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Sie kamen ohne Vorwarnung von jenseits des galaktischen Raums: eine Kriegerrasse, genannt Yuuzhan Vong, und ihre Waffen bestanden aus Überraschung, Heimtücke und einer bizarren organischen Technologie, die jener der Neuen Republik und ihrer Verbündeten in nichts nachstand − und oft überlegen war. Sogar die Jedi unter Führung von Luke Skywalker wurden in die Defensive gedrängt, da sie ihres größten Vorteils beraubt waren. Denn aus irgendeinem Grund schienen die Yuuzhan Vong unerklärlicherweise in der Macht nicht wahrnehmbar zu sein.
Der Angriff traf die Neue Republik unerwartet. Ehe man sich rüsten und zur Gegenwehr schreiten konnte, waren bereits mehrere Welten zerstört und unzählige Opfer zu beklagen − darunter auch der Wookiee Chewbacca, der treue Freund und Partner von Han Solo.
Die Neue Republik wehrte sich erfolgreich − mit dem ersten einer Reihe teuer erkämpfter Siege. Doch der außergalaktischen Vorhut folgte ein endloser Strom von Schiffen und Kriegern. Der Planet Ithor fiel durch die Heimtücke der Yuuzhan Vong − ein verheerender Verlust für die Neue Republik und eine persönliche Niederlage für den Jedi Corran Horn, der die Verantwortung dafür auf sich nahm.
Die Regierung der Neuen Republik geriet mit jedem Rückschlag stärker unter Bedrängnis. Selbst die Jedi-Ritter spalteten sich unter dem Druck. Während Luke Skywalker einerseits mit dem Dilemma der Jedi rang, musste er auch eine private Krise durchstehen: Seine geliebte Frau Mara erkrankte an einer geheimnisvollen und tödlichen Krankheit, und sie musste ihre gesamte Kraft aufwenden, um ihr Leben zu erhalten. Da den Jedi eine starke Führung fehlte, gerieten sie zunehmend unter den Einfluss von Kyp Durron, der sich dafür aussprach, alle verfügbaren Mittel gegen die Yuuzhan Vong einzusetzen − auch ungezügelte Aggression, was nur zur Dunklen Seite führen konnte. Sogar die Solo-Kinder − allesamt Jedi-Ritter − nahmen in dem Streit unterschiedliche Positionen ein.
Von Trauer und Schuldgefühlen wegen Chewbaccas Tod verzehrt, wandte sich Han Solo von seiner Familie ab und versuchte, durch Handeln Buße zu tun − auf diese Weise deckte er ein Komplott auf, mit dem die Yuuzhan Vong die Jedi auslöschen wollten. Dabei gelangte er in den Besitz eines Antiserums gegen Mara Jade Skywalkers Krankheit, doch nicht einmal nach diesem Triumph bewältigte er den Verlust seines besten Freundes − oder schaffte es, seine Ehe mit Leia zu kitten.
Leia litt ebenfalls unter Schuldgefühlen. Sie hatte eine Vision der Macht ignoriert, und jetzt schrieb sie sich die Verantwortung zu für die Zerstörung der hapanischen Flotte bei Fondor − durch die unkontrollierbare Energie der Centerpoint-Station, einer Waffe, die ihr jüngerer Sohn Anakin einsatzbereit gemacht hatte.
Ihr älterer Sohn, Jacen, hatte ebenfalls eine Vision, in der er sah, wie die Galaxis sich auf die Dunkelheit zubewegte. Aus Angst, das labile Gleichgewicht weiter zu beeinflussen, verzichtete der junge Jedi vorübergehend darauf, die Macht einzusetzen. Doch als er beinahe seine Mutter Leia verloren hätte, sah er sich genötigt, wieder auf die Macht zurückzugreifen.
Indem er jedoch Leias Leben rettete, besiegte Jacen keinen anderen als den großen Kriegsmeister der Yuuzhan Vong, Tsavong Lah. Daraufhin bot der Kriegsmeister einen Waffenstillstand an unter der Bedingung, dass alle Jedi − und zwar vor allem Jacen − an die Yuuzhan Vong ausgeliefert werden sollten.
Jetzt war die Jagd auf die Jedi eröffnet. Als der Nachwuchs an der Jedi-Akademie gefährdet war, eilte Anakin Solo zu Hilfe und mischte sich unerkannt unter die niederen Kasten der Yuuzhan Vong, um seine Freundin Tahiri Veila zu retten. Er endete als Held − doch der Jedi-Tempel auf Yavin 4 wurde zerstört.
Die Neue Republik erklärte Luke und Mara zu Verrätern. Mara, inzwischen schwanger, kämpfte gegen einen Rückfall ihrer Krankheit an, und Luke behauptete sich als Führer der Jedi. Mit Jaina Solos Hilfe überzeugte Kyp Durron Luke und das Militär, ihm das Kommando über eine Mission zu geben, bei der die Superwaffe der Yuuzhan Vong vernichtet werden sollte. Die Mission führte zum Erfolg, aber zu spät erfuhr Jaina, dass sie nicht eine Waffe, sondern ein im Entstehen begriffenes Weltenschiff der Yuuzhan Vong zerstört hatten − das von Zivilisten und jungen Yuuzhan Vong bevölkert war. Erneut neigte sich die Waagschale der Dunklen Seite zu. Der einzige Silberstreif war die Geburt von Lukes und Maras Sohn, Ben Skywalker.
Nach der Zerstörung ihres neuen Weltenschiffes und dem Scheitern des Planes, die Jedi in die Hände zu bekommen, erklärten die Yuuzhan Vong den Waffenstillstand für beendet. Abermals werden Welten fallen, denn die Außergalaktischen drängen unaufhaltsam zum Kern vor. Die Jedi stellen vielleicht die letzte Hoffnung einer Galaxis dar, die sie nicht mehr haben will…