VIERUNDZWANZIGSTES KAPITEL
7. Juni 1763
Hutmacherburg
Lindental, Mystria
Sie lieferten sich ein Wettrennen mit der Sonne und gewannen um Haaresbreite. Auf dem Weg nach Hutmacherburg kamen sie an einigen kleinen Bauernhöfen vorbei; die Hütten waren aus Baumstämmen gebaut, Schuppen und dergleichen aus groben Brettern gezimmert. Gras und Lehm dichtete die Fugen ab, und Holzläden rahmten die leeren Fenster ein.
»Ist Glas hier draußen teuer?«
»Is’ ein bisschen zerbrechlich für den Transport hier raus.« Nathaniel spuckte neben den Weg. »Leute hier draußen glauben nicht, dass es so was wirklich gibt. Linsen in Eurem Fernrohr sind so ziemlich das Höchste, was sie je gesehen haben. Fensterglas ist ein reines Märchen.«
»Gibt es hier einen Gasthof, in dem wir ein Zimmer mieten können? Geld habe ich.«
»Tja, ich hab es ehrlich gemeint da hinten, Kapteyn Radband. Ihr haltet den Mund fest geschlossen. Hört zu und lernt was.« Der Waldläufer grinste, aber Owen beruhigte das nicht sonderlich. »In Hutmacherburg muss man sich jeden Schritt gut überlegen, wenn man keinen Ärger will.«
Hutmacherburg ähnelte keinem Ort, den Owen je zuvor gesehen hatte, und das lag nicht allein daran, wie baufällig die Häuser waren. Nur die wenigsten besaßen ein ordentliches Fundament, so dass mehr als eines sich in die ein oder andere Richtung neigte. Mehrere wurden von schräg in den Boden gerammten Pfählen seitlich abgestützt; ein paar waren nur noch Trümmerhaufen, und einige Anwohner nutzten sie sichtlich als bequeme Quelle für Baumaterial oder Brennholz.
Die sogenannte Stadt selbst begann an der Festung und wurde an zwei Seiten in einem seltsam kantigen Bogen von einer Grünfläche abgegrenzt. Zwei Straßen begleiteten das Grün ein Stück vom einen beziehungsweise anderen Flussufer aus und überquerten es dann, bis sie irgendwann den von Norden kommenden Kühlungsfluss erreichten. Andere Straßen zogen sich in beliebigem Winkel zwischen ihnen her und teilten die Grundstücke in die unterschiedlichsten Formen. Die Kirche erhob sich landeinwärts der Festung wie ein Gegengewicht, und zwischen beiden Polen erhoben sich willkürlich verstreute Wohnhäuser, Geschäfte und andere Gebäude. Manche Häuser standen am Ost- und Südufer der Flüsse, und ihre Bewohner waren auf Fähren und die einzige Furt angewiesen, um sie zu überqueren.
Die Straßen verdienten kaum den Namen. Sie waren von der ständigen Belastung und gelegentlichen halbherzigen Versuchen, Schlamm abzutragen und an den Seiten aufzuschichten, abgesunken. Durch die momentane Trockenheit waren sie staubig, aber jeder Regenfall würde sie in einen Sumpf verwandeln. An manchen Stellen hatte man Bretter über die Straße gelegt, die aber in der Trockenheit zum größten Teil vom Staub überdeckt wurden.
Nathaniel führte sie zu einem größeren Bau. Das Haus hatte erkennbar klein begonnen, war aber nach und nach erweitert worden. Das Dach wirkte stabil, besonders über dem Hauptteil des ersten Stocks, aber zwischen einigen der Bretter in den Wänden klafften breite Lücken.
Er warf den als Tür dienenden Ledervorhang beiseite und marschierte durch den Schankraum zur Theke: zwei auf Fässern liegenden Brettern. Die Gäste saßen an Tischen und auf Bänken aus grob gezimmerten Planken. Ein Kamin aus Stein beherrschte die linke Wand, enthielt aber kein Feuerholz. Stattdessen stand ein Mann vor ihm und las im Licht einer auf dem Kaminsims stehenden Laterne in einem Buch.
