Uralttechnologien
Die Karte auf dem Monitor ist gut, um sich rasch einen Überblick zu verschaffen, aber sie wird Sie kaum einen ganzen Flug lang unterhalten. Heute bieten die meisten Maschinen ein ganzes Spektrum an Unterhaltung in der Kabine. Kurioserweise müssen Sie dabei aber oft feststellen, dass die Technologien in dem Hightech-Gerät »Flugzeug« weit hinter dem herhinken, was Sie zu Hause benutzen oder auf einem Smartphone geboten bekommen. Das liegt daran, dass Flugzeuge so ungeheuer große planerische Projekte darstellen, dass zu dem Zeitpunkt, wo sie in Serie gehen, viel von der seinerzeit führenden Technik schon wieder veraltet ist.
Als die Concorde noch flog, waren die Leute oft erstaunt, wie primitiv das Cockpit war. Im Zeitalter digitaler Cockpitanzeigen waren die Messgeräte und Aufzeichnungen in der Concorde alle noch mechanisch – denn die Maschine war Anfang der 1960er Jahre entwickelt worden, vor der IT-Revolution. (Um ein noch extremeres Beispiel für hinterherhinkende Technologien zu finden, müssen Sie sich nur die Computerkapazität bei den Apollo-Mondflügen anschauen. Die Computer an Bord stammten aus der Zeit vor dem PC und hatten weniger Rechenleistung als das simpelste moderne Telefon – von einem iPhone oder einem anderen Gerät der neuen Generation ganz zu schweigen. Der Leitstellen-Computer für die Apollo-Missionen hatte eine Speicherkapazität, die etwa 4 Kilobyte entspricht.)
Selbst bei weniger revolutionären Flugzeugen als der Concorde dauert die Entwicklungs- und Bauzeit viel länger als bei den Unterhaltungstechnologien, die wir zu Hause haben. Das bedeutet, dass die Geräte für die Unterhaltung an Bord in einem nagelneuen Flugzeug erstaunlicherweise von gestern sein können. Bedenken Sie nur, wie sehr sich Mobiltelefone in den letzten paar Jahren verändert haben – während sich in der gleichen Zeit an der meisten Technologie auch in den neuesten Flugzeugen nichts ändert, weil sie schon vor Jahren festgelegt wurde.