Kapitel 37

Cérise betrachtete ihr Spiegelbild mit einiger Genugtuung. Was immer ihr geschehen war, hatte keine widrigen Spuren hinterlassen. Sie war schön wie eh und je. Schöner sogar. Liebe verlieh ihr besonderen Liebreiz, ja Glanz. Sie konnte diesen Glanz beinahe sehen. Sie strahlte Glück aus.

Leise begann sie, Tonleitern zu summen, rauf und runter, rauf und runter. Sie hatte nicht genug geübt. Sie übte nicht gern in Hotels. Zum einen fühlten Leute sich schnell gestört, zum anderen mißfiel ihr der Gedanke, ein – wenngleich auch völlig anonymes – Publikum zu haben, das ihre Kunst unfertig und unvollkommen hören konnte.

Es klopfte.

Sie öffnete, hoffte beinahe, es wäre der mysteriöse Fremde, den sie liebte, ohne sich an ihn erinnern zu können.

Es war aber nur Delacroix. Er hatte Kragen und Anzug gewechselt und sah nicht mehr ganz so abgekämpft und verletzt aus wie zuvor. Seine Hartnäckigkeit war erstaunlich. Vermutlich hatte er Schmerzen, doch sie wußte, daß er sich von derlei Nebensächlichkeiten nicht aufhalten ließ.

Nur – warum war er gekommen?

„Darf ich eintreten?“ fragte er, und seine Stimme war Beweis genug, daß vor kurzem jemand versucht hatte, ihn zu erdrosseln. Ein entsetzlicher Gedanke, dachte Cérise, wenn einem jemand die Stimme mit dem Atem aus dem Hals quetschen wollte. Zusammen mit dem Leben. Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken.

„Bitte“, antwortete sie, nachdem sie sich mit einem Blick den Korridor hinunter vergewissert hatte, daß niemand sah, wie sie einen männlichen Besucher in ihr Zimmer ließ. Sie war immer wachsam. Ihr Ruf war nicht besser, als sie das als Sängerin erwarten konnte, doch einen offenen Skandal hatte sie sich nie geleistet, und so sollte es auch bleiben.

Sie schloß die Tür hinter ihm, und er stand linkisch mitten in ihrem Salon. Für einen Augenblick erschien er ihr zu groß, zu breitschultrig, zu wuchtig und muskulös. Es war, als sähe sie ihn mit neuen Augen und erwartete auf einmal eine schmalere Gestalt, mehr Eleganz, mehr Subtilität, nicht diesen Nimbus eines Felsens in der Brandung. Sie stellte sich nicht die Frage, was sie so denken ließ.

„Nimm doch Platz!“ lud sie ihn ein, doch er setzte sich nicht, drehte sich lediglich zu ihr um. Sein Gesicht war eine steinerne Maske. Sie kannte diesen Ausdruck, Delacroix in frostigster Laune. Was nun folgte, würde weder leicht werden noch gemütlich.

„Du hast mich um Hilfe gebeten“, sagte er, und seine Stimme klang indifferent. „Du hast gesagt, du hättest diese Hilfe verdient. Du hast mir das Leben gerettet, also hast du wahrscheinlich recht.“ Gelbliche Augen hielten starr ihren Blick. „Also: Was kann ich für dich tun?“

Man mußte ihn schon gut kennen, um zu merken, wie schwer ihm dies fiel, und sie kannte ihn gut und war sicher, daß er seine reservierte Art nicht lange würde aufrechterhalten können. Sie setzte sich und machte einen zweiten Versuch, ihn zum Sitzen einzuladen, doch er ignorierte auch diese Geste.

„Ich brauche Rat in einer delikaten Angelegenheit. Du weißt aus eigener Erfahrung etwas über das Okkulte. Du hast es mir selbst erzählt.“

Seine Lippen kräuselten sich zu einem zynischen Lächeln.