Nathaniel hieb mit der Faust auf die Theke, und der Wirt hob den Kopf. »Fertig geglotzt?«
Der Eigentümer, ein rundlicher Mann mit der doppelten üblichen Menge Kinn und der halben Menge Haar, riss erschreckt die Arme hoch. »Nathaniel Wald! Ich hörte, Ihr wärt krepiert.«
»Ich weiß. Hab Eure Töchter bis Port Maßvoll heulen hören. «
Der Barmann kratzte sich am linken Auge. »Hätt’ es besser wissen müssen. Hab schon früher so was gehört und ’s hat nie gestimmt.«
»Werdet es noch öfter hören.« Nathaniel zeigte mit dem Daumen über die Schulter. »Das is’ Owen. Redet nicht viel. An Kamiskwa erinnert Ihr Euch.«
»Ich erinnere mich vor allem ans letzte Mal, das Ihr hier wart. Ihr könnt im Stall pennen.«
»Ihr solltet wirklich freundlicher zu mir sein, Samson Tor.« Er streckte die Hand hinter sich aus, an Owen vorbei, und Kamiskwa legte zwei der Ungarakii-Armbänder hinein. Nathaniel knallte sie auf die Theke. »Euer bestes Zimmer, eine Runde von der Pferdepisse, die Ihr Bier schimpft, und Fleisch, das irgendwann nach dem letzten Tauwetter gestorben ist.«
Tor beugte sich vor und musterte die Armbänder gründlich. »Acht Schillinge für beide.«
»Entweder ist Eure Kaschemme gehörig teurer geworden, oder Ihr wollt mich abledern.«
»Ich bin kein Betrüger.« Tor kreuzte die Arme vor der Brust. »Im Parlament mögen sie ’s nicht, dass wir hier draußen kein’ Rum trinken. Sie haben ’ne Steuer auf Whiskey beschlossen. Meine Destille kostet mich dies Jahr zweihundert Pfund.«
»Wo habt ’n Ihr so einen Schwachsinn gehört?«
Tor deutete mit dem Kopf auf den Mann am Kamin. »Meister Kattun Quitte, aus Margaretenstadt. Hat gesagt, das Parlament hat das Gesetz im Februar beschlossen. Jetzt is’ Anfang Juni, und es sind Agenten der Königin unterwegs.« Seine Augen wurden schmal. »Woher kennt Ihr diesen Owen?«
»Ich kenn ihn gut genug. Der ist kein Agent der Königin! Hat sich zwei Ungarakii geholt, und Häuptling Msitazi hat ihn als Gast empfangen. Das bringt kein Rotrock fertig.«
»Wahre Worte.« Tor hob die Hände. »Man kann nicht vorsichtig genug sein hier. Ich geb’ Euch Zimmer. Kamiskwa schläft trotzdem im Stall. Auch Essen und Trinken. Sucht Euch ’nen Platz.«
Die meisten Anwesenden hatten das Gespräch aufmerksam verfolgt, trotzdem zogen sich ein paar von ihnen misstrauisch zurück, als Nathaniel sich einem der Ecktische näherte. Er setzte sich mit dem Rücken zur Wand, und Kamiskwa wählte einen Platz, von dem aus er die Tür im Auge hatte. Damit blieb Owen der Platz mit dem Rücken zur Theke.
