VIERZIGSTES KAPITEL
15. Oktober 1763
Des Prinzen Zuflucht
Mäßigungsbucht, Mystria
Ein heulender Windstoß peitschte durch das Tor des Wurmstands und trieb Schneeflocken ins Innere, die an dem riesigen Kessel zischend verdampften. Vladimir warf unten in der Grube ein Scheit unter den Eisentank, dann schaute er hoch zur Tür. Er lachte, obwohl er verschwitzt, verdreckt und verschlammt war.
»Ihr gehört nicht hier herein, Hoheit.«
Gisella zog einen dicken Wollmantel von den Schultern und hängte ihn über das Geländer der Grube. Sie stampfte mit den Füßen auf, um den Schnee von den Stiefeln zu lösen, und erwiderte sein Lächeln. Bauschige Reithosen und ein grob gewebtes Hemd unter einem Strickpullover verliehen ihr ein fast burschikoses Äußeres.
»Ich dachte mir, Ihr freut Euch in dieser bitterkalten Nacht über etwas Hilfe, Hoheit.«
»Bäcker kommt zurück, wenn er gegessen und etwas geschlafen hat.« Der Prinz warf noch ein Stück Holz nach. »Und so willkommen mir Eure Hilfe wäre, wisst Ihr wohl, dass Ihr nicht hier sein solltet. Wir sind unbeaufsichtigt.«
»Das stimmt keineswegs, mein Prinz.« Sie stieg die Leiter herab in die Grube. »Euer Magwamp ist hier.«
Vladimir drehte sich um. Der Lindwurm hatte sich eingerollt, Kopf und Schwanz auf der vom Fluss abgewandten Seite. Das Tor zum Fluss war mit hölzernen Läden verschlossen, und ein Kupferrohr lief vom Tank herunter in die Grube. Auf der ganzen Länge stieg Dampf davon auf, und in Verbindung mit der Hitze des Feuers heizte es den Wurmstand auf die Temperatur eines windstillen Augusttages auf.
»Auch wenn er das kalte Wetter besser zu ertragen scheint als in der Vergangenheit, befürchte ich, Magwamp kann man nicht gerade als geeignete Aufsicht für ein unverheiratetes Paar betrachten, Prinzessin.«
»Das spielt keine Rolle. In allen mittelalterlichen Fabeln sind Lindwürmer als ausgezeichnete Aufsicht bekannt. Ritter von großer Tugend haben Prinzessinnen dutzendweise aus ihren Klauen befreit, und die Anwesenheit des Wurms genügte, für ihre Ehre zu bürgen.«
»Glaubt Ihr solcherart Fabel?«
Sie kam zu ihm herüber und nahm ein Holzscheit. »Es ist nur von Bedeutung, was andere glauben. Ihr seid ein Mann von Ehre, also ist meine Tugend in keiner Gefahr.«
»Ich will hoffen, der Graf teilt diese Ansicht. Ich erinnere mich, mit welcher Begeisterung er von seinen Duellen erzählt.«
»Der Graf liegt unter mehreren Decken begraben und weilt im Reich der Träume.« Sie warf das Holz ins Feuer.
Der Prinz nahm das nächste. »Autsch!«
»Was ist?«
Vladimir warf es in die Flammen und schüttelte die Rechte. »Ein Splitter.« Er streckte die schmutzige Hand aus, dann spuckte er auf den Finger und wischte ihn sauber. »Genau hier.«
Gisella nahm seine Hand. »Haltet still.« Sie strich mit einem Finger über die Haut. Als er zusammenzuckte, murmelte sie, »Verzeiht.« Dann packte sie den Splitter geschickt zwischen zwei Fingernägeln und riss ihn heraus.
»Ich danke Euch.«
»Wir haben einen Aberglauben in Kesse-Saxenburg.« Die Prinzessin hob seine Hand an die Lippen und setzte einen sanften Kuss auf die Wunde. »Das lässt den Schmerz vergehen.«
Vladimir lächelte und löste zögernd die Hand aus ihrem Griff. Durch seine erstaunliche Sanftheit löste dieser Kuss etwas in ihm aus. Er fand Gisella körperlich äußerst anziehend, und je länger er in ihrer Gesellschaft verbrachte, desto stärker wurde seine Zuneigung. Auf vielerlei Art war sie eine weitaus schönere Frau, als er je gehofft hatte, in seinem Leben willkommen zu heißen.
