Kontakt
Kontakt bezeichnet die Verbindung zwischen zwei oder mehreren Personen. Zwischenmenschlicher Kontakt entsteht in der Gleichzeitigkeit von Berührung und Abgrenzung. Fehlt die Abgrenzung, entsteht Verschmelzung und Konfluenz. Fehlt die Berührung, entsteht eine «Mauer». Insofern bezeichnet «Kontakt» und «In Kontakt sein» einen für die Kommunikation erstrebenswerten Zustand. Voraussetzung dafür ist auch ein guter Kontakt zu sich selbst (→ Inneres Team). Die Kontaktfähigkeit eines Menschen hängt davon ab, ob ihm dieser doppelte «Draht» gelingt: zu sich selbst und zum Gegenüber. Davon zeugt auch die Redewendung «Zu dem kriege ich keinen Draht!». Die virtuose Handhabung der vier Seiten des Kontaktes (→ Kommunikationsquadrat) trägt zur Kontaktfähigkeit ebenso bei wie die eigene Präsenz, das «Ganz da»-Sein im Hier und Jetzt. Zu einem Menschen, der innerlich woanders ist, gelingt kein wirklicher Kontakt.
Die Kontakt-Aufnahme kann sowohl verbal durch eine → Äußerung erfolgen als auch nonverbal zum Beispiel durch Augenkontakt, Berührung, Mimik oder Gestik. Welches Ausmaß an Kontakt und welche Kontaktintensität als stimmig empfunden wird (→ Stimmigkeit), kann je nach Person erheblich voneinander abweichen (→ Riemann-Thomann-Kreuz). Als Störung im Kontakt bezeichnet man Irritationen und Missverständnisse, die in der Kommunikation entstehen und Verunsicherung oder Ärger auslösen können. Zur Analyse und Klärung dieser Irritationen kann das → Kommunikationsquadrat dienen. Eine Kontaktstörung hingegen bedeutet eine pathologische (d.h. krankhafte oder neurotische) Eigenschaft, die eine normale Kommunikation und das In-Kontakt-Treten behindert (z.B. Autismus oder narzisstische Persönlichkeitsstörung).