USS Chicago
McCafferty hatte seinen eigenen Kontakt, den sie nun schon seit einer Stunde verfolgten. Die Sonar-Operatoren bemühten sich, auf ihren Schirmen die bewegliche Schallquelle von Hintergrundgeräuschen zu unterscheiden, und gaben ihre Daten an den Feuerleittrupp weiter, vier Männer, die sich in einer Ecke der Angriffszentrale über einen Kartentisch beugten.
Der Kommandant trat zu ihnen. »Was tut sich?«
»Nicht viel, was die Richtung angeht. Er muß weit entfernt sein, Sir, vielleicht in der dritten Konvergenzzone. Achtzig Meilen also. Er läuft aber nicht auf uns zu, denn sonst hätten wir das Signal verloren, als er die Zone verließ.« Dem Ersten Offizier sah man die Belastung der vergangenen Woche an. »Sir, ich vermute, daß wir ein Atom-U-Boot verfolgen, wahrscheinlich ein lautes. Die akustischen Verhältnisse sind so gut, daß wir mit drei Konvergenzzonen herumspielen können. Und ich nehme an, daß es so wie wir ein bestimmtes Gebiet patrouilliert. Es könnte sogar hin und her fahren wie wir. Damit wären die minimalen Richtungsänderungen erklärt.«
McCafferty runzelte die Stirn. Dies war sein erster echter Kontakt seit Kriegsausbruch. Er befand sich dicht an der Nordgrenze des ihm zugewiesenen Gebiets; das Ziel war vermutlich auf der anderen Seite. Wenn es nun angriff, blieb der größte Teil seines Sektors ungeschützt.
»Gehen wir auf ihn los«, befahl McCaffferty. »Ruder zehn Grad Backbord, neuer Kurs drei-fünf-eins. Zwei Drittel voraus.«
Chicago ging rasch auf Nordkurs und beschleunigte auf fünfzehn Knoten, seine »leise« Höchstgeschwindigkeit. Bei diesem Tempo erzeugte das Boot nur wenig Geräusche und war nur schwer zu orten, da sein Sonar auch unter diesen Bedingungen noch fünf bis zehn Meilen weit reichte. Die vier Torpedorohre waren mit einem Paar Mk-48-Torpedos und zwei Antischiff-Raketen Harpoon geladen. Ganz gleich, ob es sich bei dem Ziel um ein Überwasserschiff oder ein U-Boot handelte, Chicago konnte mit ihm fertigwerden.