Doch auf Grund seiner Herkunft lag die Entscheidung über sein Schicksal nicht bei ihm. Über die Jahre hatte er sich gezwungen, die Avancen vieler Frauen, die Träume hegten, eines Tages die Gemahlin des Generalgouverneurs oder vielleicht sogar Königin von Norisle zu werden, auf freundliche Art zurückzuweisen. Er hatte schnell gelernt, das körperliche Verlangen zu unterdrücken, das ihre Gegenwart in ihm auslöste.
Sie neigte den Kopf. »Was habt Ihr, Hoheit?«
»Ihr seid ein Mysterium, Prinzessin Gisella, nicht unähnlich den Pasmortes des Guy du Malphias.«
»Ich versichere Euch, mein Lhord, ich bin äußerst lebendig.«
»Und klug genug, zu wissen, dass ich das nicht meinte.« Er warf Holz nach. »Ihr wurdet aus dem Reich Eures Vaters gepflückt und hierher eingeschifft, um mich zu heiraten, und scheint mich allen Ernstes zu mögen.«
»Das dürfte daran liegen, dass es stimmt.«
»Eben das finde ich so seltsam.« Vladimir schüttelte den Kopf. »Ihr seid nicht halb so alt wie ich und stammt aus einem anderen Land. Ihr habt mir berichtet, und ich hatte Gelegenheit, mich selbst davon zu überzeugen, dass Ihr vielerlei Dinge genießt, die andere Damen bei Hofe verabscheuen. Ihr befindet Euch inmitten eines großen Abenteuers, das in nichts dem in einem beliebigen Roman nachsteht.«
»Ich lese keine Romane, Hoheit. Sie sind nur Persiflagen, die weder lehrreich noch erleuchtend und selten amüsant sind. Autoren solch fantasievoller Geschichten sollten eine nützliche und ehrbare Verwendung für ihr Leben finden, statt ihre Tage mit dem Schreiben von Lügen zu verbringen.«
Der Prinz lachte laut auf. »Ja, perfekt.«
»Was ist perfekt?«
»Und Ihr seid eine Frau von ausgeprägten Meinungen, denen Ihr Euch nicht scheut, Ausdruck zu verleihen.«
Sie schob eine blonde Haarsträhne hinters Ohr, dann hob sie ein Schüreisen auf und zertrümmerte damit ein glühendes Holzscheit. »Ich sollte meinen, dass dies für Mystria ein Vorzug ist.«
»Ich stimme Euch ganz und gar zu.« Er grinste. »Der jüngste Brief meines Vaters enthielt ausführliche Instruktionen für mich betreffend meiner bevorstehenden Hochzeit. Natürlich setzte er an mit den Lehren der Kirche. Er kann nicht anders. Er ist schon sehr viel länger Mönch als Vater, auch wenn er sich bemüht. Er teilte mir mit, dass es meine Pflicht sei, jemanden zu ehelichen, den ich nicht kenne und auch nicht als angenehm empfinde. Mit der Zeit, beruhigte er mich, werden wir lernen, einander zu verstehen. Wir könnten sogar den Punkt erreichen, an dem wir unsere gegenseitige Gesellschaft ertragen. Sollte unsere Ehe besonders gesegnet sein, könnten wir eines Tages sogar Freundschaft schließen. Er schrieb, unsere Kinder würden eine Gemeinsamkeit herstellen und unsere gemeinsamen Interessen widerspiegeln. Aber die Vorstellung, einander zu mögen …«
»Oder einander zu lieben?«
Vladimir senkte den Blick. »Ja, das sind Dinge, schreibt er, von denen nur Narren und Romanschreiber träumen.«
»Und der Worte Eures Vaters wegen könnt Ihr nicht glauben, dass ich Euch mag?« Gisella lächelte und trat näher. »Ihr könnt nicht glauben, ich könnte Euch lieben?«
»Es ist, glaube ich, noch viel zu früh, von Liebe zu sprechen, Prinzessin, wollt Ihr nicht die Art Narretei begehen, für die Ihr selbst die Heldin eines Romans und den Autoren verurteilen würdet, der sie erschuf.«
