Nachwort
Fast genau zwei Jahre ist es jetzt her, dass ich mit der Idee zu diesem Roman zum ersten Mal nach San Francisco geflogen bin. Seit damals, als ich auf der Suche nach Schauplätzen bergauf und bergab durch die Stadt gewandert und natürlich sehr viel Cable Car gefahren bin, hat sich dort einiges verändert.
Borders an der Powell Street hat vor einiger Zeit die Türen für immer geschlossen, aber für mich war es undenkbar, diesen Roman zu schreiben, ohne die Buchhandlung wenigstens zu erwähnen, in der ich viele gemütliche Stöber- und Schmökerstunden verbrachte. Auch den Fanshop der Giants gibt es dort nicht mehr; trotzdem findet er sich noch im Buch – denn was wäre San Francisco ohne die Giants? (Und für Football-Fans: ohne die 49ers.) Der Aufzug im Coit Tower ist inzwischen gründlich saniert worden und läuft jetzt geschmeidig und fast geräuschlos, und auch das Ziehharmonikagitter dort klemmt nicht mehr. Und Lilypad hat erst vor Kurzem einen schmucken neuen Anstrich in sattem Grün erhalten.
Das meiste in San Francisco ist jedoch noch genauso, wie ich es im Buch beschrieben habe. Zumindest war es das vor ein paar Wochen noch. In mancher Hinsicht ist die Stadt so wechselhaft wie ihr Wetter. Ein paar der Schauplätze habe ich allerdings für diese Geschichte bewusst verändert. Die Jefferson High gibt es zwar genauso, wie ich sie beschrieben habe, aber unter einem anderen Namen (und mit hoffentlich besserem Essen als im Buch geschildert). Für die Inneneinrichtung und das Sortiment des China Bazaar habe ich meine Eindrücke verschiedener Geschäfte in Chinatown gemixt und ein indisches Restaurant eigens für die Ratnalikars umgetauft. Das Haus in der Franklin Street ist in Wirklichkeit bewohnt und gut in Schuss – und obwohl ich oft davor gestanden habe und die mitgebrachten Fotos mir etwas anderes beweisen, war und ist es in meiner Vorstellung immer von diesem alten, hohen Eisenzaun umgeben …
Viele gute Geister haben über diesen Roman gewacht, während er teils in meinem Schreiberstübchen, teils in den USA entstand, und mir standen in den Kämpfen, die ich dabei mit dem einen oder anderen inneren Dämon ausfocht, einige wunderbare Menschen zur Seite.
Danke, Jörg, dass Du all die weiten und steilen Wege in San Francisco (Coit Tower. Lombard Street. California. So ziemlich jede Ecke in Nob Hill) mehr als einmal mit mir zurückgelegt hast und den nicht weniger weiten und steilen Weg dieses Buches mit mir gegangen bist. Carina, Dir tausend Dank für Deine unschätzbare Hilfe rings um die medizinischen Fakten und Zusammenhänge – und dass Du nach all den anderen Büchern auch diesen neuen Kontinent mit mir betreten hast! Dir, Anke, ein Dankeschön aus tiefstem Herzen dafür, dass Amber und Nathaniel, Matt, Holly, Abby und Shane bei Dir sein durften und Du sie auf ihrem Weg in die Welt begleitet hast. Danke, A. K., fürs Lesen und Mutmachen! Und E. L. danke ich für den besonderen Platz, den sie in meinem Leben hat. I would have been lost without all of you.
Laila, dank Dir ist der Anfang jetzt ein so viel besserer als zu Beginn – und Dir, Jana, ein Danke für Deine Begeisterung, als ich Dir zum ersten Mal von dieser Geschichte erzählte. Biggi Engler ist es zu verdanken, dass Ambers Geschichte auf einem stabilen und glaubwürdigen rechtlichen Fundament ruht. Ohne Mariam und Thomas M. Montasser und ihre Arbeit in der Agentur wäre ich aufgeschmissen, und zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres danke ich Thomas dafür, dass er so fest an eine Geschichte geglaubt hat, die ich in meinem Schreiberstübchen ersonnen habe. Ein großes Dankeschön geht an das gesamte Team von cbj, das dieses Buch daraus gemacht hat, vor allem an Susanne Krebs, die dieses Herzensprojekt von mir auf Anhieb mochte – und ganz besonders an meine Lektorin Katrin Künzel, die das Beste aus dem Manuskript und mir herausgeholt hat.
Last but not least ein Danke an die Menschen von San Francisco, die diese Stadt zu etwas Besonderem machen, so bunt, so lebendig; eine Stadt, die sich ständig verändert und sich trotzdem treu bleibt und nach der ich manchmal fast so etwas wie Heimweh habe.
I definitely left my heart in San Francisco.
Nicole C. Vosseler
Konstanz, im September 2012