In Metallkisten ist man sicher
Es geschieht nicht selten, dass ein Blitz in ein Flugzeug einschlägt (auch wenn Piloten Gewitter meiden, falls das möglich ist). Das bedeutet aber nicht, dass die Passagiere gegrillt werden. Wenn man allen Schnickschnack entfernt, ist ein Flugzeug nichts anderes als eine Metallkiste. Bei den frühen Untersuchungen zur Elektrizität entdeckte Michael Faraday, dass man eine elektrische Ladung nicht ins Innere einer Metallkiste (oder eines Drahtgeflechts – Löcher wie Fenster sind also kein Problem) leiten kann. Wenn sich die Ladung außen an einer derartigen Kiste – auch als Faradayscher Käfig bekannt – aufbaut, bewegen sich die Elektronen in dem Metall, aus dem die Kiste besteht, und schirmen das Innere von jedweder Ladung ab. Es geht also nichts in den Käfig hinein. Deshalb heißt es oft (richtigerweise), mit der sicherste Platz auf der Erde bei einem Gewitter sei im Auto. Dasselbe gilt für ein Flugzeug.
Das Flugzeug selbst braucht allerdings einen gewissen Schutz. Die größte Gefahr ist, dass die Stoßspannung an der Außenhaut der Maschine die elektrischen Systeme unterbricht, die zum Steuern unerlässlich sind. Die elektrische Ladung selbst kann zwar nicht in die Hülle eindringen, aber sie kann elektromagnetische Effekte erzeugen, so dass wie bei einem Transformator Strom induziert wird. Daher haben alle Verkehrsflugzeuge serienmäßig Blitzschutzsysteme, die jedweden Ladungsaufbau ableiten – eine moderne Version des Blitzableiters auf dem Kirchturm.