Keflavik, Island
Der Oberst fuhr mit der Hand über die aufgemalte Silhouette eines Bombers an der Flanke seines Jägers. Sein erster Luftsieg, aufgezeichnet von den Bordkameras. Zum ersten Mal seit den Gefechten über Nordvietnam hatte der Pilot der sowjetischen Luftwaffe einen solchen Sieg errungen, und sein Opfer war ein Bomber gewesen, der Atombomben aufs Vaterland hätte werfen können.
Auf Island waren nun fünfundzwanzig MiG-29 stationiert. Jeweils vier waren permanent in der Luft, um den Stützpunkt zu schützen.
Der Angriff der B-52 hatte ihnen schmerzliche Verluste zugefügt. Das Hauptradar war leicht beschädigt, aber eine moderne, mobile Anlage, die zweimal am Tag den Standort wechseln sollte, wurde noch heute eingeflogen. Er wünschte sich einen fliegenden Radarleitstand, doch deren Verfügbarkeit war nach den Verlusten über Deutschland stark eingeschränkt. Was man von der Luftfront hörte, war deprimierend, aber die beiden Staffeln MiG-29 hielten sich gut. Der Oberst schaute auf die Uhr. In zwei Stunden sollte er eine Staffel anführen, die einen kleinen Verband Backfire, der nach einem Geleitzug suchte, eskortierte.