»Ich muss Euch mitteilen, dass ich diese Ansicht ganz und gar nicht teile.« Gisella streichelte seine Wange, dann drehte sie sich fort. Das Feuer badete ihr Haar in goldenen Glanzlichtern. »Ich wurde bei Hofe aufgezogen, mein Lhord, wo ich nicht wohl geduldet war, weil das, was andere anzog, mich langweilte. Doch ebenso wie Ihr war ich bereit, meine Pflicht zu erfüllen. Ich war bereit, hierherzukommen und einen Mann zu heiraten, den ich nicht kannte. Bereit, ihm Kinder zu gebären und darauf zu hoffen, dass er in den Krieg zog oder die Ländereien unter seiner Herrschaft bereiste. Ich war bereit, darauf zu hoffen, dass er ein Mann von Ehrgeiz war, und dieser Ehrgeiz ihn aus meiner Nähe weit entfernen würde. Und eben deshalb hasse ich Ehrgeiz.«
Vladimir grinste. »Prinzessin, ich bin ein ehrgeiziger Mann.«
Sie drehte sich um, und ihre Augen strahlten. »Euer Ehrgeiz ist praktischer Natur. Euer Labor kündet davon. Ihr wollt lernen, entdecken, wissen. Ihr wollt die Welt verbessern. Ehrgeiz kann selbstsüchtiger Art sein oder selbstloser, und Ihr seid ein Meister der letzteren Art. Aus diesem Grunde allein bereits würde ich Euch mögen, und ich liebe Euch ganz gewiss.«
»Aber ich bin nicht …«
»Nicht was, mein Lhord? Tapfer und gut aussehend wie von Metternin? Lasst mich Euch versichern, dass Ihr das sehr wohl seid. Gut aussehend, ganz gewiss, und tapfer, selbstverständlich. Wer noch auf der Welt reitet einen Lindwurm unter Wasser? Ihr betretet Welten, die kein anderer je gesehen. Es gibt Narren ohne Zahl, die in die Schlacht stürmen und sich tapfer wähnen, weil ihre Gegner nicht zielen können. Die Unfähigkeit ihrer Feinde verwandelt sich irgendwie in ein leuchtendes Zeichen ihrer Gottgefälligkeit.«
Ihre Züge leuchteten auf, während sie vor dem Wassertank auf und ab ging. Selbst Magwamp regte sich und lockerte seine Haltung, ließ den Echsenschwanz aus der Schlinge gleiten. »Soll ich Euch sagen, mein Lhord, warum ich Euch liebe, denn ich liebe Euch, und es ist ohne Bedeutung für mich, falls Ihr diese Liebe nicht erwidert. Zu wissen, dass ich einen Mann gefunden habe, der es wert ist, geliebt zu werden, genügt. Aber wollt Ihr es tatsächlich wissen?«
Vladimir schaute ihr in die Augen und nickte. »Es wäre mir eine Ehre.«
»Ihr seid ein Mann, der die Wirklichkeit annimmt. Ihr gesteht ein, dass Ruhm und Ehre existieren, doch Ihr jagt ihnen nicht nach wie ein Hund dem Fuchs. Ihr seht sie als das, was sie sind. Ruhm ernährt niemanden. Ehre wärmt niemanden in einer Nacht wie dieser. Eine Kugel tötet den Tugendhaften und Tapferen ebenso sicher wie den Lasterhaften und Feigen, und oftmals Seite an Seite in derselben Salve.«
Sie deutete hinter sich zum Haus und zum Labor. »Das Modell, das Ihr hergestellt habt – die Männer, die Ihr ausgesandt habt, es auszukundschaften: Nichts von alledem ist eine Aufgabe für den Generalgouverneur. Eure Verantwortung hätte mit dem Verfassen von Berichten für Launston ein Ende gefunden. Das wäre das gesamte Ausmaß Eurer Pflicht gewesen, wie die Krone sie sieht, doch Ihr sehr darüber hinaus. Ihr seht, was notwendig ist, und führt es aus.«
