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Inzwischen sammelten sich bei seiner Sekretärin schriftliche Erklärungen von Schwestern der Privatstation, die bezeugten, den Schmuck der Gräfin am Tage ihres Ablebens bei ihr gesehen zu haben. Es lag eine Anfrage vom Kultusminister Schmidt vor wegen der Untersuchung seiner einundzwanzigjährigen übergewichtigen Tochter und ein Anruf von Professor Thimm, er würde Bertram gleich nach der Vorlesung in der Villa erwarten. Die Villa nannte man die Prosektur, wo die Leichenschau der verstorbenen Patienten stattfand. Als er einen Schluck Kaffee im Stehen trank, dachte Bertram: Stephan hat Elisabeth seziert. Er ließ einem seiner Oberärzte ausrichten, er möge die Visite auf der Privatstation übernehmen, wusch sich die Hände und begab sich in die Villa.