Kapitel 1
Es schien, als würde die Sonne mit Beth Clement um die Wette strahlen und dies, obwohl England nicht unbedingt den Ruf der sonnigsten Insel im Atlantik genoss.
Fünf Jahre lang hatte Beth an ihrem Abschluss an der Architectural Association Admissions gearbeitet. Das Lernen, Rechnen, Grübeln und am Ende sogar das Zeichnen hatten sie bis an den Rand der Erschöpfung getrieben. Doch jetzt, da sie den Lohn ihrer harten Arbeit in Form des leuchtend weissen Diploms in die Höhe hielt, wusste sie, dass sich die Schufterei nun endlich auszahlen würde.
Berauscht von der Woge des Glücksgefühls, das der Applaus des Publikums mit sich brachte, verliess sie die Bühne. Auf direktem Weg stürzte sie sich in Jakes Arme, der beinahe platzend vor Stolz am Rand der Sitzreihen auf sie wartete. „Oh mein Mädchen, endlich ist es vorbei und ich bin ja so stolz auf dich!“
Beth konnte nicht mehr an sich halten und liess dieser einen Träne für ihren Vater freien Lauf. „Papa, ohne dich hätte ich dieses Studium wohl nie so gut abgeschlossen.“ Sie löste sich ein wenig aus der Umarmung, um ihm direkt in die Augen blicken zu können. „Danke.“
Beths Mutter, die die ganze Szene mit seligem Lächeln beobachtete, beschloss, dass dies genug der Worte war und zwang ihre Lieblinge sich voneinander zu lösen, indem sie sich entschlossen zwischen sie drückte. Übertrieben seufzend liess Beth sich dann von ihrer Mutter in eine Umarmung ziehen.
Als Jake diese ungetrübte Zuneigung sah, meldete sich unerwartet heftig sein Gewissen. Auch nach sechsundzwanzig Jahren vermochte er nicht den kleinen, aber heftigen Stich in der Magengegend vollständig zu verbannen. Dies geschah vor allem, wenn er so unachtsam war und seine Gedanken schweifen liess. Aber auch, wenn ihm vor Augen geführt wurde, dass ihm Momente des Glücks mit seiner Familie geschenkt wurden, die anderen für immer verwehrt blieben. Dies war so ein Moment und er hatte Schuld, dass einige Menschen so etwas nie erleben würden.
Wie immer, wenn ihn diese düsteren Gedanken plagten, begann er, sich in die Betrachtung von Ehefrau und Tochter zu vertiefen. Er prägte sich wieder und wieder jedes Detail ein, als befürchtete er, ihr Bild eines Tages nur noch aus seinem Gedächtnis abrufen zu können. Die kastanienbraunen Haare, die in leichten Wellen Beths Kinn umspielten, ihre grossen hellblauen Augen, die schlanke Silhoutte ihres Körpers, das freche Lächeln. Sie war das absolute Gegenteil ihrer Mutter. Susannas blassblaue Augen leuchteten mit ihren goldenen Haaren um die Wette. Sie hatte eher ein schmales, klassisch geschnittenes Gesicht mit hohen Wangenknochen und schmalen Lippen. Im Gegenzug dazu hatte Beth ein etwas runderes, mit vollen Lippen verziertes Gesicht. Wenn man die beiden als Mutter und Tochter identifizieren wollte, musste man sich die Nase ansehen. Diese verlief bei beiden wie ein feiner Strich schmal und gerade von den Augen zum Mund. Er war bereits in eine völlig andere Welt abgetaucht, als er auf einmal aus seinen Gedanken gerissen wurde, weil Susanna mit einem allessagenden Grinsen auf ihn zukam. „Du hast uns wohl wieder mit den Augen eines Architekten oder eher mit denen eines Bildhauers betrachtet?“
„Oh, nein, das…“ Er stockte, denn er spürte, wie die leichte Röte, die seine Wangen schlagartig überzog, ihn bereits entlarvt hatte.
