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Kore-Lanciers-Basis, außerhalb Niffelheims, Kore Peripherie16. April 3060
Laura Metz saß mit dem Rücken an einer Wand des Zimmers, in dem die Raumpiraten die etwa zwei Putzend verbliebenen Mitglieder der Kore-Lanciers eingekerkert hatten. Sie waren jetzt schon seit Tagen hier, seit Ryans Rebellen die Basis und die Stadt eingenommen hatten. Sie wurden in einer der Lagerhallen der Basis festgehalten. Natürlich hatten die Piraten alle Vorräte weggeschafft, bevor sie ihre Gefangenen hergebracht hatten. Alles in allem wurden die Koren recht gut behandelt. Sie erhielten regelmäßig zu essen. Die Basis verfügte über beträchtliche Nahrungsvorräte, und da die Piraten auch die Stadt kontrollierten, bestand keine Gefahr, daß sie versiegten. Als Nachtlager hatten sie zwar nur Decken auf dem Boden, aber ihre Kerkermeister gestatteten ihnen täglich in mehreren Schichten, die Duschen aufzusuchen. Für ein Kriegsgefangenendasein war es gar nicht so schlecht.
Kriegsgefangene, ha! dachte Laura. Lächerlich. Als ob man das hier einen Krieg nennen könnte. Es kam dem Begriff nicht einmal nahe. Trotzdem ließ sich nicht bestreiten, daß die Piraten sich ungewöhnlich verhielten. Anscheinend hatte Susie Ryan jede Mißhandlung ihrer »Gäste« verboten ... zumindest bis sie hatte, worauf es ihr ankam.
Und genau das war der Punkt, den Laura nicht verstand. Was wollte Ryan überhaupt auf Kore? Wenn es ihr nur darum ging, den Planeten zu erobern und die Bergwerksanlagen zu übernehmen, wozu hielt sie dann auch nur einen Lancier am Leben? Es gab keinen Grund für sie, Gefangene durchzufüttern, außer vielleicht, falls Ryan sichergehen wollte, ausgebildetes Personal für den Fall zur Hand zu haben, daß ihre Leute Probleme mit den Systemen der Basis bekamen. Das ergab einen gewissen Sinn, aber im Grunde paßte es nicht.
Auf die BattleMechs, die auf Kore stationiert waren, hatten die Rebellen es deutlich nicht abgesehen. Bis auf den Panther hatten sie bei der Eroberung der Basis alle Maschinen zerstört. Die Techs hatten erzählt, daß der Centurion und die Javelin sich höchstens noch als Ersatzteillager und Altmetall eigneten, und Kintaros Thorn sollte irgendwo in den Jotuns über einen Berghang verstreut liegen. Ein ziemlich miserables Bild, wenn sie gekommen waren, um Bergegut zu machen. Volker war der einzige MechKrieger, der den Angriff überlebt hatte, und die Piraten waren eben gekommen und hatten ihn zum »Verhör« abgeholt, was Lauras Besorgnis über diese ganze Situation noch steigerte.
Nein, Ryan ging es um etwas anderes. Vielleicht war es der Erzbergbau. Kore war reich an Bodenschätzen, insbesondere an Rohstoffen für die Mechherstellung. Vielleicht wollte die Piratenkönigin eine eigene Mechfabrik versorgen oder etwas in der Art. Aber Laura hatte noch nie etwas von irgendwelchen Mechfabrikanlagen in den früheren Piratenkönigreichen gehört, die Ryan unter ihre Kontrolle gebracht haben könnte. Es ergab einfach keinen Sinn.
»Woran denken Sie, Metz?« fragte eine Stimme über ihr Laura sah hoch und in die grimmige Miene Stabsfeldwebel Krenners. Sie wollte aufstehen, aber er winkte ab und setzte sich neben sie. »Nur die Ruhe, Gefreite«, meinte er. »In dieser Lage brauchen Sie wirklich keine Haltung anzunehmen. Sie sehen mir nur so aus, als könnten Sie Gesellschaft vertragen.«
Sie lächelte verlegen. »Danke,
Spieß.«
»Machen Sie sich Sorgen um Volker?« fragte er. »Ja, ein
bißchen.«
»Mädchen, ich weiß wirklich nicht, was Sie an
dem finden.«
»Wie meinen Sie das?« fragte Laura.
