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»Wie finden wir ihn?«, fragte Jonathan.
»Nimm dir meinen Laptop vom Rücksitz«, sagte Emma.
Jonathan fand den Computer und schaltete ihn an. »Dasselbe Passwort?«
»Ganz genau. Weißt du, dass du allen einen Höllenschrecken eingejagt hast, als du das Interlink-Kodewort geknackt hast? Nur wegen dir werden sie das gesamte System überarbeiten müssen.«
»Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll.«
Sie fuhren am Zürichsee entlang. Es war inzwischen sechs Uhr nachmittags. Auf dem Berghang funkelten die Lichter wie in einem Märchenfilm. Auf der Fahrt zurück ins Tal hatte Emma schließlich ihre Zurückhaltung aufgegeben und zu reden begonnen. Auch wenn sie ihm nicht alles aus ihrer Vergangenheit sagen wollte, hatte sie jedoch bereitwillig darüber gesprochen, wie sie ihn gefunden hatte und wie John Austens Plan, ein Flugzeug abzuschießen, genau vonstatten gehen sollte. Es war ein Anfang, um den Bruch zwischen ihnen irgendwann zu kitten.
Emma erklärte ihm Schritt für Schritt, wie das Programm aufzurufen war. Auf dem Bildschirm des Laptops erschien eine detaillierte Karte der Schweiz. Sie wies ihn an, die Buchstaben »VD« einzugeben.
Ein blinkender roter Punkt erschien am Stadtrand von Zürich. Der automatische Zoom vergrößerte den Kartenausschnitt so lange, bis Straßennamen zu erkennen waren.
»Was genau sehen wir hier eigentlich?«, fragte er.
»LoJack auf Steroiden«, erwiderte Emma. »Ich habe vor drei Tagen einen Peilsender an von Daenikens Wagen angebracht. Das Signal wird von seinem Fahrzeug an einen Satelliten und von dort aus direkt zu uns geleitet.«
»Du hast keine Zeit verschwendet.«
Emma lächelte düster. »Wo ist er gerade?«
»Ganz in unserer Nähe.«
»Glattbrugg?«
Jonathan sah sich die Karte genauer an. »Wie hast du das herausgefunden?«
»Scheiße.« Emma trat das Gaspedal durch.