Er beugte sich vor und achtete darauf, leise zu sprechen. »Das Parlament hat keine Whiskeysteuer beschlossen. Es hat eine Steuer auf Rum erlassen, um die nächsten Feldzüge gegen Tharyngia zu finanzieren.«
»Auf dem Weg bis hier kommt eine Menge durcheinander. Als das Gesetz haltgemacht hat, leistete ihm der Verstand Gesellschaft. « Nathaniel lehnte sich zurück und lächelte das hübsche Mädchen an, das ihm einen Krug mit großer Schaumkrone brachte. »Dank Euch, Meg. Hab einen mächtigen Durst, der gelöscht werden will.«
Die Dunkelhaarige kicherte. »Habt bestimmt auch noch was anderes, was Euch zwickt. Wenn Ihr die Stadtschönen irgendwann satthabt, zeig ich Euch wahre Freude.«
»Ich soll Euch zur Frau nehmen und all den guten Burschen hier das Herz brechen? Nichts zu machen.« Er grinste. »Wer hat Euren Vater vollgelabert?«
»Weiß nicht. Vater sagt, er kommt aus Margaretenstadt. Kann lesen. Vater mag ihn, weil die Leute ihm zuhören. Er liest aus ›DIE BERUFUNG EINES KONTINENTS‹.«
Owen drehte sich langsam um. Kattun Quitte stand lässig an den Kamin gelehnt, einen Ellbogen auf das Sims gestützt. Er hielt das Buch in einer Hand etwas schräg vor sich. Seine Haltung erinnerte Owen an die eines älteren Studenten, der die jüngeren Jahrgänge belehrte. In Quittes Stimme lag eine Andeutung derselben Überlegenheit. Der Mann war schlank, mit langer Nase, blauen Augen und blondem, bis zum Kragen reichendem Haar. Er war glattrasiert und hatte trotz einfacher Kleidung etwas Stutzerhaftes. Seine Sachen wirkten kaum getragen und waren nirgends geflickt, und der Gehrock war frisch gebürstet.
»Und gleich hier heißt es«, setzte er an, und hob den ausgestreckten Finger zur Decke. »Eine Adlermutter, ganz gleich wie prächtig oder mächtig, hat keine Macht mehr über ihre Jungen, sobald sie den Horst verlassen. Ganz gleich wie mächtig, ganz gleich wie prächtig der Horst, wenn die jungen Adler ihn verlassen, sind sie frei. Sie suchen sich einen eigenen Horst. Sie suchen sich ein eigenes Revier. Sie suchen sich ein eigenes Schicksal. Und versucht die Mutter, sie wieder unter ihre Herrschaft zu zwingen, dann sollten, dann müssen, dann werden die Jungen sie vernichten.«
»Euer Gesicht gefällt mir nicht, Owen.«
Owen warf Nathaniel einen Blick zu. »Er liest es nicht so vor, wie der Autor es geschrieben hat. Den letzten Satz hat er frei erfunden.« Owen zog das Buch aus der Tasche und blätterte darin. »Ich habe diesen Absatz gelesen, als ich eine Nachricht verfasste. Er hat einen Aufruf zur Rebellion hinzugesetzt, der nicht im Text steht.«
Quitte schlug das Buch zu und hielt es in die Höhe. »Dieses Buch spricht die Wahrheit, meine Freunde. Die Königin hält uns für ihr Gesinde, ihr Eigentum. Wir sind Sklaven für sie. Sie schickt uns keine Soldaten für unsere Sicherheit, aber sie verlangt unser Gold, um damit ihre Soldaten auf dem Kontinent spielen zu lassen. Und an der Küste regt sich kein Protest. Dort trinken sie nicht unseren Whiskey. Sie trinken Rum, wie die Soldaten, die uns die Königin nicht schickt. Dies sind schlimme Zeiten, Sires, und wir müssen handeln.«
Owen sprang auf. »Ihr seid ein Lügner.«
Quitte blinzelte, dann glitt ein echsenhaftes Lächeln auf seine Züge. »Bin ich das, Sire? Ihr widersprecht den Worten Samuel Hasts?«
