USS Reuben James

»Sir?« Morris fuhr zusammen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte. Er hatte sich nach Nachtlandeübungen mit dem Hubschrauber nur kurz in seiner Kammer hinlegen wollen. Er schaute auf die Uhr, nach Mitternacht. Er sah zu seinem Ersten Offizier auf.

»Was gibt’s, IO?«

»Wir sollen etwas überprüfen. Wahrscheinlich blinder Alarm, aber – na; sehen Sie es sich mal selbst an.«

Morris nahm die Nachricht mit in seinen Waschraum, steckte sie in die Tasche und wusch sich dann rasch das Gesicht.

»›Unüblicher Kontakt, Ortungsversuche erfolglos?‹ Was, zum Kuckuck, soll das heißen?« fragte er beim Abtrocknen.

»Keine Ahnung, Sir. Man nennt uns eine ungefähre Position, kann den Kontakt aber nicht identifizieren. Ich lasse gerade die Karte heraussuchen.«

Morris fuhr sich durch die Haare »Gut, sehen wir uns das mal in der Zentrale an.«

Der TAO hatte die Seekarte auf den Tisch neben dem Sessel des Kommandanten gelegt. Morris sah sich das taktische Hauptdisplay an. Im Einklang mit ihrem Auftrag, die Hundert-Faden-Kurve zu überprüfen, befanden sie sich noch weit vor der Küste.

»Das ist ein schönes Stück weg«, bemerkte Morris sofort. Irgend etwas kam ihm hier bekannt vor. Der Commander beugte sich über die Karte.

»Jawohl, Sir, ungefähr sechzig Meilen«, stimmte Ernst zu. »Und in seichtem Wasser. Das Schleppsonar können wir da nicht einsetzen.«

»Ach, jetzt weiß ich, was das ist! Dort sank die Andrea Doria. Wahrscheinlich hatte jemand einen Magnetanomaliekontakt und machte sich nicht die Mühe, auf der Seekarte nachzusehen.«

»Möchte ich bezweifeln.« O’Malley tauchte aus den Schatten auf. »Zuerst bekam eine Fregatte einen seltsamen Passivsonar-Kontakt. Eine Zielbewegungsanalyse ergab die vorliegende Position. Ihr Hubschrauber machte ein paar Überflüge, sein Magnetanomalie-Detektor sprach über der Doria an, und das war’s.«

»Woher wissen Sie das?«

O’Malley reichte ihm ein Formular. »Traf ein, als der IO Sie holen ging. Man ließ das von einer Orion überprüfen. Dieselbe Leier: Man hörte etwas Komisches, das dann verschwand.«

Morris zog die Stirn kraus. Bestimmt wieder viel Lärm um nichts, aber da der Befehl aus Norfolk kam, mußte er handeln.

»Ist der Hubschrauber bereit?«

»Kann in zehn Minuten oben sein. Ein Torpedo, ein Zusatztank. Alle Systeme arbeiten einwandfrei.«

»Die Brücke soll uns mit fünfundzwanzig Knoten hinbringen. Weiß Battleaxe Bescheid?« Zur Antwort bekam er ein Nicken. »Gut. Signalisieren Sie unsere Absichten. Holen Sie den Schwanz ein, der nutzt uns am Ziel nichts. O’Malley, wir fahren bis auf fünfzehn Meilen an den Kontakt heran und lassen Sie dann suchen. Falls Sie mich brauchen, finden Sie mich in der Messe.« Gleich darauf stellte Morris fest, daß auch O’Malley in diese Richtung unterwegs war.

»Komische Kähne sind das«, meinte der Flieger.

Morris grinste zustimmend. Der Hauptlaufgang zwischen Vor-und Achterschiff befand sich zum Beispiel an Backbord und nicht in der Mitte. Bei den Fregatten der Perry-Klasse hatte man mit vielen Traditionen der Schiffsarchitektur gebrochen.

O’Malley kletterte als erster die Leiter hinunter und hielt dem Kommandanten die Tür zur Offiziersmesse auf. Drinnen saßen zwei junge Offiziere vor dem Fernseher und betrachteten sich einen Videofilm. Thema: schnelle Autos und nackte Frauen. Morris hatte bereits erfahren, daß der Videorecorder in der Kammer des Chiefs stand. Diese Tatsache hatte unter anderem zur Folge, daß Szenen mit attraktiven Mädchen zurückgespult und für alle Mann an Bord in Zeitlupe abgespielt wurden.

