Moderation

Moderation ist die methodische Leitung eines Zusammentreffens von Personen, die gemeinsam ein bestimmtes Thema verfolgen. Beispiel: Bei einem Diskussionsabend zum Thema «Tempo 30 in unserem Stadtteil?» sorgt ein Moderator dafür, dass die Vertreter der verschiedenen Interessengruppen (z.B. Verkehrsplaner, Politiker, Anwohner) in einer Reihenfolge zu Wort kommen, die der Situationslogik entspricht, dass die Rednerliste eingehalten wird, dass die Bezüge der Beiträge zueinander und zum Thema deutlich werden, und dass wichtige Ergebnisse für alle sichtbar festgehalten werden.

Mit der  Rolle des Moderators sind somit konkrete Aufgaben und Verantwortlichkeiten verbunden. Diese können von Situation zu Situation variieren, je nachdem, ob es sich um eine Arbeitssitzung unter Kollegen, eine Stadtteilversammlung, eine Fachtagung oder eine interdisziplinäre Projektgruppe handelt.

Die Hauptaufgabe in der Moderation ist die Strukturierung und Steuerung des Prozesses ( Prozessorientierung). Wenn wie im obigen Beispiel viele Menschen aufeinandertreffen, die gehört werden wollen, kann schnell eine chaotische und emotional aufgeladene Situation entstehen, in der eine konstruktive Auseinandersetzung unmöglich wird. Wer hätte dies nicht schon erlebt! Ein guter Moderator kann hier ein wahrer Segen sein. Je gefühlsgeladener ein Thema ist und je unterschiedlicher die Interessen sind, desto bedeutsamer ist seine Rolle. Damit nicht alle durcheinanderreden, auch die leiseren Stimmen Gehör finden und es in der Auseinandersetzung nicht drunter und drüber geht, sondern alles zielorientiert verläuft, braucht es jemanden, der die Zügel in der Hand hält und diese je nach Situation lockerlässt (damit eine Diskussion in Gang kommen kann) bzw. anzieht (z.B. wenn jemand dauerredet oder vom Thema abweicht).

Um einen Prozess so steuern zu können, dass es dem Ziel des Zusammentreffens dient, braucht der Moderator verschiedene Kompetenzen:

  • Strukturierungskompetenz: Was steht auf der Tagesordnung? Wer ist anwesend und mit welchen Zielen? Wer kommt wann zu Wort? Wie lange dürfen die Redebeiträge dauern? Wann und wie lange soll diskutiert werden? Wann sollen Beschlüsse gefasst werden?

  • Medien- und Methodenkompetenz: visuelle Strukturierung des Prozesses durch den Einsatz von Medien wie Pinnwand und Kärtchen, Flipchart, Overhead etc.

  • Gesprächsführungskompetenz ( Gesprächsführung): die Fähigkeit,  Aktiv zuzuhören, zusammenzufassen und Stellung zu beziehen.

  • Gruppendynamische Kompetenz ( Gruppendynamik): Wann braucht der Prozess mehr Struktur, wann weniger? Laufen die Beteiligten Gefahr, sich aus Harmoniewünschen zu schnell auf eine Position zu einigen? Droht eine  Polarisierung der Standpunkte?

  • Störungskompetenz: Benennen der «Wahrheit der Situation» ( Situationsmodell), das Zepter in der Hand behalten, auch wenn es zwischen den Beteiligten emotional hoch hergeht, Umgang mit  Konflikten und persönlichen Angriffen etc.

Neben diesen Kompetenzen braucht ein Moderator ein Bewusstsein für die eigene  Rolle. Um die Gruppe in ihrem Arbeitsprozess optimal unterstützen zu können, sollte er sich über folgende Fragen im Klaren sein: Mit welchem (heimlichen) Auftrag sitze ich hier? Bin ich inhaltlich neutral oder habe ich eigene Aktien in diesem Zusammentreffen (z.B. weil ich mit einer Position sympathisiere)? Komme ich von außen dazu oder bin ich Teil des Systems und selbst betroffen?

Um ein situationslogisch geeignetes Moderationskonzept zu entwerfen, ist es hilfreich, sich im Vorhinein die Besonderheiten der Situation mit Hilfe des  Situationsmodells zu erschließen.

Miteinander reden von A bis Z
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