Faslane, Schottland
Chicago führte die Prozession an. Ein Schlepper der Royal Navy hatte das Boot vom Kai bugsiert, und nun fuhr es mit sechs Knoten hinaus aufs offene Meer. Sie machten sich ein »Fenster« in der sowjetischen Radarüberwachung zunutze; der nächste Durchlauf eines russischen Spähsatelliten stand erst in sechs Stunden bevor. Hinter McCafferty kamen im Abstand von zwei Meilen Boston, Pittsburgh, Providence, Key West und Groton.
»Tiefe?« fragte McCafferty über die Bordsprechanlage.
»Fünfhundertsiebzig Fuß.«
Es war Zeit. McCafferty beorderte die Ausgucks nach unten. Schiffe waren nur achteraus sichtbar. Boston war deutlich auszumachen; der schwarze Turm und die beiden Tiefenruder glitten übers Wasser und erinnerten an einen Todesengel. Angemessener Vergleich, dachte McCafferty, sah sich noch ein letztes Mal auf der Kommandobrücke auf dem Turm um, kletterte dann nach unten und zog das Luk hinter sich zu. Sieben Meter tiefer, und er stand in der Angriffszentrale, wo er ein weiteres Luk schloß.
»Brücke tauchklar! leitete der Erste Offizier die Litanei ein. Checklisten hatten U-Boot-Fahrer schon lange vor den Fliegern entwickelt. McCafferty sah sich die Armaturen selbst an – und andere Crewmitglieder folgten heimlich seinem Beispiel. Alles war so, wie es sein sollte.
»Tauchen. Auf zweihundert Fuß gehen«, befahl McCafferty.
Der Lärm entweichender Luft und einströmenden Wassers erfüllte den Rumpf, als das elegante schwarze Boot in die Tiefe glitt.
McCafferty führte sich die Seekarte vor Augen. Vierundsiebzig Stunden bis zum Packeis, dann nach Osten abdrehen. Dreiundvierzig Stunden bis Swiatjana und nach Süden. Dann wurde es knifflig.