19
Kaum im Wagen zog Felicia den Mantel fester um ihren Körper und drehte die Heizung auf Hochtouren. Das Gebläse dröhnte so laut, dass Striker es kaum mitbekam, als sein Handy summte. Er riss es aus der Tasche und registrierte den Namen auf dem Display. Noodles. Alias Jim Banner von der Spurensicherung. Er presste das iPhone an sein Ohr.
»Hey, was hast du für uns gezaubert, Noodles?«
Der Angesprochene lachte. »Ein Glück für dich, dass ich kein Zauberer bin. Sonst hätte ich dich Arschgesicht wahrscheinlich schon vor Jahren auf einen fernen Planeten gezaubert. Aber Spaß beiseite: Ich hab Fingerabdrücke sichergestellt.«
»Wo?«, fragte Striker plötzlich elektrisiert.
»Am Kühlschrank. Auf der Tür und im Innenraum.«
»Und, irgendwelche Suchergebnisse?«
Noodles seufzte frustriert. »Nein, da war nichts zu machen. Sind leider bloß Fragmente.«
Striker sank fluchend in seinen Sitz. Er sah, dass Felicia ihn erwartungsvoll anstarrte, und schüttelte den Kopf. »Und wie gut ist das, was du hast?«
»Nicht besonders gut – aber trotzdem ganz brauchbar, um damit zu arbeiten. Wenn du mir den Fingerabdruck von einem Verdächtigen bringst, kann ich einen Abgleich mit dem Fragment machen. So was taugt zwar vor Gericht einen Scheißdreck, trotzdem könnte es euch wichtige Hinweise für eure Ermittlungen liefern.«
»Okay, halt uns auf dem Laufenden«, grummelte Striker leicht enttäuscht.
Noodles seufzte schwer. »Verdammter Scheißjob«, fluchte er und legte auf.
Fragmente, sann Striker. Verfluchte Hacke. Halb verwischte Fingerspuren halfen ihnen bei ihren Ermittlungen keinen Schritt weiter. Er steckte sein Handy weg und fädelte sich abermals in den Verkehr auf der West Avenue ein. In Richtung Point Grey.
Dort wohnten die Ostermanns.