Fünfunddreißig
Thomas?«
»Ja?«
»Hier ist Bill Clinton.«
»Wirklich?«
»Ja.«
»Oh, hallo. Nett, dass Sie anrufen.«
»Wie läuft’s?«
»Es läuft bestens. Ich präge mir jeden Tag neue Straßen ein. Haben Sie meine letzten Updates bekommen?«
»Natürlich, natürlich. Sie machen das ganz hervorragend. Wirklich tolle Arbeit, die Sie da leisten. Alle staunen über Ihre Fähigkeiten.«
»Vielen, vielen Dank.«
»Aber es gibt da etwas, das mir ein wenig Kopfzerbrechen macht.«
»Was denn?«
»Wie ich höre, hatten Sie Besuch vom FBI.«
»Stimmt. Darüber haben wir doch gesprochen. Wissen Sie, ich glaube, sie wollten sich nur vergewissern, dass ich an der Sache dran bleibe.«
»Sicher, sicher. Aber Sie müssen jetzt sehr vorsichtig sein, mit wem Sie reden, Thomas. Sei es das FBI, die CIA oder die Polizei von Promise Falls. Sogar bei Menschen, die Ihnen nahestehen.«
»Wie meinen Sie das?«
»Passen Sie einfach nur auf, was Sie anderen erzählen. Geben Sie niemals etwas wirklich Persönliches preis. Ein Beispiel: Sie haben gerade Ihren Vater verloren, und ich verstehe, dass Ihnen das sehr nahegeht, aber nach außen hin müssen Sie Stärke zeigen, sonst hält man Sie für einen Schwächling. Das gilt für alle traumatischen Ereignisse in Ihrem Leben. Behalten Sie sie für sich, dann werden Sie Ihren Weg machen. Verstehen Sie?«
»Ich glaube schon.«
»Das ist gut. Und Sie müssen auch Ihre Spuren verwischen. Die Chronik Ihres Computers löschen, zum Beispiel –«
»Das tue ich bereits.«
»Und auch Ihre Anrufliste.«
»Klar. Das mache ich alles, Bill.«
»Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie stolz ich auf Sie bin, Thomas. Alle hier sind enorm beeindruckt.«
»Ich werde Sie nicht enttäuschen. Wo ich Sie gerade dran habe, ich wollte Ihnen noch etwas erzählen. Beim Studieren der Straßen von New York habe ich gesehen –«
»Ich muss jetzt Schluss machen, Thomas. Vielleicht beim nächsten Mal, ja?«
»Ja gut, Bill. Gut. Auf Wiederhören.«