Krenner lachte nur, ein tiefes, brummendes Glucksen. »Kommen Sie
mir nicht auf die unschuldige Tour, Kleine. Die ganze Basis weiß,
daß Sie und Volker ein Paar sind.« Laura wurde rot, und Krenners
Grinsen wurde breiter. »In so einer kleinen Garnison gibt es keine
Geheimnisse. Soldaten und Söldner sind schlimmere Tratschen als
alte Dämchen.«
»Wir sind nicht wirklich ein ›Paar‹, Spieß. Wie
sind nur ... gern zusammen«, meinte sie zögernd.
»Wissen Sie eigentlich, daß ich immer gedacht habe, Sie und Sturm
würden gut zueinander passen?«
»Kintaro?« fragte Laura. »Also, daran habe ich ehrlich nie richtig
gedacht, Spieß. Ich meine, Kintaro ist ein netter Junge, aber er
war immer so ... verbissen ist wohl das Wort dafür. Er ist so in
seinem Training und so aufgegangen, daß ich ich ihn gar nicht
richtig in Betracht gezogen habe.«
»Er war ein netter Junge«, sagte Krenner leise.
»Ja. Tut mir wirklich leid, Spieß. Sie haben versucht, auf ihn
aufzupassen.«
»Nicht gut genug.« Krenner schüttelte den Kopf. »Ich habe seiner
Mutter versprochen, daß ich ihn beschütze.«
»Sie konnten nichts machen, Kren«, stellte Laura leise fest. Sie
wollte Krenner umarmen, aber das erschien ihr unpassend. Nicht hier
vor allen anderen. »Kintaro kannte die Risiken. Das gehört dazu,
wenn man Soldat ist, besonders bei MechKriegern. Schlußendlich gibt
es nicht, was irgendeiner von uns da tun könnte.«
»Ja, Sie haben recht«, stimmte Krenner ihr bei. »Und jetzt machen
Sie sich Sorgen um Volker, was?«
»Ja, ein bißchen.« Eigentlich wußte Laura nicht so recht, was sie
für Volker empfand. Vom ersten Moment ihrer Bekanntschaft an hatte
er ihr ziemlich intensiv den Hof gemacht. Zu Beginn hatte sie seine
Avancen zurückgewiesen. Sie kannte Lon Volkers Ruf als Frauenheld.
Wahrscheinlich gab es auf ganz Kore keine Frau, die nicht davon
wußte. Aber der junge MechKrieger hatte einen gewissen
lausbübischen Charme an sich, der Laura gefiel. Außerdem war Kore
nicht gerade gesegnet mit romantischen Gelegenheiten, also hatte
sie sich eines Tages entschlossen, ihm eine Chance zu geben. Das
war jetzt mehrere Monate her, und seitdem waren sie »gern
zusammen«.
»Dem passiert nichts«, stellte Krenner fest. »Volker ist ein
Überlebenskünstler. Der kann auf sich aufpassen.«
»Oh ja, ganz bestimmt«, meinte Laura. »Ich bin sicher, ihm geht's
gut.« Sie entschied sich, das Thema zu wechseln. »Eigentlich habe
ich mich gefragt, was hier eigentlich abgeht. Ich lasse es mir die
ganze Zeit durch den Kopf gehen: Was, zum Kuckuck, will Susie Ryan
auf einer Welt wie Kore?«
Krenner schüttelte langsam den Kopf. »Ich habe keinen blassen
Schimmer. Es ergibt überhaupt keinen Sinn. Eines weiß ich: Wir
müssen am Leben bleiben und einen Weg finden, diesen Piraten die
Kontrolle über unsere Welt wieder abzunehmen. Das nächste
Versorgungsschiff ist erst in Monaten fällig. Ich fürchte, bis der
Rest der Sturmreiter mitbekommt, was hier los ist, könnte es zu
spät sein.«
Mit anderen Worten: Bis dahin sind wir
vermutlich alle tot, dachte Laura. Es war keine angenehme
Vorstellung, aber sie war Soldatin und darauf vorbereitet. »Sicher,
aber wie wollen wir das schaffen?« fragte sie. Wir kommen nicht mal
hier raus, ganz zu schweigen davon, uns mit vier ClanMechs
anzulegen.« Vor der Tür standen ständig bewaffnete Posten mit
schweren Automatikgewehren. Die Tür war verriegelt. Jemand von
Krenners Statur konnte sie wahrscheinlich mit zwei- oder
dreimaligem Anlauf einschlagen, aber bevor er damit fertig würde,
wäre er schon von Kugeln durchsiebt. Sie hatten kaum eine Chance
gegen die Piraten, und gegen deren Mechs schon gar nicht.