Die Ration nach der ersten Hälfte der Wache bestand aus Brot und einer Wurstplatte. Morris goß sich eine Tasse Kaffee ein und stellte sich ein Sandwich zusammen. O’Malley entschied sich für Fruchtsaft aus dem Kühlschrank am achterlichen Schott.

»Nanu, kein Kaffee?« fragte Morris. O’Malley schüttelte den Kopf.

»Macht mich zu zittrig. Wer nachts einen Hubschrauber landen will, braucht ruhige Hände.« Er lächelte. »Ich fühle mich langsam zu alt für diesen Zirkus.«

»Haben Sie Kinder?«

»Drei Jungs, aber wenn ich meinen Willen bekomme, geht keiner zur See. Und Sie?«

»Ein Junge und ein Mädchen. Sie sind mit ihrer Mutter daheim in Kansas.« Morris machte sich über sein Sandwich her. Das Brot war nicht gerade frisch und der Aufschnitt zu warm, aber weil er Hunger hatte, langte er zu. O’Malley schob ihm eine Schüssel Kartoffelchips hinüber.

»Sie brauchen viel Kohlehydrate, Sir.«

»Dieser greuliche Saft bringt Sie noch um.«

»Keine Angst, ich bin nicht so leicht kleinzukriegen. Ich war zwei Jahre lang in Vietnam als Pilot im Einsatz, flog vorwiegend Rettungshubschrauber. Wurde zweimal abgeschossen, bekam aber keinen Kratzer ab. Nur Schiß hatte ich.«

Ist er denn schon so alt? fragte sich Morris. Er mußte bei Beförderungen mehrmals übergangen worden sein. Er nahm sich vor, einen Blick in O’Malleys Personalakte zu werfen.

»Warum waren Sie eigentlich in der Zentrale?«« fragte Morris.

»Ich war nicht müde und wollte mal nachsehen, wie das Schleppsonar funktioniert.«

Das überraschte Morris. Im allgemeinen interessierten sich die Flieger nur selten für die Ausrüstung des Schiffes.

»Man hört, Sie hätten sich mit der Pharris, tapfer geschlagen.«

»Leider reichte das nicht.«

»So was kommt vor.« O’Malley musterte seinen Kommandanten scharf. Als einziger Mann an Bord mit Gefechtserfahrung entdeckte er etwas an Morris, das er seit Vietnam nicht mehr gesehen hatte. Er zuckte die Achseln. Nicht mein Problem, dachte er und holte eine Packung Zigaretten aus seiner Kombination. »Darf ich?«

»Ich habe selbst gerade wieder angefangen.«

»Gott sei Dank!« rief O’Malley. »Unter diesen grünen Tugendbolden in der Messe kommt man sich ja vor wie ein alter Junkie!« Die beiden anwesenden jungen Lieutenants lächelten, ohne die Augen vom Bildschirm zu wenden.

»Haben Sie Erfahrung mit Fregatten?«

»Nicht viel, Sir; ich war meist auf Trägern. In den letzten vierzehn Monaten habe ich in Jax den Fluglehrer gespielt. Ich habe meist Seahawk geflogen, in allen möglichen Einsätzen. Mein Vogel wird Ihnen gefallen. Er hat das beste Tauchsonar, das ich je benutzt habe.«

»Was halten Sie von dieser Kontaktmeldung?«

O’Malley lehnte sich zurück, zog an seiner Zigarette und starrte ins Leere. »Interessant. Ich habe mal im Fernsehen etwas über die Doria gesehen. Sie liegt auf der Steuerbordseite und in nur sechzig Metern Tiefe. Sporttaucher kommen also gerade noch an sie heran, und zwar in Massen. Und sie ist mit einer Unmenge Trossen drapiert.«

»Wie das?«

»Von Schleppnetzen. Die Gegend wird stark befischt, und die Schleppnetze bleiben an dem Wrack hängen. Die Andrea Doria sieht aus wie der gefesselte Gulliver.«

»Stimmt! Jetzt entsinne ich mich auch!« sagte Morris. »Damit wäre auch der Lärm erklärt, den das Wrack macht. Die Tide oder Strömungen pfeifen in den Trossen.«

