601 Es bilden sich zwei Kreise der Seligen; sie entsprechen sich wie Haupt- und Nebenregenbogen. – Junos Magd war Iris, der Regenbogen; die Kreise haben denselben Gesang, entsprechen einander wie Ruf und Echo. Echo war nach Ovid, Met. 3, 339–510, eine Nymphe, die sich in unerwiderter Liebe zu Narziß verzehrte, so daß nur das Echo übrigblieb. – Der Regenbogen gab nach Gen. 9, 11–13 die Garantie, daß Gott keine zweite Sintflut schicken werde.
602 Zephir: bei Ovid der Westwind, der im Frühjahr die Natur erneuert, Ovid, Met. 1, 63–64, und 107–108.
603 Calaroga, heute Calaruega, kleine Stadt in Kastilien, wo Dominikus geboren wurde.
Das Wappen des Königs von Kastilien zeigte einen Löwen und zwei Türme, der Löwe lag zum Teil unter dem Turm, zum Teil stand er herrscherlich über ihm.
Die Mutter sah, der Ordenslegende zufolge, bevor er geboren wurde, in Dominikus den Erneuerer des christlichen Lebens in der Welt.
604 Der erste Rat: Auf Eigentum zu verzichten, nach Matth. 19, 21.
605 Wieder verlegt die Legende das künftige Programm der Armut in die Kindheit: Er verzichtet auf das weiche Bett und legt sich auf den Fußboden, als sage er: Ich bin gekommen, um das einfache demütige Leben Jesu wiederherzustellen. Humilis von humi, am Boden.
606 Johanna, aus dem Hebräischen übersetzt, heißt: Gott ist gnädig. In diesem canto wird die Entsprechung von Name und Sache mehrfach ausgesprochen.
607 Der große Kirchenjurist Enrico di Sua wurde Bischof von Ostia und heißt deswegen Ostiense. Taddeo: wahrscheinlich ein anderer Jurist, vielleicht auch ein Mediziner der Zeit.
608 Bonaventura spricht. Er spielt auf die Situation an: 24 selige Geister, alle rechtgläubig, umgeben Dante und Beatrice. Sie beweisen, welche Frucht es bringt, für den wahren Glauben gegen Häretiker zu kämpfen. Dominikus brauchte eine päpstliche Erlaubnis, gegen die Häretiker predigen zu dürfen. Sie war die einzige Dispens, die er vom Papst erbat.
609 Bonaventura, † 1274, scholastischer Autor, Führer des Franziskanerordens. Dante erwähnt nicht seine Angriffe auf die Aristoteliker und läßt ihn Joachim von Fiore loben, gegen den er polemisiert hat, weil radikale Armutsfreunde in seinem Orden sich auf dessen Lehre vom dritten Zeitalter beriefen. Zuvor ließ er Thomas von Aquino seinen Gegner Siger von Brabant loben, den der historische Thomas rabiat angegriffen hatte.
610 Bonaventura nennt eine bunte Reihe von Autoren, neben mittelalterlichen Schriftstellern (Petrus Comestor, Petrus Hispanus, Anselm von Canterbury, Rhabanus Maurus, Joachim von Fiore) stellt er den Propheten Nathan und den antiken Grammatiker Donat vor.
611 Um sich den Reigen der Seligen im Sonnenhimmel vorzustellen, denke man sich fünfzehn helle Sterne. Diese bilden zwei Kreise oder Kränze, die sich um den Mittelpunkt bewegen, in dem Dante und Beatrice stehen.
Dante stellt das Sternbild des Kleinen Bären als ein Horn dar, dessen offene Seite zwei besonders helle Sterne bilden. Der Polarstern bildet die Spitze der Achse, um ihn kreist die äußerste Weltsphäre, das erste Rad, das primum mobile.
Interessante Aktualisierungen der Kosmologie Dantes bei: Margaret Wertheimer, Die Himmelstür zum Cyberspace. Eine Geschichte des Raumes von Dante zum Internet, deutsch Zürich 2000; und Bruno Binggeli, Primum mobile. Dantes Jenseitsreise und die moderne Kosmologie, Zürich 2006.
612 Diese ausgedachte, hypothetische Konstellation der Sterne ergibt zwei Kreise der Seligen. Sie bilden eine Krone, einen Kranz in der Art des Sternbildes der Krone. Ariadne, die Tochter des Minos, war von Theseus entführt, aber Dionysos wollte sie für sich; er setzte ihre Krone als kreisförmiges Sternbild an den Himmel, nach Ovid, Met. 8, 177–182.
613 Bewegen die beiden Reigenkränze sich in entgegengesetzter Richtung um Dante oder tanzen sie zeitversetzt in derselben Richtung? Diese subtile Frage himmlischer Choreographie möchte ich nicht entscheiden müssen; sie ergibt sich aus dem Textproblem der Verse 17/18; dazu H 317–318. Bei C 365 und 381–382 lauten die Verse: e amendue girarsi per maniera / che l’uno andasse al prima e l’altro al poi.
Chiavacci denkt, prima sei ein Adverb der Richtung, im Sinne von vor und zurück, nicht der Zeit, und die beiden Reigen bewegten sich in entgegengesetzter Richtung.
Bei Sanguineti 447 Vers 18 wie bei Petrocchi: che l’uno andasse al primo e l’altro al poi. Nach C 381 ergibt das keinen Sinn. Mir scheint aber doch: Der grammatische Bezug geht auf segno, »Sternbild«. Dann bewegen sich die beiden Reigen in dieselbe Richtung.
614 Chiana, ein kleiner Fluß bei Arezzo. Sein langsamer, ungleichmäßiger Lauf gibt kein adäquates Bild der Bewegung des ersten Himmels, des primum mobile, das schnell und mit strenger Regelmäßigkeit allen anderen Bewegungen vorangeht.
615 Aus seinem Lichtkranz heraus spricht wieder Thomas von Aquino, der den heiligen Francesco, den »Armen Gottes«, gefeiert hatte. Jetzt geht er auf den zweiten Zweifel Dantes ein, den er oben, 11, 22–27 hatte.
616 Um Dantes Gedankengang zu vereinfachen: Du glaubst, die höchste Weisheit sei nur in zwei Menschen, Adam und Christus, verwirklicht gewesen, und wunderst dich, daß ich oben Salomo als den weisesten von allen bezeichnet habe.
617 Der Logos, in der Gottheit bleibend, strahlt aus und bündelt seine Strahlen in den neun Substanzen – in den Sternensphären und ihren Bewegern. Dante zählt die Sterne und ihre Beweger zusammen als eine einzige sussistenza. Er interpretiert wie Albert mit Hilfe der neuplatonischen Astrophilosophie den christlichen Kreationismus. Vgl. Par. 29, 22–36 und Conv. 3, 7. Das ist die Philosophie des Liber de causis und des Albertus Magnus. Vgl. dazu im Sachindex s.v. ›Astrophilosophie‹: Kurt Flasch, Dietrich von Freiberg.
618 Ohne Samen erzeugt die Himmelsbewegung z.B. die Mineralien.
619 Also der Stoff und die zur Gestalt führende Kraft.
620 Nach dem 1. Buch der Könige 3, 5–12, erschien der Herr dem König Salomo im Traum und forderte ihn auf, um das zu bitten, was ihm am wichtigsten war. Er gefiel dem Herrn, weil er nichts forderte als ein weises Herz. Aber dabei ging es, wie Thomas klarstellt, um politische Einsicht.
621 Von Dante diskutiert: Conv. 2, 4, 3–15 und Par. 28, 91–93; 29, 130–135. Vgl. Kurt Flasch, Dietrich von Freiberg, S. 167–208.
622 Frage im Anschluß an Euklid, Elemente 3, 31. – Deutet C 375 Zeile 101 richtig?
623 Dantes Kenntnisse der antiken Philosophie stammen aus Aristoteles, besonders aus dem jeweils ersten Buch der Physik, der Metaphysik und des Buchs über die Seele, auch aus den Kommentaren des Averroes und Alberts. Er kennt Cicero und Seneca, nutzt Berichte Augustins und Boethius’. Vgl. auch Mon. 3, 4,4.
624 Sabellius anerkannte in Gott nur eine einzige Person, nicht drei Personen, wie es die orthodoxe Lehre verlangt. Arius bestritt die wesenhafte Gottheit Christi. Beides sind nach Thomas falsche Ansichten über die Trinität. Dazu Thomas, Sth 1, 31, 2; ED 4, 370.
625 Beatrice will, daß Dante erklärt wird, ob die Seligen nach dem Jüngsten Tag genau so beschaffen sein werden wie jetzt und ob, wenn sie dann ihren Leib wiederbekommen, dadurch ihre geistige Erkenntnis behindert wird. Christliche Denker hatten zuerst die Beseligung an die naherwartete Auferstehung der Toten geknüpft. In einem langen Deutungsprozeß haben sie die begnadete Seele unmittelbar nach dem Tod – also vor der Auferstehung der Toten – zur Anschauung Gottes zugelassen und mußten nun die Frage beantworten: Was hat eine bereits selige Seele davon, daß sie ihren Leib wiederbekommt? Die orthodoxe Antwort, seit Alexander von Hales, Bonaventura und Thomas von Aquino, Sth 1–2, 4, 5: Die Person wird dadurch vollständig. Dante ergänzt: Mütter und Väter sähen gern ihre Kinder wieder als Leiber.
626 Es gibt neben dem ersten Reigen, den Dominikanern, und dem zweiten Kreis, den Franziskanern, noch eine dritte Gruppe. Dante bringt sie mit dem Heiligen Geist in enge Verbindung. Dies spricht für die Ansicht von Peter Dronke, es handle sich um die kommende geistliche Kirche, wie sie Joachim von Fiore vorausgesagt hat. Zur Diskussion zu den Versen 67–78 H 345–346.
627 Dante schildert das Hinaufgehobenwerden in die nächsthöhere Sphäre, von dem Himmel der Sonne, also der Klarheit und des Wissens, zum Himmel des Mars, der Sphäre der Märtyrer.
628 Elios, hier zugleich der Name Gottes (El) und der Sonne, Helios.
629 Vgl. Conv. 2 14, 5 und 7, auch Kurt Flasch, Dietrich von Freiberg, S. 611; 616 und 680.
630 Ich folge Petrocchi und Sanguineti 455: quella croce lampeggiava, im transitiven Sinn von faceva lampeggiare. Die ältere Textform bei Vandelli und C 404: che’n quella croce.
631 So näherte sich Anchises seinem Sohn Aeneas in der Unterwelt, Aen. 6, 624, und spricht von dem Vorzug des Sohns, zweimal die Schwellen des Jenseits überschreiten zu dürfen.
632 Vers 36 Text nach Sanguineti 458, abweichend von Petrocchi. Vgl. C 439: de la mia gloria e del mio paradiso.
633 Es spricht Cacciaguida, der Ururgroßvater Dantes, der, noch im elften Jahrhundert geboren, zum Gefolge Kaiser Konrads gehörte, mit ihm am zweiten Kreuzzug 1148 teilnahm und dabei ums Leben kam. Sein Sohn war Alighiero, Dantes Urgroßvater, der um 1200 gestorben sein dürfte. Er preist das Florenz von früher, im alten Mauerring aus karolingischer Zeit. Die zweite vergrößerte Mauer wurde um 1173 gebaut, die dritte, letzte zur Zeit Dantes, ab 1284.
634 Heute ist die Geburt einer Tochter ein Alptraum; die Mitgiften sind zu teuer geworden. – Sardanapal, ein Assyrerkönig des 7. Jahrhunderts vor Christus galt als Muster ausschweifenden Lebens.
635 Montemalo ist Wortspiel für Montemario, von dem der von Norden kommende Wanderer zuerst Rom erblickt, wie man vom Uccellatoio von Bologna aus zuerst Florenz sieht. Jetzt ist Florenz eine reichere und stattlichere Stadt als Rom, aber bald wird es stürzen.
636 Cacciaguida nennt die Namen vornehmer Familien aus Florenz, die anspruchslos lebten, wie die bald darauf genannten Musterrömer.