„Du wirst wohl immer alles, was du siehst, in Zahlen, Linien und Formen umwandeln. Dein Auge müsste eigentlich alles mit einem Raster überzogen sehen. Das stelle ich mir ziemlich anstrengend vor!“ Sie lachte, beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm einen sanften Kuss. Dann trat sie hinter ihn, löste die Bremse seines Rollstuhls und schob ihn in Richtung des Autos.
Am Sonntag, einen Tag nach der rauschenden Abschlussfeier der Uni, wurde Beth unsanft von ihrer Katze aus den Träumen gerissen. Warum dieses Katzenvieh auch immer willkürlich in jeden Zeh beissen musste, der ihr unter ihr hübsches getigertes Schnäuzchen kam, war Beth heute noch ein Rätsel. Verärgert rollte sie sich noch einige Male hin und her, bevor sie die Bettdecke zurückschlug und sich aus dem Bett wälzte. Die Decke landete auf der Katze, die sich umgehend mit einem lauten Maunzen beschwerte. „Sei nicht so zimperlich, Gertraud de Clement, eine Decke hat noch niemandem geschadet und schliesslich bist du diejenige, die mich geweckt hat! Strafe muss sein!“ Streng schaute Beth auf Gertraud hinunter, die sich bereits wieder aus der Gefangenschaft der Bettdecke befreit hatte und erntete ein beleidigtes Maunzen. Von den Zicken ihrer Katze ungerührt ging Beth ins Bad und begutachtete ihr Spiegelbild. Sie befand es dafür, dass Sonntag war, für ganz in Ordnung und machte sich auf den Weg, die Quelle der leckeren Gerüche, die ihr in die Nase stiegen, zu eruieren. Ein leichtes Hungergefühl und ein extremes Bedürfnis nach frischem Kaffee führten sie auf direktem Weg in die Küche. Dort fand sie ihre Eltern bereits am Tisch sitzend vor. Verschlafen wünschte Beth den Anwesenden einen guten Morgen, schlurfte dann zur Theke, goss sich die wohlriechende schwarze Brühe in eine grosse Tasse, um damit auch den letzte Nebel aus ihrem Gehirn zu vertreiben. Erst jetzt begann Beth zu begreifen, dass nicht nur zwei Menschen ihren Morgengruss erwidert hatten. Langsam hob sie ihren Kopf von der Tasse weg und schaute genau zum Tisch. Zuerst verwundert, dann jubelnd stürzte Beth auf die dritte Person zu. „Oh mein liebes Tantchen, was machst du denn hier! Das nenn ich doch eine wundervolle Überraschung! Schade nur, dass du gestern nicht dabei sein konntest, es war einfach unglaublich!“
Dina, die unter Beths stürmischer Umarmung bereits unter leichter Atemnot zu leiden begann, versuchte sich sanft aus den Fängen ihrer Nichte zu befreien. „Hallo Liebes! Schön dich zu sehen und toll siehst du aus! Ich habe schon gehört, dass es gestern ganz toll war, aber es ging leider nicht anders. Diese Kanadier hatten kaum zu erfüllende Ansprüche, also dauerte das Shooting ewig und als dann doch endlich alles im Kasten war, bekam ich keinen Flug mehr, der rechtzeitig zu deiner Feier gelandet wäre. Verzeihst du mir?“
Beth tat, als müsste sie angestrengt darüber nachdenken. „Es sei dir verziehen. Aber du weißt, ich will die Fotos als Erste sehen.“
„Natürlich, wie immer.“
Indes hatte sich der neben dem Kaffeeduft in der Luft hängende leckere Geruch zu einem unangenehmen beissenden Gestank verwandelt, weshalb Beth sich erlaubte das Thema zu wechseln. „Ich glaube, da brennt etwas an…“
„Ach herrje!“ Susanna sprang auf und eilte zum Ofen. „Meine schönen Muffins!“ Verzweifelt schnappte sie sich einen Topflappen und riss die Ofentür auf. Schwarzer Rauch quoll ihr entgegen und brachte sie zum Husten, bevor sie an das Gebäck herankam. Susanna zog das Blech ein wenig heraus und begutachtete das Ergebnis. „Naja, die kann man auch so noch essen.“
Bei dieser Bemerkung verstummte jedes Gespräch. Susanna konnte ja kochen und auch backen, aber sobald etwas nur leicht anbrannte, wurden ihre Kunstwerke zu Stein. Welche Zutaten sie nutzte, um diese seltsame Wirkung auf die Lebensmittel auszuüben, war allerdings seit jeher ein Geheimnis.
