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Sie nicht mehr zu sehen, war wie ein Loch, das in meiner Brust aufgerissen war, ungefähr dort, wo früher einmal mein Herz geschlagen hatte. Eine pochende Öffnung, die sich zusammenzog und wieder ausdehnte. Wie eine Pumpe unter Dampf, die etwas anzusaugen versucht, aber nichts zu fassen bekommt und irgendwann heiß läuft.
Rastlos wanderte ich durch das Haus, das mir jetzt viel zu groß und gleichzeitig viel zu eng vorkam. Ihre Sachen, die ich mit meinem Zorn durch die Gegend geschleudert hatte, hatte ich wieder eingesammelt und ordentlich hingelegt. Als ob ich Narr wahrhaftig daran glaubte, sie würde je zurückkommen, um sie abzuholen. Manchmal presste ich ihre Decke an mich, drückte mein Gesicht hinein und stellte mir vor, es wäre sie selbst. Ihre Haut, ihr Haar, ihr Körper, der so voller Leben steckte, der atmete und in dem ein Herz schlug.
In diesen Momenten war es, dass ich ab und zu etwas von ihr wahrnahm. Nicht immer und nur schwach, wie ein gespannter Draht tief in mir, der angetippt wurde und dann zart vibrierte. Mal langsamer, meistens jedoch schnell und zitternd. Als wäre sie in diesem Moment nicht allzu weit von mir entfernt und ich könnte das Echo ihres Seins spüren.
Wie es ihr wohl ging? Was machte sie gerade? Dachte sie noch an mich?
Oft stand ich dann auf und legte die Stirn gegen die Wand. Es wäre so einfach, nicht beschwerlicher als ein Einatmen früher, und ich würde durch Holz und Stein gleiten. Hinaus ins Freie, wo ich wie ein Tier ihre Witterung aufnehmen und mich ihr nähern könnte. Mehr von ihr spüren, sie vielleicht sehen könnte. Doch jedes Mal verließ mich gleich wieder der Mut. Weil ich mich an eine Zeit erinnerte, in der ich so voller Zorn gewesen war, dass ich brüllend draußen herumwirbelte, um mich schlug und Dinge herumschleuderte und dann lauthals über die Angst der anderen lachte. Denn warum sollten sie Frieden haben, wenn ich keinen finden konnte?
Es war gut gewesen, dass der Zorn irgendwann nachließ und einer Taubheit Platz machte. Mit einer grauen Mehligkeit von Zeit, in der Hell und Dunkel, Tag und Nacht nicht mehr waren als ein Wimpernschlag. Sie hatte das geändert und meine Tage zerschnitten in die kurzen, lichten und leichten Spannen mit ihr und die langen, dunklen, schweren ohne sie. Und nun war alles wie vorher, ein zäher, finsterer Brei.
Ich wünschte, ich könnte mich daran erinnern, was ich verbrochen hatte, als ich noch am Leben war. Dann könnte ich bereuen und Buße tun und endlich hinübergehen auf die andere Seite. Was immer mich dort erwarten mochte, konnte nicht schlimmer sein als das jetzt hier. Ohne sie.
Ich vermisste sie unendlich. Amber. Mein Funny Girl.