637 Jetzt sind die Ehemänner im Exil oder treiben Handel in Frankreich.
638 Kaiser Konrad III., 1138–1152.
639 Cacciaguida denkt, Palästina gehöre rechtmäßig den Christen, die Anhänger des Islam usurpierten es, und die Nachlässigkeit der Päpste lasse ihnen den widerrechtlichen Besitz.
Wer im Kreuzzug fällt, gilt als Märtyrer und kommt in den Himmel. Dazu H 378–379.
640 Dante war selbst im Himmel noch stolz auf seine adlige Herkunft und holt jetzt aus zur Kritik an der Überschätzung des Adels, wie sie bei Boethius formuliert war, Cons. 3, 6, 7. Vgl. Conv. 4, 10, 5 und Mon. 2, 3, 4.
641 Anspielung auf den Roman von Lanzelot: Auf derselben Seite, die Paolo und Francesca lasen (Inf. 5), hüstelt eine Hofdame, um den Ritter darauf aufmerksam zu machen, daß noch jemand im Raum ist und er sich vorsichtiger benehmen soll.
642 Dante fragt nach dem Geburtsjahr. Cacciaguida antwortet darauf und zählt die Zeit nach Marsjahren, wir sind im Himmel des Mars. Die Kommentatoren haben Schwierigkeiten mit der Umrechnung; wahrscheinlich ist Cacciaguida um 1100 geboren.
643 San Giovanni – die Taufkirche; Johannes der Stadtpatron und Hirte; Florenz sein »Schafstall«.
644 Der Planet Mars ist 580mal zurückgekehrt in 580 Marsjahren, die nach Alfragano 687 Tage zählen. Damit käme man auf das Jahr 1091 als Geburtsjahr.
645 Am Johannestag fand zu Ehren des Stadtpatrons ein Palio statt; man ritt von West nach Ost und erreichte als letztes Viertel das der Porta San Pietro.
646 Vom Mars – damit ist die Marsstatue am Ponte Vecchio gemeint – bis zum Baptisterium lebte demnach ein Fünftel der Einwohner zu Dantes Zeit, als es etwa 100 000 waren.
647 Die stinkenden Bauern aus der Umgebung sind heute, wie sich später herausstellt, einflußreiche Juristen, Politiker, die jetzt in der Stadt mächtig sind.
648 Dante führt alles politische Unglück Italiens auf den Papst zurück. In der Tat schloß Florenz 1197 mit dem Papst einen Vertrag, wonach eine vom Kaiser eingesetzte Herrschaft nur anerkannt wurde, wenn sie auch der Papst anerkannte. Die Folge war, daß viele Adlige aus der Umgebung draußen ihre Rolle verloren und in die Stadt zogen.
649 Der konservative, fremdenscheue Grundsatz des alten Herren von Adel kann sich auf Thomas von Aquino berufen: Extraneorum conversatio corrumpit civium mores; De regimine principum 2, 7.
650 Die Häuser der Alighieri standen in der Nähe der Porta San Piero. Dort hat sich die ruchlose Familie der Cerchi angesiedelt.
651 Einer aus der Familie Chiaramontesi fälschte das Maß für den Scheffel Salz.
652 Das Wappen der Lamberti waren goldene Kugeln auf blauem Grund.
653 Heute, meint Cacciaguida, ist die einst berühmte Familie untergegangen.
654 Giano della Bella stellte sich auf die Seite des Volkes und erreichte die Ordinamenti di Giustizia von 1293, die den Magnaten die Regierung von Florenz entriß.
655 Es ist das Haus der Amadei. Buondelmonte dei Buondelmonti hatte einer Tochter der Amadei die Ehe versprochen, heiratete aber am vorgesehenen Hochzeitstag eine Donati. In ihrem Zorn ermordeten die Amadei am Ostermorgen 1215 den jungen Buondelmonti. Dieser Mord wurde als Ursache des Konflikts zwischen Guelfen und Ghibellinen angesehen.
656 Man erzählte, dieser Buondelmonte wäre, als er 1135 einwanderte, beinahe in dem Fluß Ema ertrunken.
657 Der Mord geschah bei dem Torso einer verwitterten Marsstatue an der Südseite des Ponte Vecchio.
658 Die florentinische Fahne zeigte eine weiße Lilie auf rotem Feld. Es war üblich, nach siegreicher Schlacht die Fahne des Feindes auf dem Boden zu schleifen. Die Guelfen hatten 1251 nach der Vertreibung der Ghibellinen die Farben der Fahne verändert: Die rote Lilie im weißen Feld ist bis heute das Wappen von Florenz.
659 Phaethon, der Sohn des Sonnengottes Helios, kam, verunsichert durch das Gerede über seine Herkunft, zu seiner Mutter, die ihn an Helios verweist. Phaethon bittet Helios, einen Tag den Sonnenwagen fahren zu dürfen. Das wird ihm schließlich gestattet, aber er stürzt dabei ab. Das macht bis heute die Väter vorsichtig gegenüber den Söhnen. Dante ist wie Phaethon unsicher in Bezug auf sein künftiges Schicksal: Was steht ihm bevor?
660 Der sublunarischen Materie. Der Stoff der Himmelskörper ist zufallsfrei und wird immer dauern.
661 Ich folge bei Vers 42 Petrocchi und Sanguineti 470: che per torrente giù descende; nicht C 480 und 493. – Der Vergleich mit dem Schiff, dessen Wirklichkeit durch den Zuschauer nichts hinzugewinnt, führt vom Problem eher weg. Denn es soll doch einleuchten, daß Gottes ewiges und schöpferisches Sehen die Kontingenz nicht beseitigt.
662 Hippolytos wurde von seiner Schwiegermutter Phädra, der zweiten Frau des Theseus, die er zurückgewiesen hatte, beschuldigt, er habe sie verführen wollen, Ovid, Met. 15, 493–505. So wird Dante grundlos beschuldigt und muß Florenz verlassen. – Zur Situation: L 281.
663 Die Vorhersage erfolgt Ostern 1300: Cacciaguida weiß, daß Papst Bonifaz VIII. den Sturz der Weißen betreibt und 1301 mit Hilfe Karls von Valois erreichen wird. 1302 kann Dante nicht mehr nach Florenz zurück.
664 Sowohl Bonifaz VIII. wie Corso Donati, der Führer der Schwarzen, starben bald darauf; ihr Tod wurde als göttliche Strafe gedeutet.
665 Die vertriebenen Weißen machten mehrere kriegerische Versuche, in die Stadt zurückzukommen. Dante nahm mehrfach an ihnen teil, zerstritt sich aber mit ihnen, weil er 1304 gegen einen weiteren bewaffneten Versuch war, der zur Niederlage bei Lastra führte.
666 »Leiter«: Scala mit dem kaiserlichen Adler, das verweist wohl auf Bartolomeo della Scala, Herr von Verona, bei dem Dante nach dem Bruch mit den Weißen Unterschlupf gefunden haben dürfte. Sein wichtigster Förderer wurde Cangrande della Scala, der Vikar des Kaisers Heinrich VII. und von 1312 bis 1329 Herr von Verona war. Dante war von 1312 bis 1318 sein Gast.
667 Cangrande.
668 Der »Gascogner« ist Papst Clemens V., der Heinrich VII. nach Italien eingeladen und ihn dann im Stich gelassen habe.
669 Cacciaguida hat Dante die Geister im Marshimmel gezeigt, Glaubenskrieger wie Josua, der das heilige Land eroberte, und Judas Makkabäus, der gegen die Syrer kämpfte. Karl der Große und Roland kämpften gegen Sarazenen. Gottfried von Bouillon hat beim ersten Kreuzzug Jerusalem erobert, Robert Guiscard entriß den Sarazenen Sizilien. – Cacciaguida, der Kreuzfahrer, schließt sich am Ende seiner Aufzählung ihnen an. – Dann beginnt Dantes Aufstieg in den Himmel Jupiters.
670 Dante kommt in den nächsthöheren, weiteren Himmel, den des Jupiter.
671 Nach der roten Farbe des Mars kommt das Weiß des Jupiter, der zwischen Mars und dem kalten Saturn steht.
672 Sarkastische Anklage gegen die Geldwirtschaft des Papstes Johannes XXII. Er kennt nur den Johannes, der auf dem Florentiner Goldgulden geprägt ist; er nennt Petrus nur den Fischer, den er nicht kennt, und er entstellt den Namen des Paulus zu Polo.
673 Der Adler ist die Gesamtheit der seligen Gerechten. Wenn er ›ich‹ sagt, denkt er ›wir‹.
674 Ein im Mittelalter oft diskutiertes Problem: Erreichen nur die Getauften das ewige Heil? Ist die Verdammung aller Ungetauften vereinbar mit Gottes Gerechtigkeit? Dante kommt auf die Frage immer wieder zurück: Inf. 4, 34–42; Purg. 3, 40–42; 7, 25–36; 21, 18; 22, 67–69; Par. 4, 67–69.
675 Cunizza erklärte, die Engelordnung der Throne sei besonders beauftragt, auf die Gerechtigkeit zu achten, Par. 9, 61–62. Aber auch die Seelen der wenigen gerechten Herrscher wissen, wie es in der Welt zugeht.
676 Der Satz, Vers 57, sagt nicht, der Ursprung liege jenseits dessen, was uns zutage liegt. So übersetzt ihn Naumann 453. Dante hat mit dem heutigen Fideismus nichts zu tun; er sagt genauer: Wir können in der Erkenntnis des Göttlichen nicht weit darüber hinauskommen, als was zutage liegt. Wir kommen also darüber hinaus.
677 Gottes Gerechtigkeit ist unbegreiflich. Paulus, Römer 9, 20: Wer bist du, daß du …? Vgl. Thomas, Sth 1, 19, 7. Aber das ist nicht das letzte Wort. Die Argumentation beginnt neu. Vergleichbar: Wolfram von Eschenbach, Willehalm, V. 306, ed. Schröder, S. 261.
678 Der Adler liest aus dem Gerichtsbuch Gottes die Untaten der Könige vor. Wir sind im Jahr 1300; er sagt, was bald geschehen wird: Kaiser Albrecht verwüstet 1304 Böhmen und zieht es nach dem Tod Wenzels IV. als Reichslehen ein.
679 Philipp der Schöne verringert den Goldgehalt der Münzen; er kommt bei einem Jagdunfall 1314 ums Leben; er stößt auf dem Pferd mit einem Wildschwein zusammen.
680 Robert Bruce erkämpft gegen Eduard II. die Unabhängigkeit Schottlands und wird dort 1305 König.
681 Karl II. von Anjou war König von Neapel und von Jerusalem, der Vater von Dantes Freund Karl Martell. Eingetragen wird ein I für virtù, ein M für malvage.
682 Friedrich II. von Aragon, der zuerst König von Sizilien war. Dort starb Anchises, der Vater des Aeneas, Vergil, Aen. 3, 707–711.
683 Jakob II. von Aragon, zuerst von Sizilien, das er seinem Bruder Friedrich II. überließ.
684 Der Fluß Rasca fließt durch Serbien, wo König Stefan II. den venezianischen Silbergroschen imitierte.
685 Navarra soll die Pyrenäen ausbauen zum Schutzwall gegen Frankreichs König Philipp den Schönen.
686 Zypern wird nach seinen beiden Städten genannt. Dort herrscht Heinrich II. von Lusignan; er ist ein Biest, aber die anderen europäischen Könige stehen ihm darin nicht nach.