„Das hätte ich besser nicht getan. Ich nehme an, es ist zu spät, dich zu bitten, die Geheimnisse meines Lebens wieder zu vergessen.“

„Viel zu spät“, antwortete sie ihm mit seinen eigenen Worten, „zumindest, sofern du nicht über das Talent meines neuesten Bewunderers verfügst, nämlich mich vergessen zu lassen.“ Sie lehnte sich vor und sah ihrem ehemaligen Liebsten direkt ins Gesicht. „Du wirst mich vermutlich dafür hassen, aber ich bin verliebt, und ich kann mich nicht daran erinnern, in wen.“

Sein Spott war fast mit Händen zu greifen.

„Hältst du das für einen gänzlich neuen Aspekt deines üblichen Verhaltens?“

Sie tappte erregt mit dem Fuß auf.

Mon Dieu, Delacroix. Wenn du mir nicht helfen willst, dann sei so gut und geh gleich. Ich würde dich nicht mit mes affaires belästigen, wenn ich sie nicht zutiefst beunruhigend fände. Wir sind mitten in einer Gespensterjagd, wenn ich es mal so nennen darf, und was mir zugestoßen ist, kann damit zu tun haben. Also bitte spring über deinen Schatten, so wie ich es auch getan habe. Oder glaubst du, es macht Spaß, meine Herzensangelegenheiten vor einem Mann auszubreiten, der mich verlassen hat?“

Eine Weile schwieg Delacroix. Dann ließ er sich auf einem Stuhl am anderen Ende des Zimmers nieder.

„Es gab einen Grund, warum ich dich verlassen habe“, sagte er schließlich und streckte seine langen Beine aus, als müsse er sie entkrampfen.

„Das mag sein. Wie auch immer, es hat nichts mit dem hier zu tun und ist passé. Du hättest mir vergeben können. Du hast dich entschlossen, es nicht zu tun. Wir werden das jetzt nicht erörtern. Pas du tout. Es ist aus und vorbei.“

Wieder schwieg Delacroix, nur seine Brauen zogen sich ein wenig nach oben. Das Schweigen wurde bleiern. Plötzlich wußte Cérise nicht mehr, wie sie anfangen sollte. Sie rang die Hände und schaute auf den Boden. Sie spürte seinen eisern neutralen Blick. Er wartete, daß sie etwas sagte.

Sie wußte nicht, was.

Nach einer weiteren Weile beugte er sich vor.

„Du sagst, du seiest verliebt“, begann er ein wenig wie ein Mediziner, der eine Krankheit zu diagnostizieren sucht.

„Ja“, antwortete sie. „Sehr sogar. Ich bin heute nachmittag aufgewacht und war ... nun ja ... teilweise entkleidet. Ich bin sicher, daß jemand hier bei mir war. Aber ich kann mich nicht erinnern. Ich habe nur das seltsame Gefühl, daß ich was immer auch geschehen ist mochte. Das ist alles. Das und dieses flatterige innere Singen, das man spürt, wenn man sehr verliebt ist. Es ist wirklich sehr verwirrend“, sie lächelte wehmütig, „und ziemlich unfair, finde ich.“

Er wirkte beunruhigt.

„Hattest du getrunken? Oder irgendein Mittelchen geschluckt?“

„Nein. Hatte ich nicht. Ich habe auch kein Angst. Nicht richtig. Wenn es hier nicht um unseren Auftrag ginge, würde ich so eine verruchte Liebelei eventuell sogar genießen. Aber unter den gegebenen Umständen ...“

„... war es durchaus richtig, mich darüber in Kenntnis zu setzen“, sagte er. „Nur weiß ich nicht, wie ich dir helfen soll. Meister des Arkanen beherrschen die Kunst des Mesmerismus, sie können andere Dinge tun lassen, an die sie sich später nicht entsinnen können. Die Fey können das auch, oder zumindest manche. Genau weiß man es natürlich nicht – wie immer, wenn es um die Fey geht. Wir kennen weder ihre Talente und Möglichkeiten noch ihre Ziele. Manche Heilmittel und manche Geisteskrankheiten können ebenfalls zu Gedächtnisverlust führen.“

„Willst du mir einreden, daß ich gerade wahnsinnig werde?“ fragte sie empört.