„Liebling, vielleicht wirfst du deine Muffins am besten einfach weg und wir machen stattdessen Pfannkuchen, was hältst du davon?“ Versuchte Jake die Situation vorsichtig zu retten. Denn nicht nur Susannas Lebensmittel konnten zu Stein werden. Auch Susanna neigte bei gewissen Themen dazu zu versteinern, wenn man sie nicht mit sorgfältig gewählten Worten behandelte. Leider war dies genau eines der gewissen Themen. Alle im Raum Anwesenden wussten das. Sogar die Katze. Deshalb konnte man die Spannung in der Luft förmlich spüren, als Susanna ihren Mund öffnete. „Schatz, das ist eine ganz hervorragende Idee.“
Es schienen alle gleichzeitig erleichtert auszuatmen.
„Ich helfe dir Mama. Aber sag mal, weshalb gibt es eigentlich so ein fantastisches Frühstück?“
Jake schaute bei dieser Frage zu seiner Schwester. Sie erwiderte seinen Blick und räusperte sich. „Beth?“ Dinas Zögern war deutlich zu spüren. „Ich werde von hier weggehen.“
Erstaunen und Verwirrung spiegelten sich in Beths Gesichtszügen. Auf einen Schlag war ihre gute Laune verraucht. Sie verstand nicht, was sie soeben gehört hatte. Weggehen? Was meinte ihre Tante damit? Geht sie in die Ferien? Weshalb sind auf einmal alle so ernst? Tausende Gedanken schossen Beth durch den Kopf und bei einem, nämlich dass Dina vielleicht ernsthaft krank sein könnte, richtete sie abrupt ihre Augen auf ihre Tante. Die Besorgnis stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Bist du etwa krank?“
„Was?“ Erstaunt hob Dina eine Augenbraue. „Oh nein Liebes, ich bin kerngesund. Aber ich werde das Land verlassen und nach Frankreich gehen.“
Der verwirrte Blick ihrer Nichte liess Dina innehalten. Sie ordnete ihre Gedanken neu und setzte zu einem Erklärungsversuch an.
„Genau gesagt, gehe ich nach Nizza. Ich war schon einmal für längere Zeit in dieser Stadt und ich möchte gerne wieder dorthin zurück. Das Leben in England war schön, solange es gedauert hat, aber mein Herz gehört nach Nizza.“
Jetzt verstand Beth erst recht nichts mehr. Es war klar, dass ihre Tante als erfolgreiche Fotografin weit in der Welt herumkam, aber eigentlich war Beth der Meinung gewesen, über jede Destination bescheid zu wissen. „Nizza? Du warst schon einmal in Nizza? Davon habt ihr mir nie etwas erzählt! Was hast du dort gemacht?“
Jake, der mit dem Rücken zu Beth am Tisch sass, warf seiner Schwester einen warnenden Blick zu. Dina ignorierte ihren Bruder und antwortete: „Ich habe dort einen Sprachaufenthalt gemacht und als ich hierher kam, blieb mein Herz in Frankreich.“
„Zurückkamst“, warf Beth ein.
