Ewiges Eis auf den Gipfeln

In Gebirgsbereichen, wo sich der Schnee sammeln, verdichten und wiederholt schmelzen und gefrieren kann, können sich Gletscher bilden. Das sind große Eisgebilde, die aufgrund ihres schieren Gewichts meist langsam den Abhang herunterwandern. Häufig heben sie sich durch eine Blautönung vom Schnee in ihrer Umgebung ab. Das liegt nicht daran, dass sich das gefrorene Wasser, das in ihnen gebunden ist, irgendwie von dem im Schnee rundum unterscheidet, sondern daran, dass Gletschereis transparenter als Schnee ist und deshalb mehr Licht hindurchdringen kann. Wie Wasser absorbiert Eis mehr rotes Licht als das anderer Farben, so dass Licht, das durch Eis gegangen ist, eine blaue Tönung bekommt.

An der Kante des Gletschers kann das Eis ins Meer rutschen, Eisberge auskalben oder schmelzen und Bergbäche bilden. Dieses Schmelzwasser ist in einigen asiatischen Ländern die Hauptsüßwasserquelle. Das Süßwasser der Erde, das nicht die Form von Wasserdampf hat, ist zum überwiegenden Teil in Gletschern gebunden.

Die meisten meinen, Berge seien sehr alt, Bereiche der Erde, die seit langem bestehen, aber manche sind relative Neuankömmlinge. Natürlich sind sie betagt, wenn wir die menschliche Lebensspanne von 70 Jahren oder die rund 100000 Jahre der Existenz des Homo sapiens als Maßstab anlegen – aber im Hinblick auf die 4,5 Milliarden Jahre, die die Erde existiert, sind manche Gebirgszüge jung und noch längst nicht zur Ruhe gekommen.

Nehmen wir den Himalaya, die höchste Bergkette über dem Meeresspiegel. Seine Existenz umfasst nur 1 Prozent der Lebensdauer der Erde. Vor rund 50 Millionen stieß die tektonische Platte, auf der sich Indien befindet, auf die asiatische Hauptplatte. Die Kollision führte dazu, dass sich ein neuer Gebirgszug auffaltete. Als der auf eine Höhe von über drei Kilometern über Normalnull angewachsen war, reichte das aus, um den Jetstream zu verändern und einen erheblichen Klimawandel herbeizuführen.

Die höher werdenden Berge sorgten für verstärkte Regenfälle in der Region, und diese Monsunregen reagierten mit dem Kohlendioxid in der Atmosphäre. Die Säure, zu der sich Kohlendioxid und Wasser verbanden, löste die Felsoberflächen auf, es bildeten sich stabile Kohlenstoffverbindungen, die das Kohlendioxid banden, so dass es nicht wieder in die Atmosphäre gelangen konnte. Im Gegensatz zu unserem heutigen Problem der globalen Erwärmung fielen die Temperaturen. Die Auffaltung des Himalaya löste eine Reihe von Eiszeiten aus, die die Welt veränderten.

Warum Tee im Flugzeug nicht schmeckt und Wolken nicht vom Himmel fallen: Eine Flugreise in die Welt des Wissens
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