Swerdlowsk, UdSSR
Noch zwei Tage, dann ging es an die Front. Die 77. Mot-Schützendivision war eine Einheit der Kategorie III, setzte sich aus Reservisten in den Dreißigern zusammen und verfügte über ein gutes Drittel der normalen Ausrüstung. Seit der Mobilmachung war unablässig geübt worden; ältere Männer hatten ihre militärischen Erfahrungen an die frisch eingezogenen Wehrpflichtigen weitergegeben. Es war eine seltsame Kombination. Die Neuankömmlinge waren körperlich fit, aber in militärischen Dingen unerfahren. Die älteren Männer hatten noch manches aus ihrer Wehrdienstzeit behalten, waren aber im Lauf der Jahre weich geworden. Die jungen Männer waren mit dem Eifer der Jugend bereit, ihr Land bis zum Letzten auf dem Schlachtfeld zu verteidigen; die Familienväter hatten mehr zu verlieren. Dann kam die Nachricht: Es ging nach Deutschland. In Moskau sollten kampferprobte Offiziere und Unteroffiziere zu ihnen stoßen. Eine Woche noch, dann sollte die 77. Mot-Schützendivision im Gefecht eingesetzt werden. An diesem Abend war es still im Lager. Männer standen vor den ungeheizten Kasernenblocks und schauten auf die Nadelwälder an den Osthängen des Urals.