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Sie schlenderten von der Camosun die Dunbar Street hoch, auf dem kurzen Stück kamen sie an einem Starbucks und einem Kino vorbei. Striker war froh über ein bisschen Ablenkung, er mochte nicht zu Hause herumsitzen.
Und mit Felicia machte alles gleich viel mehr Spaß.
Im Old English Pub aßen sie zu Mittag. Felicia bestellte Hähnchen und ein Glas Rotwein, Striker Würstchen im Schlafrock und dazu ein großes Glas Guinness. Das frisch gezapfte Bier war dunkel wie Melasse mit einer prickelnden Schaumkrone.
Striker nahm einen langen Schluck und fühlte sich gleich besser.
»Und?«, bohrte Felicia. »Kommst du gut voran mit deinen Berichten?«
Striker quittierte ihre Frage mit einem müden Lächeln. »Ich hoffe schwer, dass ich sie bis Weihnachten fertig habe.«
Sie lachte. Dann unterhielten sie sich angeregt über dieses und jenes: dass Gabriel sich aufgrund seines desolaten Geisteszustands möglicherweise nicht vor Gericht verantworten musste; dass von Dalia weiterhin jede Spur fehlte; dass Larisa sich gut erholte; und dass ihnen wegen Billy Mercurys Tod noch ein ziemlicher Affenzirkus bevorstand. Das Einzige, worüber sie nicht sprachen, war ihre Beziehung. Striker hatte auch nicht wirklich das Bedürfnis, dieses Thema anzuschneiden. Draußen schien die Sonne. Felicia war bei ihm. Und er trank ein großes Glas Guinness.
Was wollte er mehr?
Als könnte sie seine Gedanken erraten, fasste Felicia seine Hand. »Du hast einen verdammt guten Job gemacht, Jacob.«
»Wir haben das verdammt gut gemacht«, korrigierte er sie. »Wir machen diesen Job gemeinsam. Wir sind ein Team, Feleesh.«
»Ein geradezu perfektes Ermittlerteam«, strahlte sie und prostete ihm zu. »Aber das Beste war, als du Bernard zu Laroche geschickt hast.« Sie prustete los und hätte fast ihren Wein verschüttet. »Gott, das war der Brüller. Wie Kino ohne Geld.«
»Werd ich jetzt für den Oscar nominiert?«
»Zumindest für einen Golden Globe.«
»Ein Globe? Das ist ein bisschen wenig.«
»Okay, dann vielleicht für einen Emmy.«
Striker machte zum Schein ein beleidigtes Gesicht, und Felicia zeigte ihm den Vogel. »Ich hätte da eine Idee«, sagte sie. »Wenn wir uns beeilen, sind wir bei dir zu Hause, bevor Courtneys Therapiestunde zu Ende ist – dann bekommst du von mir, was du verdient hast.«
»Vielleicht nehm ich doch lieber den Emmy Award.«
Sie lachte, und Striker ließ die Rechnung kommen. Nachdem er bezahlt hatte, stand er vom Tisch auf. Und stoppte in der Bewegung. Felicias Blick war intensiv auf ihn geheftet.
»Und?«, fragte er.
»Was wird jetzt mit uns, Jacob?«
»Ich finde, du solltest unserer Liebe eine zweite Chance geben, Feleesh. Neues Spiel, neues Glück.«