687 Nach Aristoteles, De partibus animalium 9, 34, kann das Auge des Adlers in die Sonne sehen.
688 Das ist König David. Dann folgen die anderen gerechten Könige: Kaiser Trajan, von dem Purg. 10, 73–93 erzählt, er habe den Kriegszug verschoben, um die Witwe zu trösten. Dazu H 500 zu Versen 106–117 und 498 zu Vers 69. – Der nächste Selige könnte Ezechias sein; andere Kommentatoren nennen König Hiskia, der seinen Tod verschieben konnte, um seine Sünden zu bereuen. Danach kommt Kaiser Konstantin, der nach der Legende in guter Absicht dem Papst Silvester das halbe Reich schenkte, damit aber die weltliche Macht des Papstes begründete und den Frieden Italiens ruinierte. Die Verurteilung der sog. Konstantinischen Schenkung bleibt bestehen, Inf. 19, 115–117. – Zuletzt Wilhelm der Gute von Sizilien mit Friedrich II. von Aragon und der Trojaner Riphaeus, den Vergil, Aen. 2, 426–428, als gerecht lobt und den Dante in den Himmel versetzt, ohne daß dafür die theologische Tradition – wie bei Trajan – eine Vorlage bot. Dazu H 499 zu 103–105.
689 Der Adler schweigt stolz; er hat das für das irdische Christendenken Erstaunliche berichtet: Heiden im Himmel.
690 Das Neue Testament erklärt nicht, welche Gewalt es ist, die das Himmelreich erleidet, Matth. 11, 12 und Luk. 16, 16. Dante erklärt es: Die Hoffnung und die Liebe besiegt den göttlichen Willen, der sich aus Liebe besiegen läßt.
691 Die drei Frauen waren im Purg. 29, 121–126, am rechten Wagenrad der Kirche: Glaube, Hoffnung, Liebe. Sie ersetzten die Wassertaufe.
692 Vers 140: per farmi chiara la mia corta vista – um mir klarzumachen, wie kurz meine Sicht ist. Oder eher: Um meine kurze Sicht aufzubessern, damit ich klarer sehe? Dazu C 571: è probabilmente proposizione causale.
693 Zeus liebte die thebanische Königin Semele. Sie wollte ihn in seiner göttlichen Schönheit sehen, er zögerte, sie drängte, als er sich ganz zeigte, verbrannte sie zu Asche, Ovid, Met. 3, 253–315.
694 Wir sind im siebten Himmel, dem des Saturn. Er steht jetzt im Sternbild des Löwen. Saturn ist kalt, strahlt aber in diesem Zeitabschnitt zusammen mit der warmen Kraft des Löwen auf die Erde.
695 Der Himmel ist Spiegel Gottes, die Augen sind der Spiegel dieses Spiegels; der Geist ist aufgerufen, diesen Abstieg des Lichtes zu denken.
696 Er wägt ab, sie anzuschauen oder ihr zu gehorchen und anderes anzuschauen. Er gehorcht gern.
697 Saturn, hier gedacht als Herrscher des Goldenen Zeitalters, Vergil, 4. Ekloge; Purg. 28, 139–141. Dieser Saturn begünstigt Ruhe und Kontemplation.
698 Vielleicht eine Anspielung an die Demütigung des Papstes Bonifaz VIII. in Anagni und seinen Tod kurz darauf.
699 Es spricht Benedikt, der Gründer des Benediktinerordens und des Klosters Montecassino.
700 Vorgreifende Beschreibung des Feuerhimmels, des Empyreum, in dem es keine Bewegung und keine unerfüllte Sehnsucht mehr gibt.
701 Auf den Stier folgen die Zwillinge, Dantes eigenes Tierkreiszeichen. Er ist mit wunderbarer Schnelligkeit in den nächsten Himmel gekommen.
702 Der Mond, la luna, ist Tochter der Latona (Leto) und des Jupiter. Dante sieht ihn ohne Mondflecken, die ihn früher annehmen ließen, der Stoff des Mondes sei von variabler Dichte. Dazu die Debatte im 2. canto.
703 Die Sonne, il sole, ist Sohn des Hyperion. Dante kann jetzt direkt in die Sonne sehen, sein Auge ist gestärkt. – Venus und Merkur stehen in der Nähe der Sonne, werden hier eingeführt als Tochter des Dion (=Venus) und als Sohn der Maia.
704 Jupiter ist der Sohn des kalten Saturn und Vater des heißen Mars; er gleicht diese Gegensätze aus.
705 Im Zenith scheint die Sonne langsamer zu gehen. Beatrice schaut nach oben.
706 Kommentatoren erklären, Dante sehe den Leib des auferstandenen Christus. Es kommt darauf an zu sehen, wie anders Dante das sagt; er sieht Lichter und die Zentralsonne, die nach seiner Astronomie allen Sternen das Licht gibt. Tatsächlich spricht Dante von Christus und Maria, aber er entgegenständlicht die Himmelfahrt Jesu und die Krönung Marias zu einem Mysterienspiel bei der Begrüßung Dantes.
707 Zum Text von Vers 60, facea mero oder il facea mero: C 648–649 stellt klar, daß hier vom Gesicht Beatrices, nicht von dem Christi die Rede ist.
708 Costumi in Vers 114 beziehe ich auf die Physik des primum mobile, also auf die gottgesetzten Regeln seiner Bewegungen. Sie sind die schnellsten von allen, Grund aller Sterndrehungen und allen Lebens.
709 »Regina caeli«, Himmelskönigin, liturgischer Gesang der Osterzeit.
710 Das Wort bobolce in Vers 132 wird verschieden übersetzt. Zur Diskussion vgl. C 647 und 649–650, deren Ansicht nicht überzeugt.
711 In Vers 19 mit C 661: di più carezza, also etwa: Wert, Rang, nicht: bellezza.
712 Um die Falten eines Kleids zu malen, muß der Künstler sie mit weniger lebhaften Farben malen als das Kleid.
713 Dante zitiert aus dem Hebräerbrief 11, 1, der Paulus zugeschrieben wurde. In der Fassung der Vulgata: Est autem fides sperandorum substantia rerum, argumentum non parentium.
714 Der Apostel Jakob von Compostela.
715 Petrus, Jakobus und Johannes waren die Lieblingsjünger Jesu. Man deutete sie als Glaube, Hoffnung und Liebe. Jakobus stellte die Hoffnung dar.
716 Der Krebs ist das Sternzeichen des Winterhimmels. Hätte er einen Stern von der Helligkeit wie das Licht, das auf Dante jetzt zukommt, dann wäre das eine zweite Sonne und der Monat wäre ein einziger Tag.
717 Der Pelikan ist das Bild Christi. Der beim letzten Abendmahl an seiner Brust lag, war Johannes. Er sollte Jesus bei der Mutter Jesu ersetzen.
718 Es gab andere Ansichten, wer sonst noch mit dem Leib in den Himmel aufgefahren sei. Es bleiben nur Jesus, Maria und Dante, nicht Johannes, nicht Enoch.
719 Beatrices Blick kann die Folgen der Blendung beseitigen, so wie Ananias nach der Apostelgeschichte 9, 17–18, Paulus das Augenlicht durch Handauflegung wiederherstellte, das er vor Damaskus verloren hatte.
720 Hinweis auf das 12. Buch der Metaphysik des Aristoteles: Die ewigen Substanzen, die Intelligenzen, bewegen die Weltsphären aus Liebe zum ersten Wesen. Schon ein Vorklang der letzten Zeilen der Commedia.
721 Gemeint ist wohl der Anfang des Johannesevangeliums. – Über die philosophisch-theologischen Hintergründe von Platon bis Johannes vgl. L 309 und meine Einladung, S. 245–246.
722 Adam bringt ein Beispiel für die Wandelbarkeit der Sprache. Vor dem Sündenfall hieß Gott »I«, nachher »EL«.
723 Das befremdliche Bild versteht die Sterne als belebt, als eine Art Vögel und bezieht sich wohl auf deren Farben: Die Silberfarbe Jupiters und das Rot des Mars vertauschen sich. Petrus, der klare, herrscherliche Geist, wird rot vor Zorn.
724 Wir sind im Jahr 1300. Papst Bonifaz VIII. kam 1294 an die Macht. Dante hat ihn schon wegen Simonie verdammt, Inf. 19, 56.
725 Satan, er stürzte nach seinem Aufstand in die Hölle. Er herrscht jetzt an der Kurie.
726 Dante zählt die ersten Päpste auf, die Märtyrer waren.
727 Das Papstamt soll nicht parteiisch nur für die eine Seite da sein.
728 Papst Clemens V., 1305 bis 1314, Gegner Heinrichs VII., verlegte den Papstsitz nach Avignon. – Papst Johannes XXII., 1316–1334, stammte aus Cahors. Er war als Finanzgenie berüchtigt.
729 Dante blickt nicht mehr nach oben, zum Empyreum, sondern tief nach unten, zur Erde. Er ermißt den Abstand, den er zurückgelegt hat mit der Sphärendrehung des Fixsternhimmels, seit er die Zwillinge erreicht hatte.
730 Das »erste Klima« erstreckt sich vom Meridian des Ganges im Osten bis zu dem von Cadiz im Westen. Jerusalem liegt in der Mitte. Als Dante das letzte Mal (beim Eintritt in die Zone der Zwillinge) heruntersah, war er über dem Meridian von Jerusalem; der Sternenhimmel bewegt sich von Ost nach West, und jetzt sieht er sich über dem Meridian von Cadiz, blickt zurück nach Phönizien, wo der Stier die Europa entführte, und blickt hinaus auf das weite Meer, in dem Odysseus verschwand.
731 Zeus hatte als Schwan Leda beim Baden besucht und geschwängert. Sie gebar Castor und Pollux. Das Nest der Leda ist also die Zone des Sternbildes der Zwillinge, Kastor und Pollux. Der Anblick der Augen Beatrices schnellt Dante in den Himmel mit der stärksten Bewegung, bringt ihn aus der achten, der Fixsternsphäre, in den neunten Himmel, den Kristallhimmel, das primum mobile. Das primum mobile ist Ursprung aller anderen Sphärenbewegungen und aller Veränderungen, jenseits von ihm ist der Himmel Gottes und der Seligen, wo es keine Bewegung und also kein Verlangen und keine Zeit gibt. Vgl. Bruno Binggeli, Primum mobile. Dantes Jenseitsreise und die moderne Kosmologie, Zürich 2006.
732 Ich folge bei Vers 100 Petrocchi und Sanguineti 526, nicht C 756, und lese: Le parti sue vivissime ed eccelse.
733 Schön zu sehen, die Tendenz einiger früherer Übersetzer zu sprachlicher Erhabenheit bei einfachen Dingen.
Pria fugge che le guance sian coperte wird bei Naumann 498: ehe die Wangen sich mit Flaum bedecken. Bei L 314: ehe noch die Wangen sich beflaumen.
Dagegen zeigt C 759 zu Vers 126 Dantes Vorliebe für drastische, einfache Wörter.
734 Die Deutung des Verses ist umstritten, besonders wer die Tochter der Sonne ist. Übertheologisierende Deutung bei C 760 zu 136–138 und 763: Die Tochter der Sonne sei die streitende Kirche, die Sonne die triumphierende. Aber würde es nicht genügen: So wird eine schöne Tochter mit weißer Haut dunkel, beim ersten Anblick der Sonne im Frühjahr? Es geht hier um den schnellen Umschlag von gut zu böse, von weiß zu schwarz. – Kirke heißt Tochter der Sonne bei Vergil, Aen. 7, 11, und Ovid, Met. 14. 346.
735 Das Hundertstel, das man nicht mitrechnet: Im Julianischen Kalender waren bei der Jahresberechnung zwölf Minuten zu viel. Dann könnte der Januar ins Frühjahr fallen. – Der gregorianische Kalender hat das korrigiert.
C 761 zu 144 verteidigt raggeran, Sanguineti 527 liest rug(g)ueran, dem ich folge. – Zu »Seesturm« für fortuna in Vers 145: H 678–679.
736 Dante sieht Gott. Der leuchtende Punkt ist unendlich klein, aber von größter Strahlkraft.
737 Die schnellste Bewegung im physischen Universum ist die des primum mobile. Der oberste Engelchor – von ihm ist die Rede – umkreist den Gottespunkt noch schneller.
738 Beatrice zitiert wörtlich Aristoteles, Metaphysik 12, 7. Damit erklärt sie: Der Lichtpunkt ist der unbewegte Beweger, der wie das Geliebte alles bewegt.