»Ich widerspreche Eurem Vortrag seiner Worte.« Owen hielt sein Exemplar des Buches in die Höhe. »Ich habe dieses Buch von Doktorus Archibald Frost in Port Maßvoll erhalten. Ihr habt den Satz über die jungen Adler, die ihre Mutter vernichten müssen, hinzuerfunden. Er steht nicht in diesem Buch.«
»Ah, Ihr besitzt also einen in Port Maßvoll verlegten Text.« Der Ortsname triefte vor Verachtung. »Soll ich Euch glauben, dass Euer Doktorus Frost den Text nicht verändert hat, um seine Interessen zu schützen? Er ist von der Küste. Wir interessieren ihn nicht.«
In der gegenüberliegenden Ecke richtete sich ein Hüne von einem Mann auf. Er war groß und breitschultrig, mit einem dichten, buschigen Bart und dunklem, kurzgeschorenen Haar. Keiner der übrigen Männer im Raum kam an seine Statur heran. Drei unübersehbare Narben zogen sich von seinem Schädel über die Stirn und reichten weit genug, dass eine davon die linke Augenbraue zerteilte. Er ragte hoch auf und wuchtete sich einen Schritt auf Quitte zu. »Hört mal gut her, Meister. Ihr redet gehörig geschwollen, aber ich hab Euch noch nie gesehen. Meine Brüder und ich, und mein Vater und seine Brüder vor uns, und mein Großvater und seine davor, haben alle Geschäfte mit den Frosts gemacht. Sie zahlen vielleicht nicht, was wir uns wünschen, aber sie zahlen einen fairen Preis.«
Quitte, der sichtlich bleich geworden war, hob einen Finger. »Ich gestehe Euch zu, das ist ein guter Einwand. Ich war vielleicht zu hastig. Es gibt überall Patrioten, Männer, die an Mystria glauben und daran, wozu es fähig ist.«
Owen neigte den Kopf. »Warum habt Ihr über die Whiskeysteuer gelogen?«
»Wieder beschuldigt Ihr mich der Lüge.« Quitte schob das Kinn vor. »Woher wollt ihr wissen, dass es nicht stimmt?«
Bevor Owen antworten konnte, stand Nathaniel auf. »Weil wir aus Port Maßvoll kommen. Die ham jetzt einen neuen Drucker, der eine Zeitung macht. Mit allen Neuigkeiten aus Norisle. Der Mann kam frisch vom Schiff, war Ende Februar abgefahren. Stand kein Wort über eine Steuer in seinem Blatt.«
Ein anderer Gast schnaufte. »Woher wisst ’n Ihr das, Wald? Ihr könnt nicht lesen.«
»Ich les’, was ich lesen will, Hiram Sumpf, damit ich mich im Wald nicht verlaufe. Im Gegensatz zu anderen.« Nathaniel schlug Owen auf die Schulter, ein wenig härter als notwendig. »Aber ich hab mich entschieden, was für meine Bildung zu tun, deshalb hab ich mir von Owen hier vorlesen lassen. Und er hätte mir von Steuern vorgelesen, weil ich extra gefragt habe.«
Quitte breitete die Arme aus. »Vielleicht war meine Quelle falsch informiert, was dies betrifft. Doch merkt Euch meine Worte, der Tag wird kommen, an dem die Königin von uns verlangt, sie zu ernähren, obwohl sie nichts für uns getan hat. Wir sind die Söhne und Töchter, die Enkel und Enkelinnen derer, die Norisle verstoßen hat. Wir schulden der Königin nichts, und doch fesseln uns ihre Gesetze, versklaven uns ihre Edelleute, plündern ihre Kaufleute uns aus. Und auch wenn es Verräter unter uns geben mag, wisst Ihr doch alle, tief in Eurem Herzen, dass der Tag kommen wird, dass er bald kommen wird, an dem auch wir das Nest verlassen und uns aus ihren tödlichen Krallen befreien müssen.«
Viele Männer murrten und schlugen mit ihren Krügen auf die Tische. Ein paar stießen laute Pfiffe aus, und zwei luden Quitte ein, sich zu ihnen an einen Tisch auf der anderen Seite des Kamins zu setzen. Der Hüne kam herüber zu Nathaniels Tisch und schwang sich auf die Bank an der Wand, so dass der Waldläufer sich in die Ecke quetschen musste.
