MS Julius Fucik
»Rakete im Anflug, Backbord, dicht überm Horizont.« Wenigstens taugen unsere Ausgucks etwas, dachte Cherow. Er schätzte die Distanz zum Horizont ab und gab der Rakete eine Geschwindigkeit von 1000 Stundenkilometern ...
»Ruder hart Steuerbord!« schrie er. Der Rudergänger wirbelte das Rad bis zum Anschlag herum und hielt es fest.
»Einer Rakete können Sie nicht davonfahren, Cherow«, sagte der General leise.
»Weiß ich auch. Aber passen Sie mal auf.«
Das Schiff mit dem schwarzen Rumpf drehte stark nach Steuerbord ab, legte sich dabei schräg wie ein schleuderndes Auto und hob so künstlich die Wasserlinie an der verwundbaren Backbordseite.
Unternehmungslustige Offiziere schossen Leuchtkugeln in der Hoffnung, die Rakete abzulenken, doch deren Mikrochip-Gehirn konzentrierte sich nur auf den riesigen Blip, den das Suchradar in der Spitze ausgemacht hatte. Es stellte eine leichte Richtungsänderung des Ziels fest und änderte den Kurs der Rakete entsprechend. Eine halbe Meile vom Ziel entfernt wurde die Harpoon, die bisher drei Meter über der Oberfläche geflogen war, wie vorprogrammiert hochgezogen. Sofort schossen die Soldaten an Bord der Fucik ein Dutzend SAM-7 ab. Drei erfaßten die heißen Abgase der Harpoon, konnten aber nicht rasch genug abdrehen, um die anfliegende Rakete zu treffen, und flogen an ihr vorbei. Die Harpoon ging in den Sturzflug und sauste auf ihr Ziel zu.