739 Das primum mobile hat keine andere Grenze als den göttlichen Geist, als Licht und Liebe.
740 Intelligenzen, ermahnte Albert von Köln, sind nicht Engel, Dante identifiziert sie, vgl. Vers 53: miro e angelico tempio; und Vers 93 läßt sie viele Tausende sein wie die Apokalypse 5, 11. Auch Thomas identifizierte Engel und Intelligenzen, mußte dann aber vermeiden, all die überaus zahlreichen Himmelsdiener mit der Sternverwaltung zu beschäftigen; er wählte dafür eine besondere Gruppe, die virtutes, für die Sternbewegung aus, ScG 3, 80 Secundo autem, Editio Leonina 3, 233s.Vgl. Kurt Flasch, Dietrich von Freiberg, S. 83; 85; 93 u.ö., und die dort, S. 185 und 703, verzeichnete Literatur, besonders von Loris Sturlese.
741 Dante spielt auf die Erzählung an, daß der Erfinder des Schachspiels sich vom König eine Belohnung erbeten hatte, die bescheiden klang: Nur ein Weizenkorn für das erste Quadrat auf dem Schachbrett und auf den folgenden Feldern das Doppelte. Der König stimmte zu, bedachte aber nicht, wieviel Weizen das würde, denn die Summe wird eine Zahl von 2o Ziffern.
742 Dante bezieht sich auf eine scholastische Debatte über den Vorrang von Erkenntnis oder Liebe. Er folgt der mehrheitlich dominikanischen Doktrin, vgl. Thomas, Sth 1–2, 3, 4.
743 Dante betont das Zusammenwirken von Gnade und freiem Willen; er teilt nicht die Gnadentheorie des späten Augustin, vgl. Par. 25, 68–69 und 29, 61–62.
744 Der Widder ist im Herbst in der Nacht zu sehen. Das Paradies kennt keinen Herbst.
745 Gregor I. teilte die Engel geringfügig anders ein als Dionysius Areopagita in De caelesti hierarchia. Er vertauschte die Stellen von principes und virtutes. Dante hält sich nun, anders als in seinem Convivio, an die Einteilung des Dionysius. Dieser hat die größere Autorität, denn er war der Schüler des Apostels Paulus, der, wie er schrieb, in den Himmel entrückt worden war und die Engelordnungen gesehen hatte. – Wie in Bezug auf die Mondflecken (canto 2) korrigiert Dante auch hier eine Theorie, die er im Convivio noch vertreten hatte.
746 Umständliche astronomische Bezeichnung für einen Zeitraum nicht allzu langer Dauer. Sonne und Mond, das sind Apollo und Diana, die Kinder der Leto und des Jupiter. Sie haben einen gemeinsamen Horizont, wenn die Sonne aufgeht, der Mond untergeht. Dies ist der Fall, wenn die Sonne im Widder, der Mond in der Waage steht. In den Tagen der Tag- und Nachtgleiche stehen sie sich am Horizont gegenüber.
Textproblem in Vers 4: i’nlibra bei C 797, anders Petrocchi: inlibra, Sanguineti 534: quanto è dal punto che ’l cenìt illibra.
747 Daß es vor der Erschaffung keine Zeit gegeben haben könnte, da sie das Maß von Veränderung sei, hatte Augustin im XI. Buch der Confessiones klargestellt. Vgl. Kurt Flasch, Augustinus von Hippo, Was ist Zeit? Frankfurt/M. 32008.
Die biblische Mitteilung, es gebe Wasser über dem Firmament, schuf Anlaß zu Diskussionen. Klug war die ausweichende Interpretation, unter diesen »Wassern« sei der Kristallhimmel wegen seiner Durchsichtigkeit zu verstehen, in dem Dante sich jetzt befindet. Gott schwebte über den Wassern, dieser Satz der Genesis bedeutet bei Dante demnach: Gott schuf den Kristallhimmel.
748 Es geht hier um die Erschaffung der Engel, der ersten Materie und der Weltschalen, die eine ewige Verbindung von Stoff und Form darstellen. Daher redet Dante in Vers 28 von einer dreifachen Wirkung zu Beginn der Erschaffung. – Nach Thomas von Aquino ist nur Gott reiner Akt; für ihn gab es keinen erschaffenen reinen Akt. Dante beschreibt die Intelligenzen als reine Akte, die aus Gott hervorgegangen und an die Spitze des Universums gestellt worden sind.
749 Das gilt für die Intelligenzen und die Weltsphären, nicht für irdische Körperdinge.
750 Die Frage, wie viele sternbewegende Intelligenzen es gebe, wurde oft diskutiert. Dante erörtert sie im Conv. 2, 4, 3. Material dazu bei Kurt Flasch, Dietrich von Freiberg, S. 167–208.
751 Kurze Zeit nach ihrer Erschaffung – man hätte kaum bis zwanzig gezählt – erfolgte der Abfall vieler Engel, der auch die irdischen Elemente störte. – Es gibt ein Problem im Text von Vers 51. C 803 liest: suggetto d’i vostri alimenti, aber elementi scheint mir vorzuziehen zu sein. Petrocchi hat alimenti, Sanguineti 536 elementi, dem ich folge.
752 Thomas von Aquino schrieb den Engeln memoria zu, Sth 1, 54, 4. Beatrice verwirft das. Das Wort memoria war zweideutig. Deswegen sind die Erklärungen mehrdeutig, was Beatrice tadelt. Siehe dazu meine Einladung, S. 162.
753 Dante verwirft eine halbrationale Wundererklärung der Sonnenfinsternis beim Tod Jesu, Matth. 27, 45, die auch Thomas von Aquino vertreten zu haben scheint, Sth 3, 44, 2.
754 Fast wörtlich übernommen von Boccaccio, Dec., Conclusione 23.
755 Feierliche, astronomisch unterlegte Einleitung vor dem Übergang ins Empyreum. Es ist die frühe Morgenstunde; etwa 6000 Meilen weiter östlich brennt die Mittagssonne; die Nacht neigt sich zum Horizont; die aufgehende Sonne macht Stern für Stern unsichtbar. Ähnlich verschwinden die Engelschöre im absoluten Punkt, der unräumlich das umschließt, was ihn zu umschließen scheint, nämlich die kreisenden Chöre der Engel.
756 Größter Körper ist der Kristallhimmel, das primum mobile. Sie erreichen das Empyreum, den reinen Geisthimmel. Er ist keine weitere materielle Schale, wie die Pariser Theologen 1241 feierlich erklärten, sondern reiner Intellekt und Liebe.
757 Zwei Heerscharen: die der Engel und die der Menschen, und Dante sieht hier die Menschen schon mit ihrem Körper, wie sie ihn zum Jüngsten Gericht wiederbekommen werden. Es ist, als sei für Dante die Auferstehung der Toten vorweggenommen worden.
758 Fulvido (goldfarben), nicht fluvido (flüssig), in Vers 63 nach Petrocchi, Introduzione 249–250; C 833–834. Sanguineti 542: fulvido, dem ich folge.
759 Heinrich VII. war die große politische Hoffnung Dantes, die sich nicht erfüllte. Er zog 1310 nach Italien, starb dort aber schon 1313. Sein Gegner, Papst Clemens V., starb acht Monate nach ihm, 1314. Er wird in die Hölle der Simonisten gestürzt, Inf. 19, 82–84, und wird dabei Bonifaz VIII., den Mann von Anagni, noch tiefer in die Hölle stoßen, Inf. 19, 73–78.
760 Die Schar der Engel. Sie ist in ständiger Bewegung, während die seligen Menschen in Ruhe sind.
761 In Vers 20 liest C 857 und 872–873 plenitudine, wo Petrocchi und Sanguineti 546, denen ich folge, moltitudine haben.
762 Es sind Nordsterne. Die Nymphe Helike wurde als Bärin mit ihrem Sohn Arktur an den Nordhimmel versetzt, Ovid, Met. 2, 401.
763 Bernhard von Clairvaux, 1090 bis 1153, Zisterzienser, Ordensschriftsteller des 12. Jahrhunderts von gefühlvoll-glänzender Rhetorik, Kreuzzugsprediger, Gegner Abaelards. Dante wählt ihn zum Führer für die letzten Gesänge des Paradiso vor allem wegen seiner Liebe zu Maria, in der sich die Liebe zu Beatrice wiedererkennt läßt, sodann auch als den mystischen Schriftsteller, der auf der Erde bei der Kontemplation den himmlischen Frieden genoß.
764 Das Schweißtuch der Veronica mit dem Bild des leidenden Jesus wurde immer nur zeitweise den Pilgern in St. Peter in Rom gezeigt.
765 Der Punkt des Sonnenaufgangs. Der Thron Mariens. – Von Phaethon, dem Sohn des Helios, der den Vater bat, den Sonnenwagen einmal lenken zu dürfen, und abstürzte, war mehrfach die Rede, z.B. Purg. 4, 72.
766 Oriafiamma, »Oriflamme«, die rote französische Kriegsfahne, die hier friedliebend aufflammt.
767 Eva erscheint als die Hauptschuldige, nicht Adam. Sie schlug die Sündenwunde der Menschheit und verschlimmerte sie, indem sie Adam verführte. Aber Maria heilte die Wunde. Eva, direkt von Gott erschaffen, fällt durch besondere Schönheit auf. Über die theoretische und wirkungsgeschichtliche Rolle Evas vgl. Kurt Flasch, Eva und Adam. Wandlungen eines Mythos, München 2005.
768 Bernhard erklärt die Sitzverteilung: Die Himmelsrose, als Kreis vorgestellt, ist in vier gleiche Teile geteilt; die Trennungslinien sind Radien, die zusammen ein Kreuz bilden. Es entstehen vier große Gruppen: Die jüdischen Frauen, andererseits die christlichen Heiligen; einerseits die an Christus als den Kommenden aufgrund der Prophezeiungen glaubten, andererseits die nach Christi Kommen an ihn glaubten.
Es ist von Johannes dem Täufer (nicht vom Evangelisten) die Rede, der von Kind an heilig war, der aber zwei Jahre in der Hölle sitzen mußte, bis Christus ihn bei seinem Abstieg in die Hölle erlöste.
769 Jakob und Esau, nach Gen. 25, in der Interpretation von Paulus, Römerbrief 9, in der Interpretation Augustins in De diversis quaestionibus ad Simplicianum, dazu Kurt Flasch, Logik des Schreckens. Die Gnadenlehre von 397, Mainz 21995. Petrus Lombardus, in 1 Sent 4, 41 und Thomas, Sth 1, 23, 3 folgen Augustin. – Dante bindet Gottes Gnade des Jenseitsschicksals der Zwillinge zunächst an die Haarfarbe, Vers 70, dann an verschiedene Begabung, so Vers 75. Ist dort premiero acume das göttliche Denken? Oder der Gnadenstrahl?
770 Drei Zeitstufen veränderten die besonderen Bedingungen des ewigen Heils der Kinder: Von Adam bis Abraham genügte ihre Unschuld und der Glaube der Eltern; zwischen Abraham und Christus bedurften sie der Beschneidung. Seitdem müssen Kinder getauft werden, sonst enden sie im Limbus, in der Vorhölle.
771 Bernhard zeigt der Reihe nach: Adam, Petrus, Johannes den Evangelisten, Moses, dann Anna und Lucia.
772 C 896 zu 139 folgt der Tradition älterer Kommentare und sieht in diesem Schlaf einen mystischen Zustand.
773 Vergil, Aen. 3, 448–451, erzählt, der Wind habe die Weissagungen weggeweht.
774 Der Einheitspunkt der Welt hebt in einem einzigen Augenblick die Erinnerung mehr auf als die fünfundzwanzig Jahrhunderte das Wissen von der Argonautenfahrt: Neptun wunderte sich, als er den Schatten des Schiffes, der Argo, im Meer über sich hinweggleiten sah.
775 Dante spielt an auf die Frage der Quadratur des Kreises, die seit Archimedes diskutiert worden ist. Er erwähnt sie im Conv. 2, 13, 27 und in der Mon. 3, 3, 2.
