Unter Druck
Während das Flugzeug an Höhe gewinnt, verspüren Sie normalerweise in den Ohren etwas, das von einem leichten Druckgefühl bis hin zu einem stechenden Schmerz reichen kann. Zu diesem Zusetzen der Ohren kommt es, weil der Druck in der Kabine auf einen Wert reduziert wird, der unterhalb des Standardluftdrucks liegt. Eine Passagiermaschine fliegt normalerweise in einer Höhe von 7000 bis 11000 Metern. Zum einen, um dank des verringerten Luftwiderstands Treibstoff zu sparen, zum anderen, um oberhalb aller Wettererscheinungen zu sein, die einen Flug ungemütlich machen können. In dieser Höhe ist der Außenluftdruck zu niedrig zum Atmen, man würde nur rund ein Viertel der Sauerstoffmenge wie am Boden bekommen. Daher wird der Druck in der Kabine geregelt.
Im Prinzip könnte der Kabinendruck dem auf Meereshöhe entsprechen, doch je höher der Druck im Flugzeug, desto schwerer muss es gebaut sein, damit es luftdicht bleibt – also machte man einen Kompromiss und legte willkürlich einen vertretbaren Kabinendruck fest, der dem in einer Höhe von 1800 bis 2400 Meter über dem Meer entspricht. So hoch liegen die höchstgelegenen Orte der Welt, etwa Mexiko-Stadt. Der Druck auf 1800 Metern beträgt etwa 80 Prozent des Drucks auf Meereshöhe, man atmet also vier Fünftel der üblichen Sauerstoffmenge ein – bei 2400 Metern nur noch 75 Prozent.
Der verringerte Luftdruck hat zur Folge, dass Sie sich ein wenig kurzatmig fühlen und leichter ermüden, aber die Hauptauswirkung betrifft die Ohren. Wenn der Luftdruck um Sie herum sinkt, dehnen sich alle Gase in Ihrem Körper aus. Das unangenehme Gefühl, das Sie vielleicht haben, wird von Luft in der gedrehten Eustachischen Röhre hervorgerufen, die Ohr und Nase verbindet. Fällt der Außenluftdruck, dehnt sich das Luftpolster darin aus, drückt auf Ihr Trommelfell und verursacht das unschöne Gefühl. Das verschwindet, wenn Sie den Druck mittels Gähnen, Schlucken oder dem Valsalva-Versuch ausgleichen können. Bei Letzterem hält man sich die Nase zu und bläst sanft hinein.