O’Malley nickte. »Ja, aber ich will trotzdem mal nachsehen.«

»Und warum?«

»Alles, was aus New York kommt, fährt über die Stelle hinweg. Der Iwan weiß, daß wir in New York einen großen Geleitzug zusammenstellen. Wäre das nicht ein vorzüglicher Parkplatz für ein U-Boot, das sich an den Konvoi hängen will? Denken Sie doch mal nach. Wer dort einen MAD-Kontakt bekommt, tut ihn doch gleich ab. Der Schall eines Reaktors ist bei niedriger Leistung wohl kaum lauter als die Strömungsgeräusche am Wrack. Kann mir gut vorstellen, daß sich ein U-Boot-Kommandant mit Nerv an dieser Stelle versteckt.«

»Sie denken tatsächlich wie die Russen«, bemerkte Morris. »Gut, überlegen wir mal, wie wir das anfangen...«

 

0230 Uhr. Morris beobachtete vom Kontrollraum aus den Start und ging dann nach vorne in die Gefechtszentrale. Alle auf der Fregatte, die acht Knoten lief und das Prairie-Masker-System aktiviert hatte, waren auf Gefechtsstation. Wenn da draußen in zehn oder fünfzehn Meilen Entfernung tatsächlich ein russisches U-Boot lauerte, konnte seine Besatzung nicht ahnen, daß eine Fregatte in der Nähe war. Der Radarschirm in der GZ zeigte, daß der Hubschrauber in Position ging.

»Romeo, hier Hammer. Testsendung. Over«, sagte O’Malley. Der Bordcomputcr des Hubschraubers sendete nun Daten an die Fregatte. Ein Maat an der Hubschrauber-Datenkonsole überprüfte sie und grunzte befriedigt. Wie hieß der Ausdruck noch mal? Klar, sie »hingen satt an Mamis Teilchen«. Er grinste.

Zwei Meilen vom Grab der Andrea Doria begann der Hubschrauber mit seiner Suche. O’Malley schwebte fünfzehn Meter über der rollenden See.

»Dom ab, Willy.«

Hinten im Hubschrauber schloß der Maat die Bedienungsinstrumente der Winde auf und senkte den Sonar-Wandler durch ein Loch im Boden der Maschine ab. Der Seahawk hatte über dreihundert Meter Kabel, also genug, um bis unter die tiefste Thermokline zu reichen. Da hier das Wasser aber nur sechzig Meter tief war, mußte man vorsichtig sein, um Schäden am Wandler durch Grundberührung zu vermeiden. Der Maat hielt die Winde an, als der Wandler dreißig Meter unter der Oberfläche angelangt war. Wie auf Überwasserschiffen lieferte der Wandler visuelle und akustische Signale. Auf einem Bildschirm begannen Frequenzlinien zu erscheinen, und der Seemann hörte über Kopfhörer mit.

Jetzt wird’s knifflig, sagte sich O’Malley. Einen Hubschrauber unter diesen Windbedingungcn stationär in der Schwebe zu halten, erforderte konstante Aufmerksamkeit – einen Autopiloten gab es nicht –, und die U-Jagd war immer ein Geduldsspiel. Das Passivsonar lieferte erst nach mehreren Minuten verwertbare Daten, die Aktivsysteme konnten nicht eingesetzt werden, da ihre Impulse den Feind warnten.

Nach fünf Minuten hatten sie nichts als Hintergrundgeräusche aufgefangen. Sie zogen das Sonar ein und flogen nach Osten. Auch hier nichts. Geduld, sagte sich der Pilot. Fluch der Geduld. Weiter nach Osten, weiter warten.

»Ich hab etwas in null-vier-acht. Weiß nicht genau was, eine Art Pfeifen im Hochfrequenzbereich.« Sie warteten zwei Minuten ab, um sicherzustellen, daß es kein falsches Signal war.

»Dom hoch.« O’Malley ließ den Hubschrauber aufsteigen und flog dreitausend Yard nach Nordosten. Drei Minuten später wurde das Sonar wieder abgesenkt. Diesmal ohne Resultat. O’Malley wechselte erneut die Position. Warten, warten. Dann aber kamen gleich zwei Signale.

 

»Sehr interessant«, bemerkte der ASW-Offizier auf der Reuben James. »Wie dicht liegt das beim Wrack?«

»Sehr dicht«, antwortete Morris.