776 Die Zahlen in Klammern geben den Vers im jeweiligen canto an, hier also im fünften der Hölle. Alle Textbelege aus dem Inferno nach Giorgio Inglese, Dante Alighieri, Commedia. Inferno, Rom 2007.
777 Die Literatur über Francesca ist außerordentlich vielfältig. Vgl. außer den dazu zitierten Kommentaren besonders K S. 73–89; Antonio Enzo Quaglio, Francesca da Rimini, in: ED 3, S. 1–13; Marco Santagata, Cognati e amanti. Francesca e Paolo nel V del Inferno, in: Romanistisches Jahrbuch 48 (1997), S. 122–156; Michelangelo Picone, Canto V, in: Georges Güntert – Michelangelo Picone (Hg.), Lectura Dantis Turicensis, Inferno, Florenz 2000, S. 75–89; Lorenzo Renzi, Le conseguenze di un bacio. L’episodio di Francesca nella ›Commedia‹ di Dante, Bologna 2007; Bernhard König, Minnedichtung und luxuria. Eine lectura Dantis, in: Romanistisches Jahrbuch 58 (2007), S. 132–184; Gennaro Sasso, Dante, Guido e Francesca, Rom 2008.
778 Theodolinda Barolini, Dante and Francesca da Rimini: Realpolitik, Romance, Gender, in: Speculum 75 (2000), S. 1–28; dies., Francesca da Rimini, in: Lansing S. 409–414. Neue Gesichtspunkte auch in: Dante and the New Millenium, ed. Theodolinda Barolini und H. Wayne Storey, New York 2003.
779 Giovanni Boccaccio, Esposizioni sopra la Comedia, canto V, ed. Giorgio Padoan, Mailand 1965, n. 147 S. 315 – n. 151 S. 316.
780 Zitiert aus Inglese, S. 290 zu Vers 2.
781 Auch nicht Giorgio Padoan, in: ED 2, S. 717–718.
782 Einzelnachweise und weiterführende Literatur bei Michelangelo Picone, Canto XXVI, in: Lectura Dantis Turicensis, Inferno, S. 359–373. Neueste Literaturübersicht von Silvia Longhi, in: LF 1, S. 210–212. Von älteren Beiträgen erwähne ich Bruno Nardi, La tragedia di Ulisse, in: ders., Dante e la cultura medievale, zuerst Bari 1941, jetzt: 1983; Mario Fubini, in: ED 5, S. 803–809; John A. Scott, Dante magnanimo, Florenz 1977, S. 117–193; Giorgio Brugnoli, Studi Danteschi III, Dante filologo: L’esempio di Ulisse, Pisa 1998. Zuletzt: Renzo Cau, Il folle volo di Ulisse e l’estasi di Dante, Cagliari 2009; wenig ergiebig, aber außerordentlich wichtig: Gennaro Sasso, Dante, Ulisse, un’ antologia ovidiana, e alcune altre questioni, in: LF 1, S. 165–183. Vgl. K S. 401–403; Kurt Flasch, Warum hat Dante Odysseus in die tiefste Hölle verdammt? Philologisch-philosophische Reflexionen zu Dante, Inferno 26, in: Münchner Reden zur Poesie. Nr. 9, München 2011.
783 Giorgio Inglese hat in seiner Ausgabe des Inferno zu Vers 125 die Belege gesammelt (S. 300).
784 Johann Wolfgang Goethe, Schriften zur Literatur: Ugolino, Münchener Ausgabe, Band 6, 2 (München 1988), S. 598.
785 D, Inferno, S. 578.
786 D S. 579.
787 Georges Güntert, Lectura Dantis Turicensis, Inferno, S. 462.
788 Vgl. Jacqueline Hamesse, Les auctoritates Aristotelis. Un florilège médiéval, Louvain – Paris 1974, S. 115 Satz Nr. 1.
789 Das wichtigste Buch zur Wirkungsgeschichte Dantes bleibt Ernst Robert Curtius, Lateinische Literatur und europäisches Mittelalter, Bern 1948, 61967. – Seitdem sind viele Einzelstudien erschienen nach dem Muster: Dante in Frankreich, Dante in Deutschland, Dante in der Welt. Einige der vielen Titel:
Werner P. Friedrich, Dante’s Fame Abroad, 1350–1850, Rom 1950;
Lino Lazzarini (Hg.), Dante e la cultura tedescha, Padua 1967;
Aldo Vallone, Storia della critica dantesca dal XIV al XX secolo, Padua 1981;
Stuart Y. McDougal (Hg.), Dante among the Moderns, Chapel Hill 1988;
Maria Rosa Menocal, Writing in Dante’s Cult of Truth from Borges to Boccaccio, Durham 1991;
Enzo Esposito (Hg.), L’opera di Dante nel mondo, Ravenna 1992;
Frank-Rutger Hausmann (Hg.), »Italien in Germanien« – Deutsche Italienrezeption von 1750 bis 1850, Tübingen 1996;
David L. Pike, Passage through Hell: Modernist Descents, Medieval Underworlds, Ithaca NY 1997;
Nick Havely (Hg.), Dante’s Modern Afterlife: Reception and Response from Blake to Heaney, New York 1998;
Alison Milbank, Dante and the Victorians, Manchester 1998;
Jackson Campbell Boswell, Dante’s Fame in England. References in Printed British Books, Newark 1999;
Eva Hölter, »Der Dichter der Hölle und des Exils«. Historische und systematische Profile der deutschsprachigen Dante-Rezeption, Würzburg 2002;
Theodolinda Barolini – H. Wayne Storey (Hg.), Dante for the New Millenium, New York 2003, bes. S. 422–464.
790 Für den deutschsprachigen Leser nützlich, geradezu unentbehrlich ist die Textausgabe von Leonardo Olschki, La Divina Commedia, Heidelberg 21922. Der italienische Text ist durch neuere Ausgaben überholt, aber die Anmerkungen geben dem deutschsprachigen Leser die nötigen Worterklärungen. Vor allem bringt der Anhang einen Abriß der speziellen Grammatik Dantes. Luca Serianni, Lezioni di grammatica storica italiana, Rom 61998, enthält S. 85–144 eine einführende linguistische Erklärung des ersten canto des Inferno. Zur Einführung geeignet auch: Paolo d’Achille, Breve grammatica storica dell’italiano, Rom 2001. Das wissenschaftliche Hauptwerk bleibt Gerhard Rohlfs, Historische Grammatik der italienischen Sprache. Band 2: Formenlehre und Syntax, Bern 21972.
791 Benedetto Croce, La poesia di Dante, Bari 31922.
792 Karl Streckfuß, Die Hölle des Dante Alighieri, übersetzt und erläutert, Halle 1824, dort als Einleitung: Andeutungen zur Kenntnis des Dichters und seines Zeitalters, S. 52–53.
793 Johann Wolfgang Goethe, Tag- und Jahrshefte 1821, Sophienausgabe 1, Band 36 (41), S. 194.
794 Henry Justin Steinberg, Accounting for Dante. Urban Readers and Writers in Late Medieval Italy, Notre Dame 2007.
795 Gotthold Ephraim Lessing, Berengarius Turonensis, Braunschweig 1770, S. 63 (Erstausgabe).
796 Von Pia, wer sie ist, wie sie zu Tode kam, wissen wir wenig. Ihr Mann, Herr der Maremma, soll sie getötet haben, indem er sie aus dem Fenster stürzen ließ. Aber niemand vor ihr hat Dante geraten, sich nach der Reise erst einmal auszuruhen, bevor er sich darum bemüht, für sie Beter zu gewinnen, C S. 159, 160; L S. 120.
797 Luca Toccaceli, Cantare i canti oggi, in: Barbara Perroni (Hg.), Leggere e rileggere la Commedia Dantesca, Mailand 2009, S. 69–78.
798 Wenn Dante ›ich‹ schreibt, ist es nicht einfach zu sagen, was gemeint ist: Der Repräsentant der Menschheit, der erbsündig belastete Sohn Adams, das empirische Individuum aus Florenz oder das hochgradig individualisierte, ›moderne‹ ›Subjekt‹. Diskussion darüber bei Albert Russel Ascoli, Dante and the Making of a Modern Author, Cambridge 2008, S. 32–41 und S. 53.
799 Giovanni Villani, Cronica, c. 136, ed. Giovanni Aquilecchia, Turin 1979, S. 116–119. Die Zahlen in den Klammern sind die Seitenzahlen dieser Ausgabe.
800 An modernen Dante-Biographien sind zu nennen: Michele Barbi, Dante. Vita, Opere e Fortuna, mehrfach neu gedruckt seit 1933, entstanden aus dem Artikel ›Dante‹ in der Enciclopedia Italiana, auch deutsch 1943; Giorgio Petrocchi, Vita di Dante, Bari 1983, entstanden aus dem Artikel in der Enciclopedia Dantesca. – Robert Hollander, Dante. A Life in Works, New Haven 2001. Neuer, populärer: Fritz R. Glunk, Dante, München 2003; Barbara Reynolds, Dante. The Poet, the Political Thinker, the Man, London 2006. Neueste Forschungen, die über die Kategorie der Biographie hinausführen: Emilio Pasquini, Vita di Dante, Mailand 2006; Gennaro Sasso, Le autobiografie di Dante, Neapel 2008; Guglielmo Gorni, Dante. Storia di un visionario, Rom – Bari 2008.
Zu Boccaccio: Vittore Branca, Boccaccio. Profilo biografico, Florenz 21992; Ennio Sandal (Hg.), Dante e Boccaccio, Lectura Dantis Scaligera 2004–2005, Rom – Padua 2006.
Zu Petrarca: Ugo Dotti, Vita di Petrarca, Bari 1987; Enrico Fenzi, Petrarca, Bologna 2008; Zygmunt Baránski – Theodore J. Cachey jr. (Hg.), Petrarch and Dante, Notre Dame 2009.
801 Die maßgebende Ausgabe der Vita nova ist die von Gugliemo Gorni, Turin 1996. Diese ist vergriffen und steht nur in wenigen deutschen Bibliotheken. Die Ergebnisse Gornis berücksichtigt die neue Ausgabe von Stefano Carrai, Mailand 2009.
802 Unentbehrlich ist die vierbändige Ausgabe italienisch-deutsch mit reicher Kommentierung im Rahmen der Philosophischen Bibliothek, ed. Ruedi Imbach, Hamburg 1996ff. Weitere bibliographische Angaben unten S. 222, Anm. 47.
803 Die Echtheit des 13. Briefs ist umstritten. Dazu vgl. unten S. 233–235.
804 Nicolai Rubinstein, The Beginning of Political Thought in Florence, in: Journal of the Warburg and Courtald Institute 5 (1942), S. 213.
Zur politischen Lage bleibt das klassische Werk: Robert Davidsohn, Geschichte von Florenz, 4 Teile in 8 Bänden, Berlin 1896–1922. Weiter: Brian Tierney, The Crisis of Church and State, 1050–1300, Englewood Cliffs 1964; John Kenneth Hyde, Society and Politics in Medieval Italy. The Evolution of the Civil Life 1000–1350, New York 1973; Charles Till Davis, Dante’s Italy and Other Essays, Philadelphia 1984; Lauro Martines, Power and Imagination. City-States in Renaissance Italy, Baltimore 21988; Elisa Occhipinti, L’Italia dei comuni. Secoli XII–XIII, Rom 2000; John A. Scott, Understanding Dante, Notre Dame 2004, S. 309–336; Giuliano Milani, I comuni italiani. Secoli XII–XIV, Rom – Bari 2005.