Gisella lächelte. »Und die Tatsache, mein Lhord, dass Ihr Euren Wurmwart zu Bett geschickt habt, während Ihr hier das Feuer schürt, das gefällt mir. Ich kann mir Euch vorstellen, wie Ihr die Nacht am Bett eines hustenden Kindes wacht, oder …«
»Oder bei einer Gemahlin in den Wehen?«
»Einem dummen Mädchen, das sich davor ängstigt, wie ihr Körper sich verändert?«
Er streckte die Arme aus und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Ich in überzeugt, niemand wird Euch jemals als dumm bezeichnen. Und ich würde jeden Mann verprügeln, der es wagen sollte. Ich glaube darüber hinaus, meine Liebe, dass Ihr mit einem solchen Narren gründlich abgerechnet hättet, lange bevor ich die Gelegenheit zum Eingreifen hätte.«
Sie schaute zu ihm hoch. Eine Träne glitzerte ihr im Augenwinkel, aber sie lächelte. »Ich habe meine Daumen dunkelrot trainiert an einer Duellpistole, zur Freude und zum Widerwillen meines Vaters.«
Vladimir wischte die Träne ab und verschmierte ihre Wange. »Prinzessin, mein Mangel an Glaube in Eure Gefühle für mich hat seine Gründe nicht einmal ansatzweise bei Euch. Nein, bitte, lasst es mich erklären.«
Er schmunzelte. Plötzlich füllte ihn die Erinnerung daran, wie sie hinter ihm auf Magwamp gesessen hatte, die Arme fest um ihn geschlungen, als der Lindwurm das erste Mal unter die Flussoberfläche tauchte, mit einer wohligen Wärme. Sie hatte überrascht gelacht, ein abrupt abbrechender Klang, als sie hastig den Mund schloss. Sie hatte sich an ihn geklammert, die Brüste an seinen Rücken gedrückt. Ihr ganzer Leib hatte gebebt. Erst als er wieder auftauchte, als er Magwamp hastig zurück an die Oberfläche gelenkt hatte, hatte er erkannt, dass es begeistertes Lachen war, das sie schüttelte. Sie war bis auf die Haut durchnässt gewesen, das Kleid hatte ihr am Leib geklebt, aber ihr Aussehen hatte sie nicht im Mindestens interessiert. Sie hatte nur tief einatmen und immer wieder tauchen wollen.
»Prinzessin, ich habe so lange Jahre den Tag gefürchtet, an dem meine Tante eine Braut für mich bestimmt, dass ich darauf gehofft habe, ehrlich darauf gehofft, sie könnte die Möglichkeit meiner Nachkommen als Bedrohung für den Thron sehen. Ich habe darauf gehofft und war felsenfest davon überzeugt, dass, wenn sie mir eine Gemahlin wählen würde, das irgendeine alte morwische Herzogin-Witwe sein würde, die mich und alles hassen würde, womit ich meine Tage verbringe, und sich entscheiden, auf dem Kontinent zu bleiben, während ich hierbleibe. Und nun hat sie eine Frau für mich ausgewählt, die vollkommen ist, intelligent und bildschön, praktisch veranlagt und blitzgescheit. « Er schüttelte den Kopf. »Es ist ein Traum, dessen Ende ich fürchte.«
Gisella legte ihm die Arme um den Hals. »Küsst mich, Hoheit. Ich verspreche Euch, dieser Traum wird nicht enden.«
Seine Arme legten sich um ihren Körper, zogen sie an den seinen, drückten sie fest an seine Brust. Er senkte den Mund auf den ihren. Dieser erste Kuss, warm und fest, verkrampfte seinen Magen. Er drückte sie noch fester, wollte sie gar nicht mehr loslassen, wollte ihn nicht lösen, nicht einmal, um Atem zu holen. Und sie hielt ihn ebenso fest, ließ ihn nicht los, ließ ihn den Kuss nicht lösen.
