Nordatlantik
»Guten Morgen, Mr. Bear.« Der Pilot des Tomcat überprüfte seinen Bildschirm. Vierzig Meilen weiter glitzerten die mächtigen Propeller der russischen Maschine in der Sonne. Der Flieger beschloß, sein Radar vorerst noch nicht zu benutzen, ging auf 80 Prozent der Leistung und aktivierte die Raketenbedienung. Die beiden Maschinen flogen mit über 1600 Stundenkilometern aufeinander zu.
Dann schaltete der Mann auf dem Rücksitz das AWG-9-Radar ein.
»Wir haben ihn«, meldete er einen Augenblick später.
»Feuer!« Zwei Raketen lösten sich und beschleunigten auf über 5000 Stundenkilometer.
Ein sowjetischer Elektroniker an Bord des Bear war bemüht, die Signatur des Suchradars der Fregatte zu isolieren, als eine andere Warnanlage piepte. Er drehte sich um und wurde blaß.
»Angriff!« schrie er über die Bordsprechanlage.
Der Pilot reagierte sofort, zog die Maschine nach links in eine Rolle und ließ sie der Meeresoberfläche entgegenstürzen. Hinter ihm aktivierte der Elektroniker die schützenden Störsysteme. Das Flugmanöver jedoch bewirkte, daß die Störkapseln den anfliegenden Raketen abgewandt waren.
»Was ist los?« rief der Kommandeur über die Bordsprechanlage.
»Wir sind vom Radar eines Abfangjägers erfaßt«, erwiderte der Techniker trotz seiner Angst kühl. »Störkapseln aktiviert.«
Der Kommandeur wandte sich an seinen Funker. »Geben Sie die Warnung heraus: Feindflugzeuge in dieser Position aktiv.«
Doch die Zeit war zu knapp. Die Phoenix legten die Entfernung in weniger als zwanzig Sekunden zurück. Die erste flog vorbei, doch die andere erfaßte den abtauchenden Bomber und riß ihm den Schwanz weg. Der Bear trudelte ins Meer.