„Ich halte das für unwahrscheinlich. Doch die anderen Möglichkeiten sind nicht besser. Wir haben schließlich mindestens zwei Magier im Haus ...“

„Zwei? Ich weiß nur von einem!“ unterbrach Cérise. „Wer ist der andere?“

„Ich weiß nicht. Ich habe einen alten Bekannten getroffen. Er reist immer in Begleitung eines Meisters des Arkanen. Ich kann nicht behaupten, daß das diesmal auch so ist, aber ich würde drauf wetten. Ich glaube freilich nicht, daß er dich in solch einer Weise ... angreifen ... würde. Er unterliegt dem Zölibat. Dann gibt es auch noch den jungen Arzt, der meine Wunde versorgt hat. Er gab an, die arkanen Wissenschaften studiert zu haben. Er ist jung und gutaussehend. Möglicherweise hat er sein theoretisches Wissen bei der ,Göttin der Sangeskunst in die Praxis umgesetzt.“

Er stand auf und trat näher.

„Darf ich?“ fragte er und beugte sich zu ihr herunter. Er untersuchte ihr Gesicht und ihre Kehle. Es war nichts zu sehen.

„Wonach suchst du?“ fragte Cérise beunruhigt durch seine plötzliche Nähe und die starken, prankengroßen Hände an ihrem Gesicht, deren Berührung alte Erinnerungen wachrief, und wieder dachte sie, daß seine Hände irgendwie zu groß waren und zu derb. Sie hätte lieber schmalere auf der Haut gefühlt. Lange, schlanke Hände mit ... irgendwas ...

„Ich weiß nicht. Irgendwelche Zeichen. Hast du deinen Körper kontrolliert? Spuren gesucht? Etwas Auffälliges gefunden?“

„Nein“, entgegnete sie, „habe ich nicht. Da war nichts, glaube ich. Ich war ja auch nicht ... nicht völlig entkleidet, als ich erwachte. Es fühlte sich nicht so an, als hätte mich jemand … verletzt.“

Er trat zurück.

„Ich weiß nicht, wie ich dir helfen soll“, sagte er. „Aber du hast recht. Dein Abenteuer ist beunruhigend. Kann es sein, daß du einfach einen sehr lebhaften Traum hattest?“

Sie schnaubte äußerst undamenhaft.

„Delacroix“, sagte sie, „ich bin kein kleines Mädchen. Ich träume nicht von Märchenprinzen, während ich neben meinem magischen Spinnrad im verwunschenen Schloß allein auf dem Bett liege. Die Gefühle und das Verlangen, die ich spürte, waren keine Backfischträume. Das war sehr körperlich. Leidenschaft, Delacroix, richtige, wahnsinnige Leidenschaft. Libido.“

Er trat noch weiter zurück und starrte sie wütend an. Er wußte nichts zu sagen.

„Oh! Sieh mich nicht so an! Du weißt, ich bin eine leidenschaftliche Frau. So wie ich weiß, daß du ein leidenschaftlicher Mann bist. Über die Maßen leidenschaftlich. Irrsinnig, ungestüm, stürmisch und zügellos manchmal ...“

„Wir werden hier nicht meine Gefühle diskutieren, Cérise“, unterbrach er. „Sie sind nicht das Thema.“

„Dennoch“, lächelte sie und wußte, daß sie ihn jetzt verletzte, „sie war wirklich bemerkenswert, deine Leidenschaft, jenseits der Norm, wenn ich mal so sagen darf.“

„Darfst du nicht.“ Er versuchte, die Arme hinter seinem Körper zu verschränken, wobei er kurz vergaß, daß sein linker Arm noch in der Schlinge hing. Er zuckte zusammen.

Sie hob sarkastisch eine Augenbraue.