Und sie raubte ihm den Atem.
Er konnte nicht sagen, wie lange sie sich küssten. Sein Verstand sagte ihm, dass es höchstens zwei Minuten gewesen sein konnten, denn länger konnte er den Atem nicht anhalten. Tatsächlich spielte es keine Rolle. Es hätte ein einziger Pulsschlag sein können oder eine Ewigkeit. In diesem Augenblick brach ein Teil von ihm, den er so lange weggesperrt hatte, frei.
Der Ausdruck auf ihrem Gesicht, als ihre Lippen sich lösten, zeigte, dass sie all das in seinen Augen las. Er hatte keine Worte für die Gefühle, die ihn durchzuckten. Die Freiheit, die überbordende Freude. Es war in jedweder Hinsicht so begeisternd wie Magwamps allererster Tauchgang im Fluss mit ihm. Es war die vollständige Befriedigung darüber, etwas gefunden zu haben, von dessen Verlust er nichts geahnt hatte. Und nun fragte er sich, wie er so lange ohne es hatte existieren können.
Er lachte leise, dann küsste er sie erneut. Ist das Liebe? Er wusste, dass Lust mit im Spiel war, keine Frage. Dazu waren ihre Küsse zu hungrig und ihr Verlangen zu heiß. Aber er fand noch mehr darin, mehr, das sich seinem Zugriff auf ärgerlichste Weise entzog. Er konnte es weder messen noch beschreiben, eine Fähigkeit, für die er die so abfällig bewerteten Romanautoren widerwillig bewundern musste. Und doch, obwohl es sich dem Messen entzog, existierte es, denn es brachte seinen Puls zum Rasen und versetzte ihn in eine solche Freude, dass er nicht aufhören konnte zu grinsen.
Widerwillig gab er sie frei. »Ich fürchte, Prinzessin, Magwamp ist ein sehr schlechter Aufpasser.«
»Das mag sein, mein Lhord, doch ist er ein stummer Aufpasser, und deshalb in meinen Augen ein ganz wunderbarer.« Sie lachte, und der Klang bezauberte ihn. »Trotzdem werden wir nichts tun, was von Metternins Ehre beflecken könnte.«
»Besser, wir halten uns daran.« Er nahm sie bei der Hand und führte sie zurück zur Leiter. »Und wir müssen den Tank auffüllen. «
Er ließ Dampf ab, dann öffnete er den tonnenförmigen Tank. Sie wechselten sich dabei ab, Wasser zu pumpen und zum Tank zu schleppen. Als sie ihn zu zwei Dritteln gefüllt hatten, verschloss er ihn wieder und stieg zurück in die Grube, um das Feuer zu schüren.
Sie blieb oben, lehnte sich aufs Geländer und lächelte auf ihn herab. »Ich finde Euch sehr attraktiv bei dieser Arbeit.«
Er lächelte, verzichtete aber darauf, sich wie ein dummer Junge für sie in Szene zu setzen. Er stocherte noch etwas mit dem Schürhaken, dann legte er Holzscheite nach.
»Ich habe eine Frage an Euch, Prinzessin.«
»Stellt sie, mein Lhord.«
»Haben die Frauen in Eurer Familie starke Kinder?«
Sie nickte. Ihr goldenes Haar schimmerte. »Sehr starke, mein Lhord.«
»Dann werden meine Söhne, wenn sie drei oder vier sind, doch wohl in der Lage sein, sich in kalten Nächten um den Tank zu kümmern?«
Gisella schmunzelte. »Nur, mein Lhord, wenn Ihr sie daran hindert, auf Geopahrjagd zu gehen, wie sie es schon mit zwei Jahren werden tun wollen.«
»Ausgezeichnet, meine Liebe, ausgezeichnet. Wir sind für einander geschaffen. Perfekt.« Vladimir strahlte zu ihr hoch und schleuderte mehr Holz aufs Feuer. Und ich frage mich, was meine Tante unternehmen wird, um uns zu ruinieren, sobald sie das erfährt.