»Da wäre ich mir nicht so sicher«, erklärte Krenner leise. »Es gibt
Methoden, mit Mechs fertigzuwerden, Mädchen. Wir müssen nur auf die
richtige Gelegenheit warten. Früher oder später werden Ryan und
ihre Leute einen Fehler machen. Sie haben vielleicht das Material,
aber ihnen fehlt die Disziplin. Sie werden einen Fehler begehen.
Hauptsache, wir sind bereit, wenn es soweit ist.«
»Auf mich können Sie zählen, Spieß.«
»Weiß ich, Metz. Noch ist nicht... Was, zum Teufel?«
»Was?« fragte Laura.
»Haben Sie das gehört?«
»Nein, ich ...« Sie stockte und lauschte. »Moment, ja.«
»Das ist ein Mech«, meinte Krenner. »Und er kommt schnell
näher.«
»Wahrscheinlich eine der Rebellenmaschinen«, meinte Laura, aber
Krenner schüttelte den Kopf.
»Glaube ich nicht. Das hört sich an, als würde er rennen. Warum
sollte einer ihrer Mechs mit Höchstgeschwindigkeit hierher
preschen?«
»Wer soll es sonst sein? Väterchen Frost?« Die Lanciers hatten die
Piraten über die mysteriösen Überfälle reden hören, und Krenner
hatte dafür gesorgt, daß seine Leute ihren Bewachern bei jeder sich
bietenden Gelegenheit alle Geschichten erzählten, die sie über
Väterchen Frost kannten, und sich auch untereinander über den
Geistermech unterhielten, wenn die Piraten sie hören konnten. Er
hatte sogar noch ein paar zusätzliche Anekdoten erfunden, die
darauf ausgelegt waren, jedem, der sie hörte, eine Gänsehaut zu
bescheren. Alles, womit sie die Piraten verunsichern konnten, war
eine potentielle Waffe für die Lanciers. Aber bis zu diesem
Augenblick hatte Laura selbst nie ein Wort davon
geglaubt.
Jetzt konnten auch die übrigen Lanciers den Mech hören, und
irgendwo im Innern der Basis heulte eine Alarmsirene auf. Ihr
Jaulen gellte durch das ganze Lager. Jetzt sprangen alle auf,
bereit, aktiv zu werden, sobald sich eine Gelegenheit bot. Krenner
wechselte ein paar bedeutungsschwere Blicke mit den höherrangigen
Männern und Frauen im Raum, Laura eingeschlossen. Ohne ein Wort zu
sagen, bedeutete der Stabsfeldwebel allen, sich bereitzuhalten. Die
Gelegenheit, auf die sie gewartet hatten, kam möglicherweise
schneller, als irgend jemand geglaubt hatte.
»Ihre Leute rücken aus«, meinte Krenner leise, aber in der Stille
des Raums konnten alle ihn hören. »Sie werden
angegriffen.«
»Der Mech ist auch schon gehörig nahe«, stellte Laura fest.
Inzwischen konnten sie die donnernden Schritte des Kampfkolosses
als Erschütterungen durch den Stahlbetonboden spüren. Alle Lanciers
hatten schon genügend Zeit in der Umgebung von BattleMechs
verbracht, um zu wissen, daß die Maschine sie praktisch erreicht
hatte. Das Krachen von Gewehrfeuer ertönte von außerhalb des
Gebäudes, und Krenner trat an die Tür, um das Ohr
anzulegen.