„Die Geste kenne ich“, sagte sie. „Du faltest immer die Hände hinter dem Rücken, wenn du so wütend wirst, daß du gerne jemandem den Hals umdrehen möchtest.“ Sie bedachte ihn mit einem süßen Lächeln.

Wieder senkte sich Stille über das Zimmer.

„Cérise“, begann er nach einer Weile, und sie spürte, daß sein distanzierter Ton ihn unendliche Beherrschung kostete. „Du warst bei unserer letzten Jagd nicht dabei. Miss Jarrencourt wurde von der Kreatur angegriffen. Ich bin sicher, daß die Bestie versucht hat, sie zu mißbrauchen. Sie sagt, sie sei unverletzt. Aber ich weiß nicht, ob sie es uns sagen würde, wenn das nicht der Fall wäre. Sie ist ein junges Mädchen und weiß vermutlich gar nichts über – Leidenschaft. Allerdings war ich dabei, als das Wesen versuchte, sie zu nehmen, und es hat ihr wahrlich kein Vergnügen bereitet. Selbst du mit all deiner Erfahrung auf dem Gebiet körperlicher Liebe hättest die Begegnung vermutlich als absolut widerlich empfunden.“

„Vielen Dank für diese Beurteilung“, bemerkte sie steif.

„Ich glaube deshalb nicht“, fuhr er fort, als hätte sie ihn gar nicht unterbrochen, „daß es unser Monster war, das dich bedrängt hat. Dennoch können wir es nicht ausschließen. Wir werden das Wesen heute abend wieder jagen, diesmal mit Miss Jarrencourts Hilfe. Wir werden unser gesamtes Geschick und viel Glück brauchen, um es zu fangen, ohne das Mädchen dabei preiszugeben. Die Gefahr, in der Miss Jarrencourt schwebt, ist groß. Doch ich weiß nicht, wie wir es ohne sie schaffen sollen.“

Sie sah ihn an, wußte nicht, was er sagen wollte.

„Ich werde euch helfen“, sagte sie. „Es erstaunt mich freilich, daß das Mädchen noch da ist. Ich dachte, die Damen wären bereits abgereist. Ich werde mit auf die Jagd gehen. Die Kleine wird froh sein, wenigstens eine Frau dabeizuhaben.“

Er zuckte die Achseln.

„Mag sein. Aber das ist nicht, was ich von dir will. Ich will, daß du abreist. Wir können nicht auf euch beide aufpassen. Ich würde mich wohler fühlen, wenn ich dich außer Reichweite irgendwelcher Übergriffe wüßte. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Also zieh aus. Fang an zu packen.“

Sie sah ihn entrüstet an.

„Aber Delacroix, das kann ich nicht. Seine Majestät der König hat mich ausdrücklich …“

Er unterbrach sie heftig: „Seine Majestät, der König von Bayern, ist sehr jung – noch nicht einmal volljährig – und sehr enthusiastisch. Ich bin mir sicher, daß er nicht will, daß dir etwas zustößt. Ein Liebhaber ... der Oper, nicht wahr?“

Sein Spott machte sie noch ärgerlicher.

„Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen, vielen Dank!“ zischte sie ihn an.

„Ach ja?“ zischte er zurück. Seine Bernsteinaugen spieen Feuer. „Du findest dich nach einem Besuch eines Liebhabers, an den du keine Erinnerung hast, halbnackt wieder und besitzt die Unverschämtheit zu behaupten, du könnest auf dich selbst aufpassen?“

„Du hast kein Recht, so mit mir zu reden!“ fauchte sie. „Ich wollte deine Hilfe, keine Moralpredigt. Du hast jedes Recht, mir Vorschriften zu machen, verloren, als du davonstolziert bist, ohne mich jemals etwas erklären zu lassen.“

„Die Situation bedurfte keiner Erklärung. Sie bedurfte einer Entscheidung, und die habe ich gefällt.“

„Oh ja, natürlich. Du bist ja so gut im Entscheiden! Offizier und Gentleman, immer bereit, für andere zu entscheiden. Nichts sagen, nicht fragen – nur wacker drauflos. Liebende können Entscheidungen auch gemeinsam fällen. In Übereinstimmung.“

„Danke für diese Lehrstunde, meine Liebe“, gab er zynisch zurück. „Wenn ich das damals schon gewußt hätte, hätte ich besagten jungen Mann für eine demokratische Abstimmung zurückgeholt.“

Jetzt sprang sie auf, warf die Arme in einer sehr gallischen Geste der Ohnmacht hoch.

