Valentin Argirov
Der Chefarzt
Inhaltsangabe
Das Wort ›Krankenhaus‹ ist ein Reizwort. Jeder Mensch verbindet damit unwillkürlich Vorstellungen von schlechter Gesundheit, Schmerzen und vielleicht sogar vom Tod. Man hat Angst, aber man hofft zugleich. Denn Krankenhaus bedeutet auch Rettung.
Die Welt der Spitäler und Kliniken ist eine faszinierende und zwiespältige Welt. Das weiß keiner besser als Valentin Argirov. 1932 in Sofia geboren, studierte Musik und Medizin, kam über Frankreich nach Deutschland, wo er 1969 Oberarzt in einem Münchner Krankenhaus wurde.
Sein Roman ›Der Ordinarius‹ machte ihn mit einem Schlag bekannt und brachte ihn in die literarischen Schlagzeilen. Aus mehreren Gründen. Einmal, weil sich da ein ungewöhnliches schriftstellerisches Talent offenbarte. Dann, weil es um ein Thema geht, das einerseits heftig dem Streit der Meinungen ausgesetzt und andererseits von breitem allgemeinen Interesse ist.
Im Zentrum der Handlung des Romanes steht als beherrschende Figur der Ordinarius, Chefarzt Professor Dr. Bertram, der durch Glück und Können schon jung zum ›Gott in Weiß‹ geworden ist.
Argirov zeigt uns diesen Menschen nun von allen Seiten, mit seinen Stärken und Schwächen. Als Mann, der in der Ehe nicht das erwartete Glück findet, als Vorgesetzter in einem hierarchischen Machtsystem, das dem Menschen, sei es als Arzt oder als Patient, allzuleicht das Gefühl des Scheiterns vermittelt.
Der Ordinarius. Zu Unrecht als eitel und machthungrig verschrieen? Zu Recht verherrlicht?
Ein Roman, der ein Stück Realität ist und darum fesselt.