»Die Wachen scheinen weg zu sein«, meinte er. »Das ist unsere
Chance.«
Bevor der stämmige Feldwebel sich mit der Schulter gegen die Tür
werfen konnte, ertönte ein lautes Wummern von der Decke des
Raums.
»Was, bei allen Heiligen, war das?«
fragte Tom Flannery und sah nach oben.
»Das ist der Mech«, antwortete Krenner leise.
»Wie, klopft er an?« scherzte Flannery, um die Spannung zu brechen,
die sich ausgebreitet hatte. Was ging hier vor?
»Natürlich ...« murmelte Krenner leise, dann bellte er. »Okay,
herhören! Alle weg von der Wand! Weg!«
Die Lanciers hasteten gerade rechtzeitig beiseite, bevor knapp
unter der Decke zwei Metallkeile an entgegengesetzten Enden der
Wand hereinbrachen. Mauersteine, Stützmaterial und Wolken von Staub
und Putz stürzten in den Raum. Plötzlich fühlte sich Laura wie eine
Maus in ihrem Loch, vor dem eine gigantische Katze saß und
einzudringen versuchte. Sie wünschte sich, sie hätte eine Waffe
gehabt, an der sie sich festhalten konnte, obwohl sie wußte, daß
die ihr nichts genutzt hätte.
Mit einem donnernden Reißen schälte sich das Dach der Halle zurück,
und ein Staub- und Trümmerregen prasselte herab, durchmischt mit
Schnee und Eis. Ein blendender Lichtschein strahlte in das
Gebäudeinnere, und Laura riß die Arme vors Gesicht, um sich vor der
plötzlichen Helligkeit zu schützen.
Durch das Loch im Dach zeichnete sich ein BattleMech gegen den
schwarzen Nachthimmel ab. Es war ein ClanMech, ein Goshawk. Seine Lichter beleuchteten den
knochenweißen Rumpf, der an mehreren Stellen von Geschützfeuer
rußgeschwärzt war. Die Maschine hatte breite Schultern, schwere
Schulterdecken und eine Art Kapuzenaufbau hinter dem wie ein
grinsender Totenschädel bemalten Kopf. Die Scheinwerfer zeichneten
die Gestalt mit harten Schlagschatten zu einem schwarzweißen
Relief.
Einen Moment herrschte Schweigen, als alle in der Halle zu dem Mech
hochstarrten, und er zurückzustarren schien. Dann dröhnte eine
Stimme aus den Außenlautsprechern des Metallriesen.
»Was steht ihr da rum? Bewegung, Lanciers, machen wir, daß wir aus
dieser Falle verschwinden!«
»Sturm ...?« hauchte Krenner, dann trat ein breites Grinsen auf
sein Gesicht, und er juchzte. »Ihr habt den Mann gehört!« schrie er
seine Leute an. »Machen wir, daß wir hier wegkommen!«
Jubel wurde laut, als der Goshawk einen
Mecharm gegen die Mauer schwang und sie mit einem Schlag umwarf, so
daß ein breites Loch entstand, hinter dem die Freiheit
wartete.
Krenner setzte sich sofort an die Spitze und gab Befehle.
»Bewegung, Bewegung!« brüllte er. »Zum Hangar, und holt euch, was
sie an Fahrzeugen haben. Wir müssen hier weg, und zwar
pronto!«
Die Lanciers gehorchten sofort. Sie schwärmten an dem
zurücktretenden Mech vorbei durch die Bresche, während die
Kampfmaschine zur zweiten Lagerhalle marschierte und auf dieselbe
Weise wie zuvor die dort festsitzenden übrigen Mitglieder der
Lanciers befreite.
Krenner trat dicht gefolgt von Laura ins Freie. »Bleiben Sie hinter
mir, Metz«, befahl er und rannte auf das andere Gebäude zu, um die
restlichen Truppen einzuweisen. Laura antwortete mit einem
schnellen »Jawohl« und rannte hinterher. Auf dem Weg zur zweiten
Halle bemerkte sie mindestens zwei Dutzend Piraten, die mit
Sturmgewehren bewaffnet über das Gelände liefen.