805 Aus der Literatur zu diesem umfassenden Thema seien von unentbehrlichen älteren Arbeiten genannt: Albert Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands im Mittelalter, besonders Band IV und V, zuerst 1887–1920, Nachdruck Berlin 1954; Fritz Kern, Die Reichsgewalt des deutschen Königs nach dem Interregnum, zuerst 1910, Nachdruck Darmstadt 1959. – Neuere Literatur: Franz-Xaver Seppelt, Das Papsttum im Spätmittelalter, München 21957; Heinz Thomas, Deutsche Geschichte des Spätmittelalters, 1250–1500, Stuttgart 1983; Hartmut Boockmann, Stauferzeit und spätes Mittelalter, Berlin 1987; Jürgen Miethke, Kaiser und Papst im Konflikt. Zum Verhältnis von Staat und Kirche im späten Mittelalter, Tübingen 1988; Ernst Schubert, Einführung in die deutsche Geschichte des Spätmittelalters, Darmstadt 21998; Jürgen Miethke, De potestate papae. Die päpstliche Amtskompetenz im Widerstreit der politischen Theorie von Thomas von Aquin bis Wilhelm von Ockham, Tübingen 2000; Rainer A. Müller (Hg.), Deutsche Geschichte in Quellen und Darstellungen: Spätmittelalter, Stuttgart 2000; LorenzWeinrich, Quellen zur Reichsreform im Spätmittelalter, Darmstadt 2001; Ulf Dirlmeier – Gerhard Fouquet – Bernd Fuhrmann, Europa im Spätmittelalter, 1215–1378, Oldenburg Grundriß der Geschichte Band 8, München 2003 (umfangreiche Bibliographie); Malte Prietzel, Das Heilige Römische Reich im Spätmittelalter, Darmstadt 2004; Karl-Friedrich Krieger, König, Reich und Reichsreform im Spätmittelalter, München 22005; Jürgen Miethke, Politiktheorie im Mittelalter, Tübingen 2008.
806 Albert Hauck, Kirchengeschichte Deutschlands im Mittelalter, Band 5, 1, Berlin 81954, S. 480.
807 Über Dante und Aristoteles: ED 1, S. 372–377; über Dante und Thomas: Kenelm Foster, in: ED 5, S. 626–649; Edward Moore, Studies in Dante. First Series, Oxford 1896; Lorenzo Minio Paluello, Luoghi cruciali in Dante, Spoleto 1993; Gennaro Sasso, Dante: L’imperatore e Aristotele, Rom 2002; auch die mehrfach genannten Arbeiten von Bruno Nardi und Maria Corti, La felicità mentale, Turin 1983; Cesare Vasoli, Otto saggi per Dante, Florenz 1995, bes. S. 117–132; ders., Bruno Nardi e il ›restauro‹ della filosofia di Dante, in: Letteratura e filologia 1 (Rom 2010), S. 57–73.
808 Belege und Literatur bei Kurt Flasch, Meister Eckhart. Die Geburt der ›Deutschen Mystik‹ aus dem Geist der arabischen Philosophie, München 2006.
809 Auf die Bedeutung dieses Textes, der immer noch zu lesen ist im neunten Band der Opera Omnia Alberti Magni, ed. Auguste Borgnet, Paris 1890, S. 477–521, haben Bruno Nardi und Cesare Vasoli mehrfach hingewiesen. Vgl. dazu auch Kurt Flasch, Meister Eckhart. Die Geburt der ›Deutschen Mystik‹ aus dem Geist der arabischen Philosophie, S. 70–85. Zur Bedeutung von Alberts Intellekt-Buch für Dante vgl. Cesare Vasoli, Bruno Nardi e il ›restauro‹ della filosofia di Dante, in: Maria Antonietta Terzoli, Alberto Asor Rosa, Giorgio Inglese, Letteratura e filologia fra Svizzera e Italia, Band 1, Rom 2010, S. 57–73; Paolo Falzone, ›Sì come dice Alberto in quello libro che fa dello intelletto‹, im selben ersten Band, S. 38–56.
810 Roberto Lambertini, La povertà pensata. Evoluzione storica della definizione minoritica de Bonaventura ad Ockham, Modena 2000.
811 Zur historischen Realität des Dolce Stil Novo gibt es kritische Stimmen. Dazu Zygmunt Baránski in: Lansing S. 308–311; Literaturübersicht bei Robert Hollander, Dante. A Life in Works, Anm. 58 S. 188–189.
812 Ernst Robert Curtius, Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter, S. 353–383.
813 Dante datiert die Jenseitsreise auf den April 1300. Farinata sagt ihm voraus, die Mondgöttin Proserpina, die in der Unterwelt herrscht, werde nicht einmal, sondern fünfzigmal erscheinen, dann werde auch er wissen, wie schwer es ist, aus der Verbannung zurückzukommen. 50 Monate sind vier Jahre. Bis dahin waren die Versuche der Bianchi, zurückzukehren, alle gescheitert, und Dante brach mit ihnen im Juni 1304.
814 Vgl. Giorgio Stabile, in: ED 3, S. 697–701.
815 Dies ergibt sich aus Monarchia 1,11,1, ed. Prue Shaw, Florenz 2009, S. 350.
816 Nachweise bei Viviane Mellinghoff-Bourgerie, Les incertitudes de Vergile, Pariser Diss. bei Pierre Grimal, Brüssel 1990.
817 Antonio Stäuble, Canto X, in: Lectura Dantis Turicensis: Inferno, S. 144. Noch einmal als letzter Satz des Artikels wiederholt, S. 149: il movimento dalla Ragione alle Fede che ispira il viaggio di Dante.
818 Kurt Flasch, Attributionsatheismus in Boccaccios Decameron 6, 9: Guido Cavalcanti, in: Friedrich Niewöhner – Olaf Pluta, Atheismus in Mittelalter und Renaissance. Wolfenbütteler Mittelalter-Studien, Wolfenbüttel 1999, S. 115–127. Dort auch die Belege aus Seneca und Siger. – Über Guido Cavalcanti s. Mario Marti, in: ED 1, S. 891–896; Maria Corti, La felicità mentale, Turin 1983; Giorgio Inglese, L’intelletto e l’amore. Studi sulla letteratura italiana del Due e Trecento, Mailand 2000, S. 3–56; Guglielmo Gorni, Guido Cavalcanti. Dante e il suo ›primo amico‹, Rom 2009.
819 Vgl. dazu Kurt Flasch, Armut als philosophische und christliche Idee, in: Günther Frank (Hg.), Melanchthon und die Neuzeit, Bretten 2000.
820 In der Nachwirkung der Nikomachischen Ethik überlagert das Konzept der sozialen und politischen Disposition den älteren Begriff individueller christlicher Tugend. Deswegen spreche ich von einem ethisch-politischen Konzept bei Aristoteles. Vgl. dazu Sonia Gentili, in: LF 1, S. 154–155.
821 Diesen beschreibt René-Antonin Gauthier, Magnanimité. L’idéal de grandeur dans la philosophie païenne et dans la théologie chrétienne, Paris 1951. Er zeigt, daß das Wort magnanimus schon vor der Aristoteles-Rezeption vorhanden und als Ehrentitel vor allem von Fürsten, Militärs und Heiligen verwendet wurde, daß es aber durch die Auseinandersetzung mit Aristoteles die bei Dante entscheidenden Merkmale erhielt.
822 Das ist das bleibende Resultat der Schrift von Erich Auerbach von 1929, die im einzelnen vieler Korrekturen bedarf: Dante als Dichter der irdischen Welt.
823 Zur Zahl bei Dante vgl. Manfred Hardt, Die Zahl in der Divina Commedia, Frankfurt/M. 1973; Gian Roberto Sarolli, in: ED 4, S. 87–96; Guglielmo Gorni, Lettera, Nome, Numero. L’ordine delle cose in Dante, Bologna 1990; neueste Literatur bei Simone Albonico, in: LF 1, S. 227 Anm. 26.
824 Zu den einleitenden canti des Inferno vgl. außer den oft genannten Kommentaren, auch in der Lectura Dantis Turicensis, Inferno; Francesco Mazzoni, Saggio di un nuovo commento alla Divina Commedia, Florenz 1967; Eduardo Sanguineti, Dante reazionario, Rom 1992; Giorgio Petrocchi, Itinerari danteschi, Mailand 1994; Guglielmo Gorni, Dante nella selva. Il primo canto della Commedia, Florenz 2002; ders., Dante. Storia di un visionario, Rom – Bari 2008.
825 Zur Rolle Vergils immer noch wichtig: Domenico Comparetti, Virgilio nel Medio Evo, Livorno 21896.
826 Ovid, Met. 8, 834: Plusque cupit quo plura suam dimittit in alvum.
827 Heinrich Denzinger – Peter Hünermann, Enchiridion symbolorum. Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Freiburg/Brsg. 402005, Nr. 224 S. 107.
828 Kardinäle vollführten gestern noch Eiertänze. Leo Scheffczyk zum Beispiel im Lexikon für Theologie und Kirche, Band 6, Freiburg/Brsg. 31997, S. 937.
829 Cicero, De finibus 1, 13, 41: Ungerechtigkeit geschieht aut vi aut fraude. – Dante hatte an den rhetorischen Schriften Ciceros kaum Interesse, wohl aber an den ethischen, z.B. auch an den Tusculanen und an De finibus bonorum et malorum. Vgl. ED 1, S. 991–997.
830 Dante ist erschrocken über den Zorn Vergils. Er malt das Bild eines jungen Bauern, der die Schafe zur Weide führen will, aber den Reif am Wintermorgen für Schnee hält. Der Reif weicht schnell, weil die Sonne ihn auflöst. Der Bauer faßt Zuversicht, so weicht Dantes Furcht der Hoffnung, da er sieht, daß Vergils Gesicht sich aufheitert. – Die ›Haare der Sonne‹, antikes Bild für die Strahlen. – Die Schwester des Reifs – der Schnee, la neve.
831 Den Prozeß der Problematisierung des Sehens belegen: Katherine Tachau, Vision and Certitude in the Age of Ockham. Epistemology and the Foundations of Semantics 1250–1345, Leiden 1988; Robert Pasnau, Theories of cognition in the Later Middle Ages, Cambridge 1997.
832 Der Brief: Mavortis miles extrenue, an Francesco Petrarca (?) in: Giovanni Boccaccio, Tutte le opere, a cura di Vittore Branca, Band 5, 1, Mailand 1992, S. 514.
833 Sordello, der bedeutendste Troubadour Italiens.
834 Einige wichtige, relativ sichere Daten zur Chronologie nach ED 2, S. 81; C S. 187 – 188; Robert Hollander, Dante. A Life in Works, New Haven 2001; Giorgio Inglese, Guida alla Divina Commedia, Rom 2002, S. 27, und Giorgio Petrocchi, Vita di Dante, Roma – Bari 52008; Guglielmo Gorni, Dante. Storia di un visionario, Rom – Bari 2008:
Dante schreibt sein erstes Gedicht: 1283;
sammelt eine Auswahl seiner Gedichte von 1283 bis 1292 in der Vita nova von 1293/94;
schreibt 1295–1298 freie Lyrik, an eine pargoletta (junges Mädchen) und an eine ›steinerne‹, ihn ablehnende Geliebte (Rime petrose);
hält sich zweimal länger in Verona auf: 1302/1303 und 1312–1318;
verfaßt von etwa 1304 bis 1307 das Convivio;
vielleicht zwischen Convivio 3 und 4: De vulgari eloquentia,
bricht beides ab zugunsten der Commedia, an der er etwa 15 Jahre lang arbeitet; er verfaßt das
Inferno von 1304, eher 1306/7 bis 1308,
das Purgatorio von 1308 bis 1312, veröffentlicht wohl beides 1314/1315,
das Paradiso von 1316–1321.
Stirbt in der Nacht vom 13. auf 14. September 1321 in Ravenna.
835 Dantes politisch-ethische Beschreibung des Arnotales: Purg. 14, 16–58.
836 Übersichtlich, neu, nicht in allen Einzelheiten überzeugend dazu: Robert Hollander, Qualque appunto sull’ Eden dantesco, in: LF 1, S. 239–256.
