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Blind und taub stolperte ich durch die Straßen und Gebäude derStadt; ich merkte es kaum, wenn ein Auto oder ein Bus durch mich hindurchraste oder Menschen durch mich hindurchgingen. Immer wieder blieb ich stehen und schrie, schrie meinen Zorn heraus, den Hass auf mich selbst und die glühende Scham, die mich innerlich verbrannte.

Mehr noch, als selbst die Wahrheit über den Menschen zu kennen, der ich einmal gewesen war, schmerzte das Wissen, dass Amber mich so gesehen hatte. Amber. Mein Funny Girl.

Als es in meinen Gliedmaßen zu kribbeln und zu prickeln begann, als der Schmerz, dieser verhasste, feurige Schmerz, in mir aufflammte, wehrte ich mich nicht dagegen. Ich hatte es verdient. Aufstöhnend ließ ich mich zu Boden fallen und wälzte mich in diesem lodernden Brand, der in mir tobte, ohne mich zu verzehren. Ich hatte einen Menschen zu Tode geprügelt.

Wie hatte ich so etwas Entsetzliches tun können? Was um alles in der Welt hatte mich dazu getrieben?

Es tut mir leid. Es tut mir leid, was ich getan habe. Hörst du, Amber – es tut mir leid! Allmächtiger im Himmel, erbarm dich meiner und vergib mir meine Schuld. Ich bereue zutiefst. Ich bereue. Ich bereue …

Das Feuer ließ nach, erlosch nach und nach, und Erleichterung durchströmte mich. Ich spürte noch ein letztes Glühen, ein Echo des Schmerzes, und vorsichtig hob ich den Kopf. Menschen trampelten achtlos durch mich hindurch und mit einem gequälten Laut ließ ich den Kopf wieder sinken. Überwältigt von Verzweiflung weinte ich, ein trockenes, tränenloses Weinen.

Ich war noch immer ein Geist. Eine verlorene Seele ohne Aussicht auf Gnade.

Ohne Hoffnung auf Erlösung.