Die Trilogie
Bohr muss seinen Zeitgenossen mit seinen Erklärungen wie ein Zauberer erschienen sein, der etwas Unmögliches wirklich werden lässt und der Sprünge zu Hilfe nimmt, die zwar alles erklären, aber als ein für die Physik fremdes Element rätselhaft und geheimnisvoll bleiben. Sein rational-romantisches Modell des Atoms und seine Deutung der Lichtaussendung wurden trotz ihrer philosophischen Problematik von den Physikern nach anfänglicher Skepsis mit zunehmender Begeisterung aufgenommen: Die Form, die Bohr mit seinen Ideen der atomaren Natur gegeben hatte, konnte mit atemberaubender Präzision die Formel erklären, die Balmer für die Linien ersonnen hatte, die das von Wasserstoffatomen ausgesendete Licht und ihre Energie erfassen. Für die Vertreter der exakten Wissenschaft zählte dabei vor allem, dass Bohr in der Lage war, eine in der Balmer-Serie auftretende konstante Größe auf elementare physikalische Messwerte zurückzuführen – Albert Einstein bezeichnete dies als eine der größten Entdeckungen seiner Wissenschaft, wie dem überglücklichen Bohr berichtet wurde. Neben all dem Unbehagen, das in den Experten erwachte, wenn sie Bohr bei der Arbeit zusahen, machte sich so auch die Überzeugung breit, dass in Bohrs Paradoxien-Besessenheit eine Methode erkennbar ist, mit deren Hilfe die Physik vorangetrieben werden kann, wenn sie zu den Atomen gelangen und über sie Auskunft geben will.