837 Giorgio Petrocchi, L’ultima dea, Rom 1977.
838 Dis bedeutet soviel wie Pater dives, der Reiche. Der Name übersetzt den des griechischen Pluto.
839 Dante, Ep. an Cangrande, Brief Nr. 13 und Par. 30, 48–52.
840 Dante, De vulgari eloquentia 1, 9, 6, Philosophische Werke Band 3, ed. Ruedi Imbach, S. 28.
841 Vergil, Aen. 3, 448–451, erzählt, der Wind habe die Weissagungen weggeweht.
842 Paulus, 1 Kor. 13, 8–10; 2 Kor. 5, 7. Auch Thomas von Aquino, Sth 1–2, 67, 3.
843 Zu Diskussionen über Beatrice vgl. außer der Literatur zur Vita nova und zum Convivio: Aldo Vallone, in: ED 1, S. 544–551; Etienne Gilson, Dante et Béatrice, Études dantesques, Paris 1972; Giorgio Petrocchi, L’ultima dea, Rom 1977; Robert P. Harrison, The Body of Beatrice, Baltimore 1988; Ignazio Baldelli, Realtà personale e corporale di Beatrice, in: Giornale storico della letteratura italiana 169 (1992), S. 161–182; Rudy Abardo (Hg.), Omaggio a Beatrice, Florenz 1997; Mario Pazzaglia, Il ›mito‹ di Beatrice, Bologna 1998; Guglielmo Gorni, Dante. Storia di un visionario, Rom–Bari 2008, S. 110–122.
844 Dante, Vita nova, c. 2 alter Zählung, in der heute maßgebenden Ausgabe von Guglielmo Gorni, Turin 1996, das erste Kapitel c. 1, 2 bei Gorni S. 5–6. Die Ausgabe von Stefano Carrai gibt die neue Kapitelaufteilung nach Gorni, bei ihm S. 41–42.
845 Belege s.v. ›spirito‹ in: ED 5, S. 387–390.
846 Giovanni Boccaccio, Tratatello in laude di Dante §§ 30–34, ed. Giorgio Padoan, in: Giovanni Boccaccio, Tutte le opere, ed. Vittore Branca, Band 3, Mailand 1974, S. 444–445.
847 Thomas von Aquino, Sth 1–2, 22, 2 ad 3: In definitione motuum appetitivae partis materialiter ponitur aliqua naturalis transmutatio organi; sicut dicitur, quod ira est ›accensio sanguinis circa cor‹. Zur Geschichte der Theorie der passiones animae vgl. Dominik Perler, Transformationen der Gefühle. Philosophische Emotionstheorien 1270–1670, Frankfurt/M. 2011; zu Thomas von Aquino, der Emotionen als sinnliche Regung begreift, bes. S. 43–102.
848 Dante, Convivio 2, 2, 1. In: Dante, Das Gastmahl, Zweites Buch, übersetzt und kommentiert von Thomas Ricklin, S. 12–15, in: Dante, Philosophische Werke, ed. Ruedi Imbach, Band 4, 2, Hamburg 1996. – Für das Convivio ist unentbehrlich der Kommentar von Cesare Vasoli, in: Dante Alighieri, Opere minori 1 parte 2, Milano – Napoli 1988, zur Stelle: S. 120–123, und die Diskussion der Zeitangaben S. XV; dann die kommentierte Ausgabe von Ruedi Imbach (Hg.), Dante, Philosophische Werke Band 4, 1–4, Hamburg 1996ff. – Eine gute, handliche Ausgabe ist die von Giorgio Inglese, Dante Alighieri, Convivio, Mailand 1993. Dort zur Entstehungszeit S. 5: wohl zwischen März 1306 und November 1308.
Zum Verständnis des Convivio vgl. Antonio Gagliardi, La tragedia intellettuale di Dante. Il Convivio, Catanzaro 1994; Peter Dronke, Dante’s Second Love. The Originality and the Contexts of the Convivio, Leeds 1997; John A. Scott, Understanding Dante, Notre Dame 2004, S. 107–142; Heinz Willi Wittschier, Dantes Convivio. Einführung und Handbuch, Frankfurt/M. 2009.
849 Giovanni Boccaccio, Decameron. Introduzione alla Giornata 4 n. 33, ed. Vittore Branca, S. 467.
850 Belege bei Mario Marti, in: ED 1, S. 276b. – Cecco Angiolieri, Sonette, ed. Menotti Stanghellini, Monteriggioni (Siena) 2003. Ältere Ausgaben: Rime, ed. Gigi Cavalli, Milano 1959 (mit sprachlichen Erläuterungen); Rime, ed. Raffaela Castagnola, Mailand 1995. Über ihn Mario Marti, in: ED 1, S. 276–277; Guglielmo Gorni, Lettera, Nome, Numero. L’ordine delle cose in Dante, Bologna 1990, S. 130–131; Gabriele Frasca in: Patrick Boyde – Vittorio Russo (Hg.), Dante e la scienza, Ravenna 1995, S. 243–263.
Cecco kritisiert das letzte Sonett der Vita nova: Oltre la spera che mit seinem Sonett Nr. 136: più larga gira; Cecco Angiolieri, Il Canzoniere, ed. Carlo Steiner, Turin 1921, S. 142–144. Auch mit Nr. 137, ed. Carlo Steiner S. 144–145.
851 Cecco Angiolieri, Rime VII: la mia malinconia è tanta e tale, in: Rime, ed. Raffaela Castagnola, Mailand 1995; Text auch bei Giulio Ferroni, Storia e testi della letteratura italiana, Band 1, S. 296.
852 Bei Giulio Ferroni, Storia e testi della letteratura italiana, Band 1, S. 297; Rime LXXXII, ed. Raffaela Castagnola, S. 79.
853 Giulio Ferroni, Band 1, S. 300.
854 Sonett V: I’ ho si poco grazia’ in Bechina, Rime XXXVIII, ed. Raffaela Castagnola, S. 57.
855 Er zitiert es in den Esposizioni sopra la Comedia di Dante 1, esp. litt. n. 102, ed. Giorgio Padoan, S. 41.
856 Firenze, Biblioteca Laurenziana, Mostra di Manoscritti, Documenti e Edizioni Band 1, Certaldo 1975, Nr. 112 S. 139–140.
857 Die Novelle ist vielfach interpretiert worden. Bibliographische Übersicht in der Einleitung zur Ausgabe von Vittore Branca S. XCVIII. Vgl. besonders Giovanni Getto, Vita di forme e forme di vita nel Decameron, Turin 1972, S. 95–139; Michelangelo Picone, La quarta giornata, in: Introduzione al Decameron, Florenz 2004, bes. S. 132–135.
858 Sie sind begründet in Kurt Flasch, Vernunft und Vergnügen. Liebesgeschichten aus dem Decameron, München 2002. Vgl. auch Michelangelo Picone – Margherita Mesirca (Hg.), Introduzione al Decameron, Florenz 2004.
859 Ausgezeichnete Quellensammlung, die mit dem Sonnengesang (um 1224) beginnt und bis Petrarca und Boccaccio führt: Gianfranco Contini, Letteratura italiana delle origini, zuerst Florenz 1970, mehrere Nachdrucke. – Neuer Forschungsstand und gute Literaturangaben dazu bei Maria Luisa Meneghetti, Le origini delle letterature medievali romanze, Bari 1997; Frank-Rutger Hausmann, Die Anfänge der italienischen Literatur aus der Praxis der Religion und des Rechts, Heidelberg 2006.
860 Johann Wolfgang Goethe, Weimarische Kunstfreunde. Preisaufgaben, Flüchtige Übersicht über die Kunst in Deutschland (1801), Münchner Ausgabe Band 6, 2, München 1988, S. 434–435.
861 Dante, De vulgari eloquentia. Über die Beredsamkeit in der Volkssprache, übersetzt von Francis Cheneval, Teil 1, in: Dante, Philosophische Werke Band 3, ed. Ruedi Imbach, Hamburg 2007; vollständige Ausgabe von Vincenzo Mengaldo, in: Dante, Opere minori, Band 2, Mailand–Neapel 1979. – Dazu: Arno Borst, Der Turmbau zu Babel. Geschichte der Meinungen über Ursprung und Vielfalt der Sprachen und Völker, vier Bände, Stuttgart 1957–1966; Erich Auerbach, Literatursprache und Publikum in der lateinischen Spätantike und im Mittelalter, Bern 1958; Cecil Grayson, Cinque saggi su Dante, Bologna 1973, S. 1–31; Pier Vincenzo Mengaldo, Linguistica e retorica in Dante, Pisa 1978; Alain de Libera – Irène Rosier-Catach, La pensée linguistique médiévale, in: Sylvain Auroux (Hg.), Histoire des idées linguistiques, Teil 2, Lüttich 1992, S. 115–186; Sten Ebbesen (Hg.), Sprachtheorien in Spätantike und Mittelalter, Tübingen 1995; Jürgen Trabant, Europäisches Sprachdenken.Von Platon bis Wittgenstein, München 2006; Ruedi Imbach, Appunti di uno storico della filosofia sul De Vulgari Eloquentia, in: Letture Classensi 38 (2008), S. 41–62.
862 Conv. 1, 5, 8–12; 1, 7, 14–15. Ich folge Bruno Nardi, Dante e la cultura medievale, Bari 1942: La lingua, S. 148–175, besonders S. 163.
863 Zur Sprache der Commedia vgl. Ernesto Giacomo Parodi, La rima e i vocabuli in rima nella Divina Commedia, in: ders., Lingua e letteratura, ed. Gianfranco Folena, Venedig 1957, S. 203–284; Bruno Migliorini, Storia della lingua italiana, Mailand 1987/2007, S. 167–180; Pier Vincenzo Mengaldo, in: ED 3, s.v. ›lingua‹, S. 655–666. Viel zu lernen ist aus John A. Scott, Understanding Dante, Notre Dame 2004; Albert Russel Ascoli, Dante and the Making of a Modern Author, Cambridge 2007.
864 Giovanni Villani, Cronica 9, 136, Scelta ed. Giovanni Aqualecchia, Turin 1979, S. 117.
865 Giovanni Boccaccio, Tratatello in laude di Dante, Erste Fassung 351, ed. Giorgio Padoan, S. 449: Dante wollte herausfinden, quale spirito muove il cielo, onde venga la vita degli animali che sono in terra, quali sieno le cagioni delle cose.
866 Convivio 2, 2, Band 4, 2 der Philosophischen Werke, ed. Ruedi Imbach – Thomas Ricklin, S. 13–14; ed. Inglese S. 87. Convivio 2,12, ed. Imbach–Ricklin S. 65–69; ed. Inglese S. 120–122.
In der Vita nova nach der neuen Zählung von Gorni c. 24, 1–2, S. 196–197, ed. Carrai S. 152 und Gorni c. 26, S. 204–212, ed. Carrai S. 156 beschreibt Dante sein Verhalten nach dem Tod Beatrices ganz anders: Er sucht und findet Trost bei einer Frau, die ihm vom Fenster aus liebevoll zuschaut. Wie diese Berichte zu vereinbaren wären, war Gegenstand ingeniöser Theorien von Biographen. Vgl. Eugenio Garin, Storia della filosofia italiana, Band 1, Turin 21966, S. 188–189. – Es gibt Textprobleme mit Dantes Vita nova. Dazu mit neuen Gesichtspunkten: Guglielmo Gorni, Una Vita nova per Cavalcanti, in: ders., Guido Cavalcanti. Dante e il suo ›primo amico‹, Florenz 2009, S. 11–29.
Ich zitiere hier ausnahmsweise drei Ausgaben von Vita nova und Convivio nebeneinander, um auf die italienisch-deutsche Ausgabe der Philosophischen Schriften Dantes, Hamburg 1993ff., und um auf Gornis wohlbegründete neue Kapiteleinteilung der Vita nova hinzuweisen.