„Es ist sinnlos, mit dir zu reden. Ich hätte es wissen müssen“, keifte sie. „Du kannst keine fünf Minuten reden, ohne eine alte Seelenpein auszugraben. Ich habe also deinen Stolz verletzt! Na und? Wir hatten eine Affäre. Nicht mehr. Du hast nie um meine Hand angehalten, nie von einer gemeinsamen Zukunft gesprochen. Nie. Es gibt Leute, die so etwas tun, weißt du!“

„Ich weiß“, gab er mit bissigem Grinsen zurück, „und kenne auch deine Antwort.“

Sie starrte ihn sprachlos an. Typisch Männer! Hockten sich zusammen und tauschten sich über Eroberungen und Enttäuschungen aus.

„Sieh mich nicht so an“, sagte Delacroix, und sein Grinsen wich einem amüsierten Lächeln. „Geheimnisse sind mein täglich Brot. Doch wir sind vom Thema abgekommen. Du hast mich um Hilfe gebeten. Ich kann dir keine geben. Ich weiß nicht, was dir zugestoßen ist, und ich kann dich weder bewachen noch beschützen.“

„Ich habe dich nicht um deinen Schutz gebeten“, unterbrach sie, wurde aber ignoriert.

„Deshalb ersuche ich dich dringend, das Hotel umgehend zu verlassen. Cérise, tu nur dieses eine Mal, was ich dir sage.“ Er blickte sie an, und sie registrierte, wie müde er war. „Bitte.“

Er senkte den Blick und wandte sich zur Tür. Eine Hand auf dem Türgriff drehte er sich noch einmal um.

„Cérise, wir haben Probleme miteinander, doch die Welt sollte eine Sängerin wie dich nicht verlieren.“

Sie lächelte melancholisch.

„Danke.“

Er wandte sich zum Gehen, hielt noch einmal inne.

„Wirst du abreisen?“ fragte er.

Sie vermied es, ihm in die Augen zu sehen.

„Ich werde auf alle Fälle darüber nachdenken.“

Da wußte er, daß sie bleiben würde. Es gab nichts, womit er sie umstimmen konnte.

Ungeschickt öffnete er seinen Kragen und zog ein Amulett hervor. Mit einer Hand zog er es sich über den Kopf, trat zu ihr und hielt es ihr entgegen.

„Wirst du das wenigstens tragen? Ich kann nicht garantieren, daß es wirkt, aber vielleicht hilft es. Nein, es ist kein Geschenk“, erklärte er rasch, als er in ihrem Gesicht sah, daß sie es ablehnen wollte. „Ich bin nicht wieder den Scharen von Verehrern beigetreten, die dich mit Schmuck überhäufen. Ich will es irgendwann zurück. Bitte trag es. Tu mir den Gefallen.“

Sie legte sich die Kette um und versteckte sie in ihrem Kleid. Das Amulett war warm auf ihrer Haut, aufgeheizt von seiner Körperwärme. Sie erinnerte sich, wie heiß sein Körper immer war, und fand, daß er eigentlich etwas kühler sein sollte. Der Gedanke kam ihr bizarr vor.

„Gut“, sagte sie, „wenn du meinst. Danke für die Leihgabe.“

Er nickte und öffnete die Tür.

„Sei vorsichtig“, sagte er. Dann ging er.

Als die Tür sich hinter ihm schloß, wurde ihr klar, daß er ihr seinen eigenen Schutzzauber gegeben hatte.

Sie hoffte, er würde ihn nicht brauchen.

Das Obsidianherz
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