»Spieß!« rief sie. Krenner bremste nicht einmal ab. Er mußte sie
ebenfalls gesehen haben.
Und das schien auch für den Goshawk zu
gelten. Der fahlweiße Koloß, der gerade einen Teil der Hallenwand
eingerissen hatte, richtete sich auf und streckte den linken Arm in
Richtung der anrückenden Piraten aus. Der Arm war mit einem
langläufigen Geschützmodul bestückt, in dem drei schwere
Maschinengewehre montiert waren. Aus allen drei Läufen zuckte
Feuer, und ein Hagelschauer hochkalibriger Geschosse jagte über das
Gelände. Die Piraten schrien auf und warfen sich in Deckung, aber
einige von ihnen schafften es nicht mehr und wurden zerfetzt, wo
sie standen. Das MG-Feuer prasselte funkenschlagend über den Beton
und zwang ihre Kameraden, die Köpfe unten zu halten.
»Bewegung!« rief Krenner den Leuten in der Halle zu. »Zum Hangar!
Er gibt uns Deckung!«
Die restlichen Lanciers reagierten und rannten über den Innenhof,
während der BattleMech mit einer neuen MG-Salve die Piraten auf
Distanz hielt. Ein paar von ihnen feuerten aus der Deckung, aber
sie zielten auf den Mech statt auf die abrückenden Lanciers, und
selbst ihre Sturmgewehre waren nicht stark genug, die Panzerung
eines BattleMechs zu beschädigen. Die Kugeln prallten nur
funkenschlagend von Schultern, Torso und Kopf des metallenen Riesen
ab, ohne den geringsten Schaden anzurichten.
Ein mit einem schweren Maschinengewehr bestückter Jeep raste mit
voller Geschwindigkeit heran, aber der Mech drehte nur kurz den
Torso in Richtung des Neuankömmlings. Zwillingsbolzen aus
grellgrüner Lichtenergie zuckten aus den Mündungen in seiner
Brustpartie und schlugen frontal in das Fahrzeug ein. Die
Impulslaser verwandelten den Jeep innerhalb eines
Sekundenbruchteils in einen Feuerball, der sich wogend in die
Dunkelheit ausbreitete, die Anlage in einen rotorangefarbenen
Lichtschein hüllte und noch mehr Piraten in Deckung
jagte.
Als der letzte Lancier die Hallen verlassen hatte und unterwegs zum
Fahrzeughangar war, drehte Krenner sich zu Laura um und nickte.
Dann rannten sie hinter den anderen her. Hinter ihnen drehte der
Mech sich um und ging zwei Schritte in die Basis hinein, wobei er
sorgfältig darauf achtete, den unter ihm über den Beton hastenden
Gestalten nicht zu nahe zu kommen.
Laura konnte die Erschütterungen seiner Schritte durch den
Betonboden spüren. Der Mech brauchte nur ein paar Schritte, um die
auf den Hangar zustürmenden Lanciers zu überholen, und vertrieb mit
einer weiteren MG-Salve die dort verbliebenen Piraten. Wieder
wurden einige von ihnen, die nicht schnell genug in Deckung
gegangen waren, niedergemäht.
Wo, zur Hölle, stecken die
Piratenmechs? fragte sich Laura. während sie hinter Krenner
herrannte. Sie sah sich um. Sie bemerkte die sich neu sammelnden
Piraten, das brennende Wrack des Jeeps und noch ein paar andere
Fahrzeuge, denen der Geistermech auf seinem Weg begegnet war, aber
von den feindlichen BattleMechs war keine Spur zu entdecken. Irgend
etwas ging hier vor.
Der GoshawkPilot mußte einen bestimmten
Plan verfolgen.
Kintaro, dachte sie. Krenner hat gesagt, es ist Kintaro. Gibt
es das? Konnte Kintaro tatsächlich noch
leben? Sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Sie mußte
rennen, stoppte nur einmal kurz, um das Sturmgewehr eines toten
Piraten vom Hof aufzuheben. Sie öffnete die Kammer, um sich zu
überzeugen, daß es schußbereit war, dann stürmte sie weiter, die
Waffe im Arm.