USS Reuben James
Auf dem Radarschirm sahen sie, wie der Tomcat zwei Raketen abfeuerte, die sofort verschwanden, und dann abdrehte.
»Das, meine Herren, war ein Abschuß«, erklärte Morris. »Ein Bear weniger.«
»Woher wissen Sie das?« fragte Calloway.
»Der Pilot hätte doch nicht abgedreht, wenn die Raketen danebengegangen wären. Und wenn es etwas anderes als ein Bear gewesen wäre, hätte er die Funkstille gebrochen. ESM, empfangen wir Funkverkehr aus null-acht-null?«
Der Maat in der rechten vorderen Ecke des Raumes sah nicht auf. »Nein, Sir, keinen Pieps.«
»Donnerwetter«, meinte Morris. »Es funktioniert.«
»Und wenn der Kerl keinen Funkspruch mehr absetzen konnte –« Calloway verstand.
»Dann sind wir die einzigen, die Bescheid wissen. Vielleicht können wir den ganzen Angriffsverband in den Hinterhalt locken.«
Morris trat ans Hauptdisplay. Alle Jäger der America waren nun siebzig Meilen südlich des Geleitzugs in der Luft. Er schaute auf die Uhr am Schott: noch vierzig Minuten bis zum Eintreffen der Backfire. Er griff nach einem Telefonhörer: »GZ an Brücke. Signalisieren Sie Battleaxe heran.«
Innerhalb kurzer Zeit drehte Battleaxe hart nach Steuerbord ab und hielt auf die Reuben James zu. Ein neuer Trick hat bereits funktioniert, dachte Morris. Warum also nicht ein zweiter?
»Hubschrauber klar zum Start«, befahl er.
O’Malley saß in seinem Cockpit und las ein Herrenmagazin. Auf die Durchsage hin trennte er sich von Miss Julis Reizen. Ensign Ralston begann die Prozedur des Startens des Triebwerks; O’Malley überflog die Instrumente für den Fall, daß es technische Probleme gab, und schaute dann hinaus, um sich davon zu überzeugen, daß das Bodenpersonal zurückgetreten war.
»Und was sollen wir machen, Commander?« fragte der Systemoperator.
»Den Raketenköder spielen, Willy«, versetzte O’Malley liebenswürdig und hob ab.