867 Wichtig sind folgende Arbeiten zur Philosophie Dantes, zunächst von Bruno Nardi:
Dal Convivio alla Commedia, Rom 1960;
Saggi e note di filosofia dantesca, Mailand und Neapel 1966;
Saggi di filosofia dantesca, Florenz 21967;
Etienne Gilson, Dante e la philosophie, Paris 31972. Vgl. auch Martin Grabmann, Die italienische Thomistenschule des XIII. und beginnenden XIV. Jahrhunderts, in: Mittelalterliches Geistesleben, Band 1, München 1926, S. 332–392, bes. S. 361–369 über Remigio de’ Girolami, den Schüler des heiligen Thomas und Lehrer Dantes. Unentbehrlich ist der Convivio-Kommentar von Cesare Vasoli, Dante, Opere minori 1, 2, Mailand und Neapel 1988; und Ruedi Imbach und Mitarbeitern, 7 Bände, Hamburg 1993ff.; Ruedi Imbach, Dante, la philosophie et les laïcs, Paris 1996; Lorenzo Minio-Paluello, Luoghi cruciali in Dante. Ultimi saggi, Spoleto 1993; Zygmunt Baránski, Dante e i segni. Saggi per una storia intellettuale di Dante Alighieri, Neapel 2000; Giorgio Inglese, L’Intelletto e l’amore, Mailand 2000; Gennaro Sasso, Dante: L’imperatore e Aristotele, Rom 2002. Vgl. ED 1, S. 372–377; Cesare Vasoli, Bruno Nardi e il ›restauro‹ della filosofia di Dante, in: LF 1, S. 57–73.
868 Dazu Marta Cristiani, in: ED 2, S. 460–462; Diego Sbacchi, La presenza di Dionigi Areopagita nel ›Paradiso‹ di Dante, Florenz 2006.
869 Zur Bedeutung von usia, substantia bei Aristoteles: Kategorien 5, 2 a – 4 b, in: Aristoteles, Philosophische Schriften, Band 1, Hamburg 1995, S. 3–10; Aristoteles, Metaphysik 6–8, Philosophische Schriften, Band 5, S. 124–180. – Das Verhältnis der beiden Haupttexte zueinander und zu Metaphysik 12 ist vielfach erörtert worden. Vgl. Michael Frede – Günter Patzig, Aristoteles, Metaphysik Z. Text, Übersetzung und Kommentar, 2 Bände, München 1988; Christoph Rapp (Hg.), Aristoteles, Metaphysik. Die Substanzbücher, Berlin 1996; Michael V. Wedin, Aristotle’s Theory of Substance, Oxford 2000; Wolfgang Detel, Aristoteles, Metaphysik, Bücher 7 und 8, Frankfurt/M. 2009.
870 Thomas von Aquino, In Metaphysicam 5, 9 n. 893, ed. M.-R. Cathala, Turin 1935, S. 286: Nihil enim differt dicere, homo convalescens est, et homo convalescit, et sic de aliis. Dazu Kurt Flasch, Die Metaphysik des Einen bei Nikolaus von Kues, Leiden 1973, S. 40–45.
871 Vgl. dazu die in Anm. 25 zitierte Literatur. Dazu Dae-Ho Cho, Ousia und eidos in der Metaphysik und Biologie des Aristoteles, Stuttgart 2003.
872 Die Geschichte des Intellektbegriffs von Aristoteles über Averroes und Albert habe ich beschrieben in: Kurt Flasch, Meister Eckhart. Die Geburt der ›Deutschen Mystik‹ aus dem Geist der arabischen Philosophie, S. 46–122.
873 Dazu Aristoteles, Metaphysik 12, Philosophische Schriften 5, S. 247–266. Vgl. Michael Frede (Hg.), Aristotle’s Metaphysics Lamda. Symposion Aristotelicum, zuerst Oxford 1996, Reprint 2007.
874 Vgl. Fritz-Peter Hager, Artikel ›Natur (Antike)‹ im Historischen Wörterbuch der Philosophie, Band 6, Basel 1984, S. 185–197 und ED 4, S. 14–17.
875 Über die Rache (vendetta) Gottes vgl. Inf. 16, 16–18; Inf. 24, 119–120.
876 Belege: ED 2, S. 820–822.
877 Die wichtigsten Schriften radikaler Franziskaner:
Petrus Johannis Olivi, Lectura super Apocalipsim von 1295/97, ed. Warren Lewis, 2 Bände, Tübingen 1972. Seit 1999 erscheint in Grottaferrata die Collectio Oliviana, bisher 8 Bände. Petrus Johannis Olivi, Opera exegetica, ed. Alain Bourreau, CCSL 233, Turnhout 2010; Ubertino da Casale, Arbor vitae crucifixae Jesu, Venedig 1485, Nachdruck Turin 1961. Dazu Raoul Manselli, Dante e Roma, Florenz 1965, S. 115–135 und ED 5, S. 782–783; Ludwig Hödl, in: LTHK 31993, Sp. 1045–1047; Ulrich Horst, Evangelische Armut und päpstliches Lehramt, Stuttgart 1996; Roberto Lambertini, La povertà pensata: evoluzione storica della definizione minoritica de Bonaventura ad Ockham, Modena 2000.
878 Thomas von Aquino, Sth 1, 1, 9 arg. 1: Procedere autem per similitudines varias et repraesentationes est proprium poeticae, quae est infima inter omnes doctrinas.
879 Teilausgabe mit Übersetzung von Buch 1: Albertus Magnus, Buch über die Ursachen und den Hervorgang von allem aus der ersten Ursache, Philosophische Bibliothek 580, Hamburg 2006.
880 Außer den Kommentaren von Cesare Vasoli, Dante, Opere minori 1, 2, Neapel – Mailand 1988; und Ruedi Imbach mit Mitarbeitern, Hamburg 1996ff.; vgl. Bruno Nardi, Dal Convivio alla Commedia, Rom 1960; Maria Corti, La felicità mentale, Turin 1983; Peter Dronke, Dante’s Second Love. The Originality and the Contexts of the Convivio, Leeds 1997; Giorgio Inglese, L’intelletto a l’amore, Rom 2000, S. 57–78; Robert Hollander, Dante. A Life in Works, New Haven 2001, S. 45–90; Heinz Willi Wittschier, Dantes Convivio. Einführung und Handbuch, Frankfurt/M. 2009.
881 Unentbehrlich ist die vierbändige italienisch-deutsche Ausgabe mit reicher Kommentierung im Rahmen der Philosophischen Bibliothek, unter Leitung von Ruedi Imbach, Hamburg 1996ff. Weitere bibliographische Angaben unten S. 239, Anm. 51.
882 Bruno Sandkühler, Die frühen Dantekommentare und ihr Verhältnis zur mittelalterlichen Kommentartradition, München 1967.
883 Aegidius Romanus, De ecclesiastica potestate, ed. Richard Scholz, Weimar 1929.
884 Ergiebige Diskussionen über eine andere Hinsicht des Wandels, nämlich effacement of poetry per se in favor of philosophical truth bei Albert Russel Ascoli, Dante and the Making of a Modern Author, Cambridge 2008, S. 115 n. 76: It has been argued that book 4 represents a new phase of Dante’s thought … something radical has happened.
885 Joan M. Ferrante, The Political Vision of the Divine Comedy, Princeton 1984; John A. Scott, Dante’s Political Purgatorio, Philadelphia 1996.
886 Zur Theorie der Allegorie vgl. Conv. 2, 1, 4. Ich sehe keinen unauflösbaren Widerspruch zwischen der Theorie der Allegorie hier und im Brief an Cangrande. – Generell zur Allegorie: Jean Pépin, in: ED 1, S. 151–165; ders., Dante et la tradition de l’allégorie, Montreal 1970; Otfried Lieberknecht, Allegorese und Philologie, Stuttgart 1999.
887 Franceso Mazzoni, L’Epistola a Cangrande, in: Rendiconti della Accademia Nazionale dei Lincei. Classe di scienze morali, storiche e filologiche, ser. 8, 10 (1955), S. 157–198. Dazu: Bruno Nardi, Il punto sull’Epistola, Florenz 1960; ders., Saggi e note di critica dantesca, Mailand–Neapel 1966, S. 268–305; Robert Hollander, Dante’s Epistle to Cangrande, Ann Arbor 1993; Albert Russell Ascoli, Access to Authority: Dante in the Epistle to Cangrande, in: Zygmunt Baránski (Hg.), Seminario dantesco internazionale, Florenz 1997, S. 309–352.
888 Dante, Philosophische Werke, ed. Ruedi Imbach – Thomas Ricklin, Band 1, Hamburg 1993. Dort insbesondere §§ 23–25 S. 10; §§ 27–30 S. 12; §§ 31–34 S. 12–14; §§ 38–40 S. 16.
889 Dante, 13. Brief: § 24 S. 10: sensus literalis ist: status animarum post mortem.
§ 25 S. 10 und § 34 S. 14: allegorischer Sinn ist: homo prout merendo et demerendo per arbitrii libertatem iustitiae praemiando et puniendo obnoxius est.
890 § 40 S. 16: Ziel ist removere viventes in hac vita de statu miserie et perducere ad statum felicitatis … Ad opus inventum est totum et pars.
891 Vgl. Luca Azzetta, Le chiose alle ›Commedia‹ di Andrea Lancia, ›l’Epistola a Cangrande‹ e altre questioni dantesche, in: L’Alighieri 44, n.s. 21 (2003), S. 5–76; Robert Hollander, Due recenti contributi al dibattito sull’ autenticità dell’ Epistola a Cangrande, in: Letteratura italiana antica 10 (2009), S. 541–552.
892 Der Titel: ›Monarchia‹ ist jetzt zu zitieren ohne ›De‹, der Text nach der Ausgabe von Prue Shaw, Florenz 2009.
893 Dazu: Gustavo Vinay, Interpretazione della ›Monarchia‹ di Dante, Florenz 1962; Cesare Vasoli, Filosofia e politica in Dante fra Convivio e Monarchia, in: Letture Classensi 9–10 (1982), S. 11–37; Ruedi Imbach – Christoph Flüeler, Dante Alighieri, Monarchia, Studienausgabe, Stuttgart 1989; Francis Cheneval, Die Rezeption der Monarchia Dantes bis zur Editio Princeps im Jahre 1559: Metamorphosen eines philosophischen Werks, München 1995; Richard Kay, Dantes ›Monarchia‹, Toronto 1998; Robert Hollander, Dante. A Life in Works, New Haven 2001, S. 148–167; Ruedi Imbach, ›Mirabile incrementum‹. A proposito della nuova edizione della MONARCHIA di Prue Shaw, in: Studi Danteschi 75 (2010), S. 25–36.
894 Guido Vernani, De reprobatione Monarchiae, ed. Nevio Matteini, Padua 1958. Ich zitiere nach den drei Teilen dieser Schrift, dann nach Seite und Zeile bei Matteini, hier 1, S. 90, 27.
895 Gute Textform bei Giorgio Inglese, L’intelletto e l’amore, S. 53–55.
896 Die Ausgabe der Acerba (aetas) von Marco Albertazzi, Lavia 2002, macht das Studium Ceccos nicht leichter; sie hat noch nicht einmal eine Seitenzählung. Ich zitiere nach Buch, Kapitel und Zeile. Hier Buch 3, Kapitel 1, Verse 67–72.
897 Cecco d’Ascoli, Acerba, Buch 4, 9, 113–114.
898 Was die Frösche hier zu tun haben, erklärt Paola Vechi Galli, Le rane dei poeti: una nota per Cecco d’Ascoli, in: FeL, Band 2, Rom 2010, S. 51–62. Über Cecco informiert Alessandra Beccarisi, Cecco d’Ascoli filosofo, in: Antonio Rigon (Hg.), Cecco d’Ascoli: cultura, scienza e politica nell’ Italia del Trecento, Rom 2007, S. 135–151.
899 Cecco d’Ascoli, Acerba, Buch 5, 13, 126.
900 Die wichtigsten Texte Petrarcas über Dante: Canzoniere Nr. 70 und 287, besonders Vers 10; Trionfi 4, 20, 38; Familiares 21, 15 und Seniles 5, 2. Zur Interpretation: Zygmunt Baránski – Theodore J. Cachey jr., Petrarch and Dante. Anti-Dantism, Metaphysics, Tradition, Notre Dame, Indiana 2009.