gebiet auf, und der hatte Befehl, die Wölfe zu beschatten und nur anzugreifen, wenn sich auf deren Rückweg zum Fort DelVillar vereinzelte Nachzügler als Ziel anboten. Und Angela wußte, daß Radick bei all seiner vorgetäuschten Siegessicherheit auf diesem Weg hinter jeden Fels und jeden Baumstamm blicken und auf einen Überfall warten würde, der nie kam.
Hier und jetzt warteten ihre eigenen Leute auf ihre nächsten Worte. Angela schaltete auf die Frequenz ihres Sterns um und grinste breit im Innern des Neurohelms. »Breedfelt, gib Doktor Drogan ein Zeichen, sein Team auf den Weg zu schicken. Wir übrigen Pirschende Bären werden uns jetzt textbuchmäßig zurückziehen und uns etwas gönnen, was den Wölfen abgeht: Reparaturen und neue Munition.«

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
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