„Was?“
„Als du hierher zurückkamst. Du sagtest, als du hierher kamst, als wärst du vor deinem Sprachaufenthalt nicht hier gewesen.“
„Kleine Besserwisserin!“ Dina lächelte. „Natürlich meine ich, als ich hierher zurückkam.“
„Wie lange ist das schon geplant?“
„Seit einem Monat.“
Beth traute ihren Ohren kaum. Schon als kleines Mädchen hatte Beth ihre Tante bewundert. Die langen in der Mitte gescheitelten schwarzen Haare, die Haselnussbraunen Augen, die Hohe Stirn und die etwas rundliche aber perfekt proportionierte Figur liess immer etwas an eine Indianerin erinnern. Unterstrichen wurde der Look meistens noch durch die auffällig farbige Garderobe und die Fingernägel, welche solange Beth denken konnte, immer rot lackiert waren. Beth konnte sich noch gut daran erinnern, wie Dina ihr an einem warmen Sommerabend in dem kleinen rosa Zelt im Garten versprochen hatte, dass Beth sich immer an sie wenden konnte. Ganz besonders dann, wenn sie zum Beispiel Mist bauen sollte und Angst hatte, sich an die Eltern zu wenden. Und genauso war es dann auch gehandhabt worden. Dadurch mauserte sich Dina zu einer der wichtigsten Bezugspersonen und irgendwie auch einer Art beste Freundin, weshalb sie im Endeffekt einfach nicht mehr aus Beths Leben wegzudenken war. Und genau deshalb erwischte Beth diese Information eiskalt. „Seit einem Monat? Und warum hat mir niemand davon erzählt? Habt ihr gedacht, mich interessiert das nicht? Habt ihr gedacht, ich würde nicht merken, wenn meine Tante auf einmal nicht mehr da ist?“
„Beth, bitte“, versuchte Susanna ihre Tochter zu beruhigen. „Ich verstehe, dass du wütend bist, aber du hörst dich an, wie eine verwöhnte kleine Prinzessin, die ihre rosaroten Schuhe nicht tragen darf. Du warst dabei deine Schule zu beenden, der Abschluss eines wichtigen Abschnitts in deinem Leben stand unmittelbar bevor und du warst so erschöpft. Wir wollten dich nicht noch mehr belasten.“
„Ich mag Rosa überhaupt nicht.“ Obwohl sie ihrer Familie noch ein bisschen grollen wollte, schaffte Beth es nicht länger. „Ist ja gut. Ich bin einfach ein bisschen überrumpelt. Da freut man sich nach der letzten Uni-Party auf ein leckeres Katerfrühstück mit verbrannten Muffins und ebenfalls verbrennenden Pfannkuchen und muss dann hören, dass das Tantchen gen Süden aufbricht.“ Seufzend und mit grossen Augen liess sie die Schultern hängen.
Es dauerte einen Moment, bis alles in den Köpfen der Zuhörer ankam, was Beth gesagt hatte.
„Die Pfannkuchen!“ Susanna geriet etwas aus dem Gleichgewicht als sie auf die neue Situation zu reagieren versuchte. Sie drehte sich um und konnte gerade noch rechtzeitig die Pfanne vom Herd nehmen. Es hätte nicht mehr lange gedauert und das Frühstück hätte aus Steinplatten bestanden.
Unbeeindruckt von der Schimpftirade ihrer Mutter über die Unmöglichkeit gut zu kochen bei den schlechten Grundvoraussetzungen, nahm Beth den Faden wieder auf. „Wann gehst du?“
Dina biss sich auf die Lippen. „Mein Flug geht in neun Stunden.“
Dann wurde es wieder still im Raum. Traurig trank Beth einen Schluck Kaffee und starrte auf den schwarz-weiss gefliesten Küchenboden. Doch sie nahm das Schachbrettmuster überhaupt nicht wahr. Zu sehr war sie in den Gedanken vertieft, dass ihre Tante England verlassen wollte. So wie es sich anhörte, wollte sie so schnell auch nicht wieder zurückkommen. Dann überkam sie ein Gedanke. Bevor sie den Einfall richtig fassen konnte, wurde sie schon von einer freudigen Erregung gepackt, dass sie kaum noch ruhig sitzen konnte. Wie so oft, war es ihr Vater, der die unvermittelte Veränderung in der Haltung seiner Tochter bemerkte.
