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Der El-Al-Flug 8851, eine Direktverbindung von Tel Aviv nach Zürich, hob pünktlich um zwölf nach vier am Ben-Gurion-Flughafen ab.
Kapitän Eli Zuckermann, ein Veteran der Fluggesellschaft mit sechsundzwanzigjähriger Erfahrung und ehemaliger Kampfpilot mit zusätzlichen siebentausend Stunden Flugpraxis beim Militär, teilte den Passagieren über Funk mit, dass die Flugzeit an Bord des Airbus A380 voraussichtlich drei Stunden und fünfundfünfzig Minuten betragen würde. Die Wetterbedingungen für ihren Flug waren gut. Turbulenzen waren kaum zu erwarten. Die Maschine würde Zypern, Athen, Mazedonien und Wien überfliegen und voraussichtlich um acht Uhr sieben zentraleuropäischer Zeit in Zürich landen. Zuckermann, der in seiner Freizeit ein passionierter Historiker war, hätte noch hinzufügen können, dass all diese großartigen Orte Schauplätze von Schlachten so berühmter Männer wie Alexander, Caesar, Tamerlane und Napoleon gewesen waren. Schlachten, die die Entwicklung der Zivilisation über die nachfolgenden Jahrhunderte hinweg entscheidend geprägt hatten.
An diesem Nachmittag war das Flugzeug voll besetzt. Fünfhundertvierunddreißig Namen standen auf der Passagierliste. Unter ihnen befanden sich Dahlia Borer aus Jerusalem, die Leiterin des Israelischen Roten Kreuzes; Abner Parker aus Boca Raton, Florida, ein amerikanischer Pensionär, der in Vietnam aufgrund des versehentlichen Beschusses durch die eigenen Truppen beide Beine verloren hatte; Zane Cassidy aus Edmond, Oklahoma, Pastor der Messiah Bible Church und Leiter einer Gruppenreise von siebenundsiebzig evangelikalen Christen; Meyer Cohen, Vorsitzender der National Religious Party auf dem Weg nach Washington D. C., um im amerikanischen Kongress für eine Ausdehnung der Besiedlung in Gebieten der Westbank zu werben, und Yasser Mohammed, arabisch-israelisches Mitglied der Knesset, ebenfalls auf dem Weg nach Washington D. C., um den Kongress darauf einzuschwören, sämtliche Bestrebungen, die Westbank neu zu besiedeln, entschieden zu unterbinden.
Cohen und Mohammed saßen nebeneinander. Nach einer kurzen Unterhaltung und einem Austausch ihrer politischen Positionen holte einer der beiden ein Schachspiel aus seinem Handgepäck. Die beiden Männer verbrachten den Rest des Fluges in freundschaftlichem Schweigen über ihre Springer und Bauern versunken.
Zweihundertsiebzig Männer, zweihundert Frauen und vierundsechzig Kinder. Dazu eine achtzehnköpfige Crew.
Nachdem die Maschine ihre Reisehöhe von zwölftausend Metern erreicht hatte, wandte sich Zuckermann per Funk ein weiteres Mal an seine Passagiere und teilte ihnen mit, dass die Anschnallpflicht nun aufgehoben sei und dass sie sich in dem zweistöckigen Flugzeug, dem neuesten Modell der El-Al-Flotte, frei bewegen könnten. Auch ließ er sie wissen, dass die Maschine ordentlich Rückenwind hatte und dies ihre Flugzeit voraussichtlich verkürzen würde. Die neue Ankunftszeit lag inzwischen bei sieben Uhr fünfzig - fünfzehn Minuten vor der regulären Landezeit.
Zuckermann wünschte allen Fluggästen eine angenehme Reise und schloss die Durchsage mit den Worten, dass er sich kurz vor der Landung noch einmal bei ihnen melden würde.