ACHTUNDVIERZIG
Teddy saß voller Selbstzweifel im Museums-Café und dachte über die Folgen der Explosion nach. Andrews hatte jetzt einen vollständigen Fall. Er hatte den physikalischen Beweis, der Holmes mit zwei Morden in Verbindung brachte. Es gab eine Zeugin, die Holmes vom Haus der Lewis wegrennen sah. Ein Gemälde von Darlene Lewis als Akt. Und jetzt hatte er ein Geständnis. Alan Andrews war ein Schleimer, aber er hatte alles, was er brauchte, um Holmes für den Rest seines Lebens wegzusperren.
Barnetts Betrug war eine andere Geschichte. Teddy konnte immer noch nicht glauben, was Barnett getan hatte. Er dachte, er würde diesen Mann kennen. Er dachte, er hätte Menschen immer schon gut einschätzen können. Dennoch war es da, in Holmes’ Aussage. Teddy wandte den Blick von der Akte ab, die Andrews ihm gegeben hatte und fragte sich, welche Art von Mensch den eigenen Schwager verkaufen würde. Ein Mitglied seiner Familie, das ihn brauchte.
Er fühlte sich krank.
Powell betrat das Café und starrte von der Tür zu ihm herüber. Nach einer Weile ging sie zur Theke, bestellte eine Tasse koffeinfreien Kaffee und nahm an der anderen Seite des Tisches Platz.
»Alles okay mit dir?«, fragte sie.
Teddy nickte, obwohl es nicht so war. Er war nicht sicher, wer schlimmer war, Andrews oder Barnett.
»Ich wusste davon nichts, Teddy. Nicht bis heute Morgen. Alan wollte es als Überraschung behalten.«
Er sah sie an, glaubte ihr.
Dennoch, die Folgen des Deals zwischen Andrews und Barnett taten ihm in der Seele weh. Das Geständnis bedeutete, dass das FBI draußen sein würde, bevor es überhaupt drinnen war. Er konnte sehen, wie Rosemary Gibb für den Maler mit den schlechten Zähnen, der gerne Milchkaffee bestellte, Modell stand. Das Mädchen, das versuchte durchzuhalten, obwohl niemand nach ihr suchte. Die Zeit lief ab und Rosemary schaffte es nicht. Der Killer, wie er nach Belieben mit ihr umging, sie mit einem Messer traktierte, ihren leblosen Körper ins Wasser tauchte, wenn er mit ihr fertig war.
»Was ist mit dem Manager des Kaffeehauses?«, sagte er. »Er hat nicht Holmes beschrieben.«
»Nein, das hat er nicht«, sagte sie. »Aber Holmes war im Gefängnis, als Rosemary als vermisst gemeldet wurde.«
»Hast du das Andrews gegenüber erwähnt?«
Sie nickte. »Er glaubt nicht, dass es einen Zusammenhang gibt. Jeden Tag werden Leute vermisst. Außerdem ändert das Geständnis alles.«
Teddy senkte die Augen.
»Ich weiß, es ist schwer«, sagte sie. »Du hast dein Bestes versucht. Ich muss wieder ins Büro. Aber denk darüber nach, Teddy. Der Beweis ist überwältigend. Lies die Aussage deines Klienten. Ich ruf dich am Nachmittag an. Vielleicht können wir uns irgendwo treffen und reden.«
Sie hatte den Kaffee nicht angerührt. Sie wollte gerade aufstehen, setzte sich dann aber wieder. »Ich habe ein bisschen auf eigene Faust nachgeforscht«, sagte sie. »An dem Abend, als Barnett überfahren wurde, war Andrews bei einer Benefizveranstaltung.«
Teddy schnappte nach Luft. »Was ist mit Michael Jackson?«
»Er war mit ihm dort«, sagte sie. »Er mag Gratis-Essen.«