Er war es auch, der die Stille als erster durchbrach. „Liebes, du heckst doch in diesem Moment etwas aus. Willst du uns nicht mitteilen, was sich in deinem Köpfchen abspielt?“
„Mama, Papa, ich reise nach Nizza!“ Freudestrahlend eröffnete Beth diesen Entschluss ihrer Familie. Diese schien allerdings mehr schockiert als begeistert zu sein.
Ein weiteres Mal war es Jake, der die Sprache am schnellsten wieder fand.
„Nun“, er räusperte sich, „bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Das kommt jetzt doch ein bisschen plötzlich!“
„Ja, genau so plötzlich, wie ihr mir hier und jetzt am Sonntag zum Frühstück die Nachricht serviert, dass meine Tante, die mir doch ganz schön ans Herz gewachsen ist, auf Nimmerwiedersehen die Landesflagge wechselt!“
Das sass. "Okay, da hast du nicht ganz unrecht." Jake seufzte. "Wir hätten es dir sagen sollen. Aber ich hoffe, du verstehst, warum wir es nicht getan haben."
Zähneknirschend grummelte Beth etwas, das Jake als Bestätigung seiner Worte interpretierte. "Gut, dann wäre das ja geklärt. Jetzt zu deiner Idee, Beth. Du hast im Augenblick keine Verpflichtungen und das Mindeste was wir dir als Entschädigung für unser Verhalten anbieten können, ist wohl tatsächlich, dir die Reise nach Nizza nicht auszureden. Jetzt mal abgesehen davon, dass du sowieso erwachsen bist und tun kannst, was du möchtest.“
Unkontrolliert breitete sich ein Grinsen über Beths ganzes Gesicht aus. In Frankreich war sie schliesslich noch nie und während ihres Studiums, hatte sie sich alleine aus zeitlichen Gründen keine Auslandreise erlauben können und schon gar nicht eine längere. Letzteres war allerdings ein Aspekt ihres Plans, den sie erst preisgeben würde, wenn man sie danach fragte. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer.
„Jake, findest du das wirklich ein gute Idee? Dina, sag du doch auch etwas!“ schaltete sich Susanna ein.
Beths Mine verfinsterte sich augenblicklich.
Dina strich sich geistesabwesend eine Strähne ihrer pechschwarzen Haare hinter das Ohr. Dann hob sie den Kopf und musterte ihren Bruder. „Nun, es ist ein Kompromiss und ich hätte grundsätzlich nichts dagegen. Ausserdem hat sich Beth die französische Sprache in ihrer Freizeit immer so bereitwillig beibringen lassen, dass sie es verdient hat, ihre Kenntnisse unters Volk zu bringen.“
„Ich dachte, wir hätten ihr das für eine Reise nach Kanada beigebracht? Aber wie dem auch sei, es ist tatsächlich eine Art Kompromiss. Und da Dina nichts dagegen hat, werden wir Beth nicht aufhalten. Im Gegenteil, wir werden einen finanziellen Anteil an dieser Reise übernehmen. Die Bedingung ist allerdings, dass Dina zuerst nach Nizza reist und die nötigen Angelegenheiten, Behördengänge und was weiss ich noch alles, erledigt. Sie möchte schliesslich in Nizza leben und ich denke, die Zeit, sich dort etwas wohnlich einzurichten, muss ihr gewährt werden.“ Mit einem Augenzwinkern fügte er noch hinzu: „Aber dann darf Beth solange bleiben, wie Dina sie erträgt.“
Schweigend folgten die drei Frauen Jakes Ausführungen. Die einzige, die nicht interessiert zu sein schien, war Gertraud de Clement. Sie lag mit ausgestrecktem Bein in der Ecke und widmete sich ihrer Morgentoilette.
„Nun“, schloss Jake sein Plädoyer, „es scheint, als hätte niemand wirklich etwas schwerwiegendes gegen Beths Reise nach Nizza einzuwenden, weshalb dieses Anliegen wohl als bewilligt abzuhaken ist. So, und jetzt habe ich mächtig Kohldampf.“