Nordatlantik
Dwarsseen ließen die Julius Fucik mit zehn Grad Schlagseite rollen, was den Soldaten das Leben schwermachte, wie Kapitän Cherow feststellte, aber für Landratten hielten sie sich recht ordentlich. Die Mitglieder seiner Crew baumelten an Tauen über die Bordkanten und übermalten mit Spritzpistolen das Emblem der russischen Reederei. Soldaten entfernten mit Schweißbrennern Teile der Aufbauten, um eine Ähnlichkeit mit der Silhouette der Doctor Lykes, eines amerikanischen Frachters, herzustellen. Das Achterschiff der Fucik mit dem Aufzug war bereits schwarz gestrichen worden, und die Aufbauten trugen eine schwarze Raute, Symbol der US-Reederei. Trupps veränderten mit vorgefertigten Teilen Farbe und Umriß der beiden Schornsteine. Mit Hilfe von Leinwandschablonen wurde die neue, sechs Meter hohe Beschriftung an der Bordwand angebracht.
»Wie lange noch, Käptn?«
»Mindestens vier Stunden. Die Arbeit geht gut voran.« Cherow konnte seine Besorgnis nicht verbergen. Sie befanden sich weit von allen Schiffahrtsrouten mitten im Atlantik, aber man wußte nie ...
»Und wenn ein amerikanisches Flugzeug oder Schiff uns ausmacht?« fragte General Andrejew.
»Dann werden wir feststellen, wie erfolgreich unsere Löschübungen waren – und unsere Mission schlägt fehl.« Cherow fuhr mit der Hand über die polierte Reling aus Teak. Er hatte das Schiff nun seit sechs Jahren kommandiert und in fast jeden Hafen des Nord- und Südatlantik gesteuert. »Wir nehmen nun Fahrt auf. In vorlicher See läuft das Schiff ruhiger.«