 

»Könnte Strömungsgeräusch sein«, sagte Willy zu O’Malley. »Sehr schwach, wie beim letzten Mal.«

Der Pilot schaltete das Signal auf seinen Kopfhörer um. »Könnten auch Dampfgeräusche sein. Klarmachen zum Einziehen des Doms. Ich fliege nach Osten und trianguliere.«

Zwei Minuten später wurde der Sonarwandler zum sechsten Mal ins Wasser gelassen. Der Kontakt erschien nun auf dem taktischen Display zwischen Pilot und Kopilot.

»Das sind zwei Signale«, meinte Ralsont, der Kopilot. »Rund sechshundert Yard voneinander entfernt.«

»Kommt mir auch so vor. Sehen wir uns mal den nächsten an. Willy –«

»Kabel klar zum Einholen, Skipper.«

»Dom hoch. Romeo, hier Hammer. Empfangen Sie, was ich habe?«

»Affirmativ, Hammer«, antwortete Morris. »Prüfen Sie das Signal im Süden.«

»Tun wir gerade. Bitte warten.« O’Malley behielt seine Instrumente scharf im Auge, als er an den näheren Kontakt heranflog und die Maschine wieder in der Luft anhielt. »Dom ab.«

»Kontakt!« rief der Maat eine Minute später, verglich die Tonlinien auf dem Bildschirm mit Daten, die er über russische U-Boote im Kopf hatte. »Signal als Dampf- und Reaktorgeräusch eines Atom-U-Bootes evaluiert, Richtung zwo-sechs-zwo.«

O’Malley lauschte dreißig Sekunden lang und lächelte dann schwach. »Allerdings! Romeo, hier Hammer. Wir haben vermutlich ein U-Boot in zwo-sechs-zwo und wechseln nun zur näheren Bestimmung die Position.«

Zehn Minuten später war der Kontakt genau erfaßt. O’Malley hielt direkt auf ihn zu und senkte das Sonar ab.

 

»Victor-Klasse«, sagte der Sonarmann auf der Fregatte. »Sehen Sie diese Frequenzlinie? Ein Victor, dessen Reaktor mit Minimalleistung läuft.«

»Hammer«, rief Morris, »hier Romeo. Irgendwelche Vorschläge?«

 

O’Malley hatte eine Rauchboje zur Markierung zurückgelassen und entfernte sich nun von dem Kontakt. Entweder hatte das U-Boot sie wegen der Verhältnisse an der Oberfläche nicht gehört, oder sein Kommandant fand es am sicherstcn, auf dem Grund liegenzubleiben. Die Amerikaner verfügten nur über zielsuchende Torpedos, die ein auf Grund liegendes U-Boot nicht ausmachen konnten. Einmal abgeschossen, fuhren sie entweder Kreise, bis ihnen der Treibstoff ausging, oder sie bohrten sich in den Meeresboden. Er erwog, das U-Boot mit Aktivsonar vom Grund hochzuscheuchen, doch Aktivsonar war in seichtem Wasser nicht sonderlich effektiv, und was, wenn der Russe sich einfach nicht rührte? Der Seahawk hatte nur noch für eine Flugstunde Treibstoff. O’Malley kam zu einem Entschluß.

»Battleaxe, hier Hammer. Hören Sie mich? Over.«

»Wird auch Zeit, daß Sie sich melden, Hammer«, erwiderte Captain Perrin sofort. Auf der britischen Fregatte wurde die Suche aufmerksam verfolgt.

»Haben Sie Mark-11 an Bord?«

»Können wir in zehn Minuten geladen haben.«

»Wir warten. Romeo, genehmigen Sie VECTAC?«

»Affirmativ.« Eine Vektor-Attacke war dieser Situation perfekt angemessen, und Morris empfand solche Erregung, daß es ihn noch nicht einmal ärgerte, von O’Malley übergangen worden zu sein. »Waffen frei.«

O’Malley flog wartend in tausend Fuß Höhe Schleifen. Sein Sonar-Operator achtete am Sonar-Display aufmerksam auf Veränderungen, hatte aber bisher keine feststellen können: keine Leistungssteigerung, keine mechanischen Geräusche. Nur das Zischen eines Reaktors bei Minimalleistung, das in mehr als zwei Meilen Entfernung schon nicht mehr zu erfassen war. Kein Wunder, daß mehrere andere gesucht und nichts gefunden hatten. Er mußte die Kaltblütigkeit des russischen Kommandanten bewundern.

»Hammer, hier Hatchet«, meldete sich der Hubschrauber der Battleaxe.

