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Als die beiden Cops in dem Haus verschwanden, setzte die Natter die Ledermaske auf und zog sich die Kapuze des Hoodie über den Kopf, um sein Gesicht zu verbergen. Er verließ den Kommandoraum und kletterte durch das vordere Fenster. Das gefrorene Gras knirschte unter seinen Schritten.
Er lief die kleine Steigung hinunter, rannte über den Hermon Drive. Der eisige Wind blies durch die Augenschlitze der Maske, der Akkuschrauber baumelte an seinem Gürtel. Über der Schulter trug er eine Jutetasche mit den Metallklammern, einer Schachtel mit dreißig langen Holzschrauben und vier Kanistern Steinman’s Holzlasur.
Den fünften Kanister trug er separat.
Als er nahe genug heran war, öffnete die Natter den Kanister und warf ihn mitsamt Deckel in die Büsche vor Sarah Roses Wohnhaus.
Die Haustür war nur angelehnt, erkannte er mit einem Blick.
Er schlug sich seitlich, in geduckter Haltung, zum Eingang, roch das eklig verbrannte Kaffeepulver. Und spähte ins Haus.
Sein Blick huschte über die dunkle Treppe, die nach unten führte. Irgendwo da unten waren die beiden Cops. Sie saßen in der Falle. Ahnten nichts von seiner Anwesenheit. Und von der Gefahr. Die Natter setzte den Plan in die Tat um.
Die Haustür war schwer, weil aus massiver Eiche. Er wusste das – immerhin hatte er die Tür selber eingebaut –, trotzdem schloss sie weich und geräuschlos, dank der gut geölten Aufhängung, die er in den Rahmen getrieben hatte. Er zog die Tür leise zu, steckte den Schlüssel ins Schloss und sperrte von außen ab.
Eine Woge der Erregung flutete seine Sinne.
Der kritische Teil war erledigt. Er stellte seine Tasche ab, nahm die Metallklammern heraus und begann, sie in den Rahmen zu hämmern. Sechs Klammern: jeweils zwei für die drei dicken Holzverstrebungen in der Tür. Als das leise Surren des Akkuschraubers die Luft erfüllte, grinste die Natter hinter der dünnen Ledermaske.
Es geschah.
Es geschah wirklich.
Die schöne Flucht war fast geschafft.