»Gut, Euch wiederzusehen, Zauberfalke.«
Nathaniel rutschte ein wenig herum. »Schulden wir Euch ein Bier, Friedensreich?«
»Euer Freund der Leser hier tut’s.« Der Riese grinste und streckte die Hand aus. »Friedensreich Bein.«
»Owen Radband.« Seine Hand und der halbe Unterarm verschwanden in Beins Pranke. »Danke für Eure Hilfe.«
»Ach, ich war das Gequatsche leid. Leichter, ein Wollnashorn auf’n Boden zu drücken, als da durchzusteigen.« Friedensreich nahm den Krug, den Meg ihm brachte, dankbar an, trank und leckte sich den Schaum von den Lippen. »Mieses Gesöff. Sein Whiskey ist auch nicht viel besser.«
Nathaniel beugte sich nach links, und Friedensreich rutschte etwas, um ihm mehr Platz zu lassen. »Wo stellt Ihr und Eure Brüder Eure Fallen auf dieser Tage?«
»Bisschen nach Norden, bisschen nach Westen.«
»Pierre Ilsavont begegnet in letzter Zeit?«
»Ist vor zwei Jahren abgekratzt. Ham ihn draußen verbuddelt. «
»Wohl wahr.«
Der Hüne lehnte sich zurück. Seine Stimme war ein tiefes Knurren. »Hab was gesehen, was mich an ihn erinnert hat. Ist nicht mehr gerade gelaufen, nachdem er sich die Hüfte gebrochen hatte. Aber ’s waren nur Spuren. Ende Frühjahr, ein Stück westlich von hier. Was wollt Ihr von ihm?«
»Er schuldet mir Geld.«
»Das ist ’ne lange Schlange, die sich nicht schnell bewegt.«
»Hab gehört, er ist vielleicht gar nicht tot.« Nathaniel nahm einen Schluck aus seinem Krug. »Haben uns gedacht, wir schaun mal, ob wir ihn aufscheuchen können.«
Friedensreich schüttelte den Kopf. »Hab ihn nicht gesehen. Drang hat erzählt, er hat Maurice voriges Jahr gesehen. Maurice war nich’ geneigt, eine Schuld zu begleichen.«
Owen schaute zu Nathaniel. »Drang?«
»Sein Bruder, Drangsal.«
Friedensreich grinste. »Meine Familie sind Tugendler.«
»Verstehe.«
»Lasst mich Euch was fragen, Meister Radband. Habt Ihr das Buch gelesen, das Ihr da bei Euch tragt?«
»Teile davon.«
»Glaubt ihr, was da steht?«
»Um die Wahrheit zu sagen, Meister Bein, um das zu beurteilen, habe ich noch nicht genug gelesen.«
Der Hüne schürzte die Lippen, dann nickte er. »Gibt nicht viele Männer, die zugeben, was nicht zu wissen. Dieser Quitte sicher nicht.«
Nathaniel drehte den Krug zwischen den Händen. »Da fragt man sich, warum ein Mann so was redet.«
»Ach, ich weiß nicht, Zauberfalke, scheint mir ziemlich klar. Die Männer, die hier rauskommen, die roden eine Stadt aus der Wildnis, die haben Mumm innen Knochen. Aber die, die danach kommen, das sin’ keine Führer. Das sin’ Anhänger. Schafe. Ab und zu kommt ein Wolf und sucht Schafe. Wenn es nicht Quitte wäre, wär es ein Prediger oder ein Messias. Hab gehört, unten in Eichenland hat ein Mann seine eigene Bibel ausgegraben und predigt daraus. Behauptet, Mystria sei das Gelobte Land, und der Herr will, dass wir im Herzen vom Kontinent eine Himmlische Stadt bauen. Sagt, jeder Mann soll sich ein Dutzend Frauen nehmen, die jede ein Dutzend Kinder kriegen, und Gott wird wiederkommen und sie alle segnen.«
Nathaniel grinste. »Wollt Ihr ihm folgen?«
»Kann nicht mal eine Frau finden. Schätze, da hat das wenig Zweck.«
»Gut.« Nathaniel klopfte ihm auf die Schulter. »Dann wollt Ihr uns vielleicht heut Nacht zur Hand geh’n.«
Der Mann nickte. »Worum geht’s?«
Wald gluckste. »Wir geh’n ein Grab schänden.«