»Roger, Hatchet. Wo sind Sie?«

»Zehn Meilen südlich von Ihnen. Wir haben zwei Wasserbomben an Bord.«

O’Malley schaltete seine Beleuchtung wieder an. »Gut, halten Sie sich bereit. Romeo, geben Sie Hatchet einen Radarleitstrahl zu unserer Sonoboje, dann ermitteln wir mit unserem Sonar die Kreuzpeilung für den Abwurf. Einverstanden?«

»Roger, einverstanden«, antwortete Morris.

»Torpedos scharfmachen«, befahl O’Malley seinem Kopiloten.

»Warum?«

»Wenn die Wasserbomben danebengehen, schießt er vom Grund hoch wie ein Lachs zur Laichzeit.« O’Malley zog seinen Hubschrauber herum und erblickte die blinkenden Kollisionswarnlichter des britischen Lynx-Helikopters. »Hatchet, ich habe Sie nun in neun Uhr. Bitte halten Sie Ihre Position. Willy, Veränderungen am Kontakt?«

»Nein, Sir. Der Kerl hat Nerven wie Drahtseile.«

Armer Held, dachte O’Malley. Die Rauchboje über dem Kontakt war nun fast abgebrannt. Er warf eine zweite ab. Nachdem er sich noch einmal das taktische Display betrachtet hatte, ging er in eine Position tausend Yard östlich des Kontaktes, schwebte fünfzehn Meter über der Wasseroberfläche und setzte das Tauchsonar ein.

»Da ist er«, meldete der Maat. »Richtung zwei-sechs-acht.«

»Hatchet, hier Hammer. Bereit für VECTAC. Lassen Sie sich von Romeo steuern.«

Der Kurs des britischen Hubschraubers wurde nun vom Radar der Reuben James bestimmt.

»Werfen Sie auf mein Kommando einzeln ab!« rief O’Malley.

»Klarhalten, Hatchet.«

»Sind klar.« Der britische Pilot machte seine Wasserbomben scharf und hielt mit neunzig Knoten aufs Ziel zu. O’Malley brachte die Blinklichter und den Rauch der Boje in eine Linie.

»Bombe eins – los! Bombe zwei – los! Und nichts wie weg!«

Das brauchte man dem Lynx-Piloten nicht zweimal zu sagen. Kaum war die zweite Wasserbombe gefallen, da schoß der Helikopter auch schon in die Höhe und nach Nordosten. Zur selben Zeit riß O’Malley den Steuerknüppel zurück, um den empfindlichen Sonarwandler aus dem Wasser zu holen.

Ein sonderbarer Lichtblitz auf dem Grund, dann noch einer. Die Meeresoberfläche wurde zu Schaum, der zum Sternenhimmel stieg. O’Malley flog heran und schaltete die Landescheinwerfer ein. An der Oberfläche erschienen aufgewühlter Schlick und... Öl? Wie im Kino, dachte er und warf noch eine Sonoboje ab.

Über Grund hallte das Grollen der Wasserbombe wider, doch das System filterte es heraus und konzentrierte sich auf Schall in höheren Frequenzbereichen. Sie hörten Luft entweichen und Wasser rauschen. Jemand an Bord des U-Bootes hatte wahrscheinlich in dem vergeblichen Bemühen, an die Oberfläche zu kommen, die Ballasttanks angeblasen. Dann ein anderes Geräusch, das klang, als tropfte Wasser auf eine heiße Kochplatte. O’Malley konnte es nicht sofort interpretieren.

»So was hab ich noch nie gehört«, sagte Willy über die Sprechanlage. »Was ist das, Sir?«

»Der Reaktorbehälter ist gerissen. Was Sie da hören, ist ein durchgehender Kernreaktor.« Was für eine Schweinerei so dicht vor der Küste, dachte er. Mit dem Tauchen zur Doria war es für die nächsten Jahre Essig... O’Malley schaltete aufs Funkgerät um. »Hatchet, hier Hammer. Eindeutig eine Versenkung. Wollen Sie sie in Anspruch nehmen?«

»Ja, Hammer. Vielen Dank fürs Einsteuern.«

O’Malley lachte. »Roger, Hatchet. Und Sie dürfen dann auch das Formular an die Umweltbehörde ausfüllen. Out.«

In dem Lynx schauten sich Pilot und Kopilot verständnislos an. »Was soll das bedeuten?«

Im Sturm: Thriller
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